Hückeswagener Helden in der Corona-Krise Jasmin Telle näht 92 Atemmasken

Hückeswagen · „Wohnwerk“-Mitarbeiterin Jasmin Telle hat ihre Kollegen mit kunterbunten, selbst genähten Mund-Nasen-Masken ausgestattet – auch zur Freude der Bewohner. Sie reagieren durchweg positiv auf die kunterbunten Atemmasken, auf denen kleine Schwäne, Rehe, Erdbeeren, Sterne, Blumen und Herzen abgebildet sind.

 Jasmin Telle,  Pflegekraft vom „Wohnwerk", hat in Heimarbeit für das gesamte Heim Mundschutzmasken genäht.

Jasmin Telle, Pflegekraft vom „Wohnwerk", hat in Heimarbeit für das gesamte Heim Mundschutzmasken genäht.

Foto: Wohnwerk

Hückeswagen An die 100 Atem-Masken hat Jasmin Telle bereits mit ihrer Nähmaschine hergestellt und an ihre Arbeitskollegen im Demenz-Heim und Versorgungszentrum „Wohnwerk“ übergeben. Die Hückeswagenerin arbeitet seit zehn Jahren als Gesundheits- und Krankenpflegeassistentin in der vollstationären Einrichtung an der Peterstraße, in dem überwiegend Demenzkranke leben. Ihre Leidenschaft zum Nähen ist bei den Arbeitskollegen bestens bekannt. „Erst hat mich eine Kollegin darauf angesprochen, ob ich an meinem freien Tag nicht Atemmasken nähen wollte“, sagt die 34-Jährige, die den Gedanken aber erst einmal wieder verworfen hatte. Als dann aber auch ihre Chefin sie darauf ansprach, begann sozusagen eine private Massenproduktion.

„Ich habe mir erst ein Schnittmuster rausgesucht – Stoffe hatte ich genug, da ich auch viel für meine drei Kinder nähe“, sagt Jasmin Telle. Die Baumwoll- und Molltonstoffe habe sie zunächst entsprechend zugeschnitten, in Form gebügelt und mit der Overlock-Nähmaschine versäubert. Jede Behelfsmaske ist mit Gummiband zur Befestigung und je einem Pfeifenputzer-Draht versehen, damit sie gut am Nasenrücken anliegt. „Ich habe zunächst jeweils zwei Masken für alle 23 Mitarbeiter genäht, da die Masken durch die Feuchtigkeit beim Atmen nur bis zu vier Stunden tragbar sind. Eine Schicht dauert aber sechs bis acht Stunden“, sagt die nähbegeisterte „Wohnwerk“-Mitarbeiterin. Mittlerweile ist jeder Mitarbeiter mit vier Masken ausgestattet. Es habe nur zwischenzeitlich einen Produktionsstopp gegeben, als es in der Stadt kein Gummiband mehr zu kaufen gab.

Die Bewohner reagieren durchweg positiv auf die kunterbunten Atemmasken, auf denen kleine Schwäne, Rehe, Erdbeeren, Sterne, Blumen und Herzen abgebildet sind. Ein schöner Anblick in Zeiten des Kontakt- und Besuchsverbots. „Es ist schon schwer für die Bewohner“, betont Jasmin Telle. Die Angehörigen würden Wäsche und Pralinen vorbeibringen und bei den Mitarbeitern abgeben, von der Ferne aus winken oder Kontakt per Telefon und WhatsApp halten. Auch der große Garten bringe Abwechslung für die Heimbewohner. Sie selbst halte sich natürlich auch an die Regeln zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus und vermeidet Kontakte. „Ich habe nicht nur Verantwortung für mich, sondern auch für die Heimbewohner und für meine Familie“, sagt die Hückeswagenerin.

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