Stadtradeln in Hückeswagen Lokalpolitiker treten kräftig in die Pedale

Hückeswagen · Der Wettkampf um das fahrradaktivste Kommunalparlament bei der Aktion Stadtradeln 2022 ist in vollem Gange – auch in der Schloss-Stadt Hückeswagen.

Frank Moritz und Annette Stöver machten am ersten Tag der Aktion Station in Wipperfürth.

Frank Moritz und Annette Stöver machten am ersten Tag der Aktion Station in Wipperfürth.

Foto: Frank Moritz

Mal eben mit dem Rad nach Marienheide und zurück. Für Frank Moritz nichts Außergewöhnliches – so auch am Sonntag beim Startschuss für das dreiwöchige Stadtradeln. Im Oberbergischen Kreis beteiligen sich zeitgleich die Kommunen Hückeswagen, Wipperfürth, Marienheide und Radevormwald an der Klima-Kampagne. Allein in der Schloss-Stadt haben sich 32 Teams angemeldet, darunter auch einige Parlamentarier wie Frank Moritz von der CDU. „Wir sind schon das dritte Mal mit dabei“, sagt der 60-Jährige. „CDU Mehr Hückes wagen“, nennt sich sein Team, das aus den sechs Erwachsenen Frank Moritz, Willi Endresz, Annette Stöver, Sonja Theis-Hadamczyk, Marc von der Neyen und Andreas Winkelmann sowie zwei Kindern besteht. „Einige von uns sind sehr aktive Radfahrer und das ganze Jahr unterwegs“, sagt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende.

Der Polizeihauptkommissar, der gerade vom aktiven Dienst in den Ruhestand wechselt, braucht sich selbst auch nicht verstecken. Regelmäßig begibt er sich mit seinem „Bio-Bike“ ohne elektrischen Antrieb auf die Radtrasse Richtung Opladen oder Marienheide. Das sind immerhin 63 beziehungsweise 40 Kilometer für den Hin- und Rückweg. Auch zum Dienst nach Wuppertal hat Frank Moritz schon das Auto stehenlassen und sich stattdessen auf den Sattel seines Fahrrads gesetzt. Jetzt, zur Einstimmung auf den Ruhestand, fährt Moritz in Begleitung eines Freundes mit dem Rad von Hückeswagen bis nach Hamburg. Fünf Tage soll die Etappen-Tour in den Norden von Deutschland dauern. Die Kilometer kann sich der Hückeswagener für das Stadtradeln anrechnen lassen. Denn es ist egal, ob man in der heimischen Region Kilometer mit dem Fahrrad zurücklegt oder im Urlaub. Dem Team kommt jeder gefahrene Kilometer der angemeldeten Mitglieder zugute, solange sie in dem Zeitraum vom 4. bis zum 24. September zurückgelegt werden. Die Fahrradtour nach Oberstdorf von Team-Mitglied Marc von der Neyen zählt allerdings nicht dazu. „Die war schon im Frühjahr“, bedauert Frank Moritz mit einem Augenzwinkern.

In der Schloss-Stadt haben sich die Stadtradler in 36 Teams zusammengeschlossen. So sind die Grünen beispielsweise mit 21 Mitgliedern unterwegs, die Foodsharer und der ADFC mit jeweils 22 und die Schloss-Stadt-Radler (Verwaltung) mit 21. Spitzenreiter sind derzeit die Kolpingsfamilie mit 41 Teammitgliedern und der ATV mit 66 – davon 52 aus der Gruppe der Trailrider und 13 Personen von den Jedermännern.

Beim Stadtradeln gibt es eine gesonderte Gewinnkategorie für das fahrradaktivste Kommunalparlament. Am vergangenen Sonntag starteten die CDU-Lokalpolitiker gemeinsam um 14 Uhr. Um diese Zeit kamen die Mitglieder der Grünen schon von ihrer Tour nach Marienheide zurück. „Jetzt wollen wir noch zum Sommerfest nach Straßweg radeln“, sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende des Grünen-Ortsverbands, Shirley Finster. Team-Kollegin Heike Mühlinghaus hatte sogar schon das grüne T-Shirt mit dem Aufdruck „Sieger“ übergezogen. Voller guter Vorsätze und Tatendrang sind die Kommunalpolitiker alle, egal welcher Partei sie angehören.

„Dass die Parlamentarier gesondert aufgelistet sind, motiviert natürlich auch dazu, sich im politischen Alltag mit dem Thema zu beschäftigen“, räumt Frank Moritz ein. Immerhin geht es bei der Aktion darum, CO2 einzusparen und die Klimabilanz zu verbessern. Dabei ziehen alle an einem Strang. Zudem soll das Stadtradeln allgemein zum Umdenken und Energiesparen anregen.

Frank Moritz hat sich für den neuen Lebensabschnitt per se vorgenommen, sich sportlich zu betätigen. Sei es mit Schwimmen, Wandern oder Radfahren. Die Radtour nach Hamburg bildet da nur den Anfang. „Erst einmal den Kopf freikriegen“, sagt er.

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