Kinder-Wohngruppe „Nordlicht“ der Gotteshütte Hurra, die Hühner sind endlich da!
Scheideweg · Seit März hatten die Kinder der Gotteshütte-Wohngruppe „Nordlicht“ am Stall gebaut. Jetzt dürfen sie das bunte Federvieh betreuen – die ersten Eier wurden bereits auch schon verarbeitet.
Ein langersehnter Wunsch ist für die Kinder der Wohngruppe „Nordlicht“ des Jugend- und Sozialwerks Gotteshütte endlich in Erfüllung gegangen: Sie dürfen eigene Hühner halten und versorgen. Jetzt sind 14 der gefiederten Freunde auf die große Wiese in Scheideweg und in den zum Hühnerstall umgebauten Anhänger eingezogen. Die ersten Tiere erhielten bereits Namen wie Hildegard, Uschi, Paula, Lotta, Kimberly, Lotti und Uschi-Uschi. Zum Aussuchen der Tiere waren die Betreuer mitsamt der Kinder nach Halver zum Geflügelhof Giesiker gefahren. „Man hat sich da viel Zeit für uns genommen“, versichert Fachbereichsleiterin Claudia Schmitz.
Die bunt zusammengewürfelte Hühnerschar besteht aus verschiedenen Rassen wie Königsberger, Sussex, Grünleger, Marans und Sperper, die zwischen 16 und 22 Wochen alt sind. „Sie legen Eier in drei verschiedenen Farben“, berichten die Kinder, die ebenso glücklich wirken wie die Hühner in ihrem neuen Domizil.
Für ihren Wunsch hatten sich die Kinder der Wohngruppe mächtig ins Zeug gelegt und wochenlang beim Ausbau des Anhängers und der Vorbereitung des Freigeheges geholfen. Mit handwerklichem Geschick hatten auch die Hausmeister der Wohngruppe ihre Fertigkeiten beim Ausbau mit eingebracht, die Wiese umzäunt und den gesamten Auslauf als Schutz vor Greifvögel übernetzt. Die ersten drei Tage nach dem Einzug sind die Hühner im Stall geblieben, um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Doch dank einer elektrisch gesteuerten Eingangsklappe dürfen sie jetzt jeden Morgen bei Tagesanbruch auf die große Wiese mit den vielen Unterstellmöglichkeiten oder ins Sandbad.
Das Füttern mit Körnern, Gemüse, Salat oder Mehlwürmern wie auch das Säubern des Stalls übernimmt jeden Tag ein anderes Kind der Wohngruppe, dazu gibt es einen Wochenplan. „Die Kinder haben richtig viel Herzblut in das Projekt gesteckt, und sie gehen sehr verantwortungsvoll mit den Tieren um“, berichtet Gruppenleiter David Nehls. Finanziell konnte das Gruppenprojekt durch eine Spende von 5000 Euro von der Radio-Berg-Aktion „Lichtblicke“ gestemmt werden, bei der sich Claudia Schmitz beworben hatte.
Die tiergestützte Pädagogik hat noch einen weiteren großen Vorteil. „Einfach mal mitten reinsetzen und runterkommen – das bedeutet Seelenheil für die Kinder und auch für uns“, sagt Mitarbeiterin Denise Münch. Die Erzeugnisse der Legehennen wurden schon zu Kuchen, morgendlichem Rührei und Spiegelei-Brötchen verarbeitet. Einen Hahn wird es aber auch in Zukunft nicht geben. „Das können wir den Nachbarn nicht antun“, sind sich die Mitarbeiter einig.