Finanzen in Hückeswagen Kommunalaufsicht genehmigt Haushalt

Hückeswagen · Das ist ein gutes Zeichen für Kämmerin Isabel Bever: Ohne Auflagen hat die Aufsichtsbehörde das umfangreiche Zahlenwerk aus Hückeswagen genehmigt und damit den Weg für dringend notwendige Investitionen freigemacht.

 Das Sparschwein vor dem Schloss: Kritiker des neuen Haushaltes für Hückeswagen bemängeln zu wenig Einsparpotenziale.

Das Sparschwein vor dem Schloss: Kritiker des neuen Haushaltes für Hückeswagen bemängeln zu wenig Einsparpotenziale.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Aufatmen in der Kämmerei: Der städtische Haushalt für 2021 ist genehmigt, veröffentlicht und rechtskräftig. „Trotz des pandemiebedingt späten Beschlusses erfolgte die zügige Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde, die Stadt ist jetzt vollständig handlungsfähig“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. CDU, Grüne, SPD und FDP sowie der Bürgermeister hatten den Haushalt am 23. März im Stadtrat verabschiedet. FaB und AfD verweigerten ihre Zustimmung – mit dem Hinweis auf zu wenig Einsparpotenzial.

Komplett neu ist, dass der Haushalt 2021 erstmals zeitgemäß im Internet präsentiert wird – leichter verständlich und visualisiert, teilt die Stadt mit. Der Haushalt werde so für Bürger und Mandatsträger leichter nutzbar. Hierzu wurde der Haushalt auf der Plattform Haushaltsdaten.de eingepflegt und wird in Kürze freigeschaltet. Die moderne Darstellung bietet nach Ansicht der Stadtverwaltung einige Vorteile für die Nutzer:
Informationen werden durch Visualisierungen und dynamische Tabellen einfach und nachvollziehbar zugänglich gemacht
die Plattform bietet einen schnellen und mobilen Zugriff auf Informationen rund um den Haushalt
Erträge und Aufwendungen werden übersichtlich und nachvollziehbar entsprechend ihrer Herkunft und ihres Umfangs dargestellt
ein schneller Überblick über die Relevanz einzelner Ertrags- und Aufwandspositionen. Filterfunktionen setzen Zahlen zudem in greifbare Verhältnisse
wichtige Kennzahlen werden grafisch dargestellt und erläutert
Ein integriertes Haushaltslexikon bietet eine verständliche Begriffssammlung rund um den kommunalen Haushalt
Investitionen sind verknüpft mit einer Stadtkarte. Bürger haben über eine Investitionskarte die Möglichkeit, die wichtigsten Eckdaten eines Projektes aufzurufen und die Entwicklungen zu verfolgen. Diese neue Darstellung des Haushaltes will die Stadt den Bürgern und den Ratsmitgliedern auch transparent in einer Online-Informationsveranstaltung am kommenden Montag, 17. Mai, 19 Uhr, vorstellen. Die Veranstaltung findet als Online-Präsentation über das Videokonferenz-Tool „Zoom“ statt. Interessierte Bürger können eine E-Mail an joerg.tillmanns@hueckeswagen.de schreiben, um die Zugangsdaten zur Videokonferenz zu erhalten.

Kämmerin Isabel Bever hofft, dass sich viele Bürger für das an sich ja doch recht sperrige Zahlenwerk eines Haushaltes interessieren. „Ein Haushalt ist nicht gerade spannend, dafür aber doch eigentlich sehr interessant, weil es das Leben in Hückeswagen abbildet“, sagt sie. Vor der offiziellen Genehmigung durch die Kommunalaufsicht befand sich die Verwaltung in der sogenannten vorläufigen Haushaltsführung, in der laut Kämmerin keinerlei Baubeginn, keine Investitionen und auch keine freiwilligen Leistungen erlaubt sind. Das hat sich nun komplett geändert. „Jetzt dürfen auch die Zuschüsse an die Vereine wieder fließen“, kündigt Isabel Bever an. Neue Investitionen dürfen getätigt werden, „wir dürfen uneingeschränkt agieren und das tun, zu was wir gesetzlich verpflichtet sind“, erläutert sie.

Dass der Haushalt ohne Auflagen genehmigt wurde, wertet sie als gutes Zeichen und Bestätigung für die gewissenhafte Arbeit der Kämmerei. Unabhängig von der Genehmigung des städtischen Haushaltes durften laufende Baumaßnahmen weiter gehen (Schulneubau, Feuerwache). Dagegen dürfen investive Dinge, wie zum Beispiel Ausstattungen für Schulen und die Feuerwehr, erst jetzt nach der Haushaltsgenehmigung getätigt werden. „Das kommt dann also direkt auf der Straße und bei den Menschen an“, sagt Isabel Bever.

Ihr sei es immer ein Anliegen, den Haushalt mit möglichst wenig Fachbegriffen aufzubauen in einer normalen Sprache, denn „wer die Dinge versteht, kann sie auch mit einfachen Worten erklären“, sagt sie.

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