Die gute Nachricht für Hückeswagen Wurstsalat-Überraschung von der „Alm“ frei Haus

Hückeswagen · Die Wirtinnen der „Klütinger Alm“ brachten dem Hückeswagener jetzt spontan sein Lieblingsessen bis vor die Tür. Der 91-Jährige ist der Liebling der Gastwirt-Familie aus Breckerfeld.

 Diesen Wurstsalat gibt es in der „Klütinger Alm“, die Horst Hellerling fast wöchentlich besucht.

Diesen Wurstsalat gibt es in der „Klütinger Alm“, die Horst Hellerling fast wöchentlich besucht.

Foto: Braselmann

Wenn Horst Hellerling, der seit mittlerweile 53 Jahren in Hückeswagen lebt, spricht, ist seine Berliner Beimat unverkennbar. Und so verwundert es auch nicht, wenn er berlinert: „Ick hab beinahe jeheult.“ Die Tränen wären dem 91-Jährigen dieser Tage deshalb fast gekommen, weil auf seiner Türschwelle sein geliebter Wurstsalat und eine Flasche Bier abgestellt waren. Im vorgeschriebenen Sicherheitsabstand warteten derweil Sigrid Braselmann und ihre Tochter Heide, die Überbringerinnen der lukullischen Glücksgegefühle.

Seit gut 15 Jahren fährt Hellerling etwa einmal in der Woche in die „Klütinger Alm“, einem Restaurant in Breckerfeld 500 Meter hinter der Grenze zu Radevormwald, das sich auf östereichische Kost spezialisiert hat. Ein spezielles Gericht mag der Ehrenvorsitzende der Rehabilitation- und Behindertensportgemeinschaft (RBS) und der IG Frühschwimmer ganz besonders: Wenn er das Lokal besucht, bestellt er regelmäßig den Wurstsalat und ein Bier. „Wir unterhalten uns dann. Das ist ein ganz angenehmes Wirt-Gast-Verhältnis“, erzählt Hellerling.

     Über die Anlieferung seiner Lieblingsspeise hat sich Horst Hellerling riesig gefreut

Über die Anlieferung seiner Lieblingsspeise hat sich Horst Hellerling riesig gefreut

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Nur kann er seit fast zwei Monaten seine Lieblingsspeise aus der „Klütinger Alm“ nicht genießen, sind doch wegen der Corona-Krise sämtliche Lokale geschlossen. Das wurmt den Hückeswagener schon, ändern kann aber auch er’s nicht. Wohl aber seine Gastwirtin. Denn sie und ihre Tochter haben den 91-jährigen Witwer derart in ihr Herz geschlossen, dass sie jetzt spontan einen Wurstsalat zusammenstellte, eine Flasche Bier einpackten, von Breckerfeld nach Hückeswagen fuhren und ihm das Mittagessen vor die Haustür stellten.

„Er ist der Liebling der ganzen Familie“, sagt Sigrid Braselmann. Das macht sich etwa darin bemerkbar, dass er mittlerweile der Nenn-Opa des im vorigen Jahr geboren Kindes ihrer Tochter ist. „Herr Hellering hat selber keine Enkel, deshalb ist er jetzt unser Opa“, erzählt sie. Genauer gesagt: Opa Horst. „Das ist ein ganz, ganz Lieber“, versichert die Wirtin.

Da er aber nun nicht in ihr Lokal kommen konnte und sie und ihre Tochter ohnehin gerade nichts anderes zu tun hatte, war ihnen die spontane Idee mit der Wurstsalat-Lieferung frei Haus gekommen. Es würde nicht verwundern, wenn der gebürtige Berliner und Wahl-Hückeswagener die ganze Aktion nun so kommentieren würde: „Ick gloob et einfach nich.“

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