Hückeswagener Helden in der Corona-Krise Von der Großmutter stammt das Helfer-Gen

Hückeswagen · Stellvertretend für viele andere stellen wir Hückeswagener vor, die in der Corona-Krise Besonderes leisten.

 Melanie Kirschsieper hilft einem älteren Nachbarn.

Melanie Kirschsieper hilft einem älteren Nachbarn.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Die Nachbarschaftshilfe, die Melanie Kirschsieper dem 62-jährigen Günther Laser zukommen lässt, hat nicht erst mit der Corona-Krise begonnen. Die 36-Jährige kennt den Rentner über das Foodsharing – die Lebensmittelrettung –, in dem sie sehr aktiv ist. „Günther Laser war lange Zeit Alkoholiker und geht damit auch offen um. Er ist zudem herzkrank und nicht mehr so gut zu Fuß“, berichtet Melanie Kirschsieper. Sie hat ihm immer wieder gerettete Lebensmittel vorbeigebracht, wenn er selbst nicht kommen konnte – auch vor Corona schon.

Aber jetzt hat sich die Situation für den 62-Jährigen verschärft. „Er traut sich nicht mehr aus dem Haus, befindet sich in selbst verordneter Quarantäne“, sagt die 36-Jährige. Die beiden haben Kontakt über den Nachrichtendienst WhatsApp. „Ich habe ihm dann angeboten, dass er ruhig um Hilfe bitten kann, wenn er etwas braucht“, sagt sie.

Zunächst sei es dabei nur um die geretteten Lebensmittel gegangen. „Ich habe ihm dann aber gesagt, dass ich auch gerne für ihn einkaufen oder Besorgungen erledigen kann. Er solle sich nicht genieren, sondern einfach Bescheid geben. Denn natürlich kann und will er sich nicht nur über das Foodsharing versorgen“, sagt Melanie Kirschsieper. Günther Laser habe sich dann auch gemeldet, jetzt übernehme die 36-Jährige etwa Besorgungen bei der Post oder in der Apotheke.

Für sie sei es eine Herzensangelegenheit, Menschen zu helfen, die Hilfe benötigten. „Ich habe das von meiner Oma gelernt. Die hat immer zuletzt an sich selbst gedacht“, erzählt die Hückeswagenerin. Gerade in der jetzigen Zeit sei es von großer Bedeutung, Solidarität mit Menschen in Risikogruppen und generell mit Bedürftigen zu zeigen. Und zu leben. „Sie sind besonders gefährdet – und helfen kann so einfach sein“, ist die 36-Jährige überzeugt.

Info Wer bei den Foodsavern mitwirken will, kann sich per Mail unter hueckeswagen@foodsharing.network melden.

(wow)
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