Bewegungs-Challenge in Hückeswagen Realschüler zu Fuß nach London unterwegs

Hückeswagen · Zwei Klassen legten jeweils mehr als 620 Kilometer durch Bewegung zurück, jetzt gab’s die Belohnung in Form eines virtuellen Frühstücks und „hausaufgabenfrei“.

 Der „Big Ben“ in London war ein virtuelles Reiseziel.

Der „Big Ben“ in London war ein virtuelles Reiseziel.

Foto: Pixabay.com

Die Klassen 6c und 8a der Realschule haben eine Bewegungs-Challenge angenommen. Lehrerin Katharina Gerding hatte die Idee, dass die Schüler ihrer Englisch-Klassen durch Bewegung ein gemeinsames Ziel erreichen sollten. „Etwas Ähnliches habe ich im ersten Lockdown im Internet gesehen, wo eine ganze Schule mitgemacht hatte“, berichtet die Realschullehrerin. Ihr war aufgefallen, wie hibbelig und unruhig besonders die jüngeren Schüler kurz vor den Osterferien waren. Ein Anreiz für mehr Bewegung an der frischen Luft, die beim Distanzunterricht viel zu kurz kommt, musste her und sollte für Ausgleich sorgen. Als Streckenziele standen London, New York und Sydney zur Auswahl.

 Zum virtuellen Frühstück gab es Crumpets: Englischlehrerin Katharina Gerding hatte britische Pancakes gebacken – mit Nuss-Nougat-Creme.

Zum virtuellen Frühstück gab es Crumpets: Englischlehrerin Katharina Gerding hatte britische Pancakes gebacken – mit Nuss-Nougat-Creme.

Foto: Katharina Gerding

Die Klassen entschieden sich für die 620 Kilometer lange Strecke von Hückeswagen nach London. Eine Woche lang hatten die Schüler Zeit, ihre zurückgelegten Strecken zu messen und zu belegen. Es war ihnen dabei freigestellt, ob sie die Kilometer zu Fuß, mit dem Fahrrad, auf dem Skateboard oder auch auf dem Pferd zurücklegen. „Vom ersten Tag an trudelten Ergebnisse ein: Screenshots von Schrittzähler-Apps, von Strecken, die gefahren und gelaufen wurden, sogar ein Video mit dem Streckenverlauf in Zeitraffer war dabei“, berichtet Katharina Gerding. Die Schüler seien fest davon überzeugt gewesen, dass sie ihr Ziel erreichen würden.

 Die Pancakes sahen köstlich aus und schmeckten auch so.

Die Pancakes sahen köstlich aus und schmeckten auch so.

Foto: Katharina Gerding

Und tatsächlich waren die Ergebnisse erstaunlich: Die Schüler der Klasse 8a legten in einer Woche 877,4 Kilometer zurück; die Klasse 6c sogar 938,6 Kilometer. Die Belohnung durften sich die Klassen aussuchen. Klasse 6 fand eine Woche hausaufgabenfrei in Englisch verlockend, die Schüler der Klasse 8 entschieden sich für ein gemeinsames Frühstück – auf Distanz. Das Frühstück wurde bereits vor dem Bildschirm zelebriert, wobei jeder sein Essen zeigen konnte. Für die Schüler eine Ausnahme, da während des Unterrichts – egal ob vor dem Bildschirm oder in der Schule – essen normalerweise nicht erlaubt ist. „Ich habe mir ein englisches Frühstück mit Crumpets (gebackene Pfannkuchen aus Hefeteig) gemacht und auch gleich das Rezept dazu mit den Schülern geteilt“, erzählt Katharina Gerding. Die Klasse 6 genießt nun eine Woche lang etwas mehr Freizeit ohne Englisch-Hausaufgaben.

Die Herausforderung hat den Realschülern offensichtlich viel Freude bereitet, denn beide Klassen hecken schon weitere Ideen aus, wie beispielsweise eine große Jahres-Challenge im nächsten Schuljahr. Ihre Englischlehrerin freut sich nicht nur über den Ehrgeiz und Einsatz ihrer Schützlinge. „Ich finde es auch wichtig, dass die Klassen wieder das Gefühl bekommen, eine Gemeinschaft zu sein“, sagt sie.

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