Stadtrat in Hückeswagen Rat hält an Plänen für Neubau in Brunsbach fest

Update | Hückeswagen · Straßen NRW stimmt einer direkten Zufahrt auf die Bundesstraße nicht zu, da das Grundstück in Brunsbach knapp außerhalb der geschlossenen Ortschaft liegt.

Auf dem Gelände der ehemaligen Metallwarenfabrik Herm. Friedrich Sessinghaus sollen Wohnhäuser entstehen.

Auf dem Gelände der ehemaligen Metallwarenfabrik Herm. Friedrich Sessinghaus sollen Wohnhäuser entstehen.

Foto: Stephan Büllesbach

Trotz massiver Proteste von Anwohnern der Ewald-Gnau-Straße hält die Stadt an den Plänen für den Neubau von 24 Wohnungen in Brunsbach auf dem Gelände der ehemaligen Firma Sessinghaus an der B 237 fest. Formal machte der Stadtrat in dieser Woche den Weg für den konkreten Planungsprozess frei: Er beschloss mit großer Mehrheit – die AfD stimmte dagegen – die Aufstellung des Bebauungsplans und die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit am Verfahren. In einer ersten Version hatten wir berichtet, dass die FaB gegen den Bebauungsplan gestimmt hat. Das stimmt nicht. Die AfD votierte dagegen – „mit Blick auf die Anwohner“, schreibt Ratsmitglied Markus Lietza. Und Brigitte Thiel erläuterte für die FaB: „Wir haben der Aufstellung des Bebauungsplans zugestimmt. Das heißt, das Verfahren kann jetzt eingeleitet werden, die Zuwegung wird hier noch nicht festgeschrieben. Wir befürworten die Bebauung, nur nicht die Zuwegung über die Ewald-Gnau-Straße.“

Die FaB habe in der Ratssitzung den Vorschlag gemacht, die Zuwegung über die August-Lütgenau-Straße einzurichten, wobei man nur aus Wiehagen kommend in diese Straße fahren könnte. Eine ähnliche Situation sei von Wiehagen kommend die Abzweigung in die Lindenbergstraße, wo auch nur von der Stadt aus kommend in diese Straße abgebogen werden kann. „Diese Anbindung hätte noch den Vorteil, dass der Autofahrer vorsichtig diese Straße passieren muss, egal aus welcher Richtung er kommt. Durch kleine Ausweichbuchten lässt sich das Befahren der Pkw leicht lenken, wie das in den kleineren Straßen halt üblich ist. Somit ist auch ein geringes Tempolimit erreicht“, erläutert Brigitte Thiel.

Weiterhin ungeklärt bleibt also die verkehrliche Erschließung des kleinen Neubaugebietes – also die Frage, über welche Straßen die zukünftigen Bewohner in ihre geplante Tiefgarage fahren und von dort aus in die Stadt oder wo auch immer hin. Sicher scheint nur: Direkt vom Gelände aus auf die B 237 fahren dürfen sie nicht, denn Straßen NRW stimmt einer direkten Zufahrt auf die Bundesstraße nicht zu, da das Grundstück in Brunsbach knapp außerhalb der geschlossenen Ortschaft liegt. Genau das ist aber für die Anwohner oberhalb der große Knackpunkt, denn sie befürchten deutlich mehr Verkehr vor ihren Haustüren durch die neuen Nachbarn. Dafür sei die Ewald-Gnau-Straße, die auch nach Meinung von Verkehrsgutachtern eher den Charakter einer Spielstraße hat, nicht ausgebaut. Ein Lösungsvorschlag auch aus der Politik besteht darin, die Fahrbahn am Bolzplatz Wiehagen entlang und die Einmündung von dort in die August-Lütgenau-Straße so auszubauen, dass darüber das kleine Neubaugebiet Brunsbach direkt angefahren werden kann, ohne die Ewald-Gnau-Straße stärker als bisher zu belasten.

Eine endgültige Lösung muss nun nach dem Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan im weiteren Planungsverfahren gefunden werden. Bauamtsleiter Andreas Schröder formulierte es klipp und klar: „Dieser Beschluss heute ist nur der Start für den konkreten Planungsprozess. Wenn wir in diesem Prozess keine funktionierende Lösung für die Erschließung finden sollten, werden wir am Ende auch keinen Bebauungsplan für Brunsbach haben.“

(bn/rue)
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