Hückeswagen Hückeswagener haben ein großes Herz

Hückeswagen · Insgesamt 433 gefüllte Pakete für Kinder, denen es nicht so gut geht, kamen dieses Jahr in Hückeswagen bei der Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" zusammen. 101 hatte die Grundschule Wiehagen gesammelt, 332 Silke Wolff und ihr Sohn Robin.

 Silke Wolff und ihr Sohn Robin holten bei Sabina Gammagio (l.) die 21 Pakete der Firma Pflitsch ab.

Silke Wolff und ihr Sohn Robin holten bei Sabina Gammagio (l.) die 21 Pakete der Firma Pflitsch ab.

Foto: Pflitsch

Silke Wolff bekommt das Strahlen gar nicht mehr aus dem Gesicht. Die Initiatorin der Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" für Hückeswagen ist nach der sechswöchigen Annahme zwar, wie ihr Sohn Robin (14), geschafft, aber glücklich: "Wir hatten eine tolle Saison", sagt sie im Gespräch mit unserer Redaktion. Die 332 mit buntem Weihnachtspapier beklebten Pakete, die in ihrer Wiehagener Sammelstelle abgegeben wurden, hatten Mutter und Sohn in insgesamt 44 große Umzugskartons eingepackt, die nun mit einem Lkw direkt nach Berlin in die Verteilerzentrale gebracht wurden. Von dort aus werden sie nach Osteuropa transportiert, wo sie an bedürftige Jungen und Mädchen verteilt werden.

"Alles und (fast) jeder war dabei: vom Einzelpacker bis hin zu größeren Gruppen, die gemeinsam mehrere Pakete packten", berichtet die 48-Jährige. Die meisten brachte ein Paket. "Häufig hatten wir aber auch Menschen, die sich nicht hatten entscheiden können, wen sie beschenken wollten und daher gleich mehrere Pakete gepackt hatten", sagt Silke Wolff. Gefreut hat sie, dass die Hückeswagener deutlich gegen den üblichen Trend geschenkt haben. Werden in der Regel mehr Pakete für Mädchen gepackt, war es in der Schloss-Stadt dieses Mal umgekehrt: "Die Jungs sind knapp die stärkste Gruppe bei den Hückeswagener Paketen."

"Stammkunde" von Mutter und Sohn Wolff, die diese Aktion seit sechs Jahren organisieren, ist neben dem Ökumenische Kindergarten St. Katharina Wiehagen auch die Firma Pflitsch. Das Traditionsunternehmen vom Mühlenweg hatte erneut seine Mitarbeiter zur Teilnahme an der Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" aufgerufen und sie dazu animiert, fleißig Päckchen zu packen. Ins Leben gerufen wurde diese Aktion, die in jedem Jahr im Vorfeld der Weihnachtszeit stattfindet, von der Organisation "Geschenke der Hoffnung". "Ziel ist es, Kindern, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen und in armen Verhältnissen leben, eine kleine Freude zu bereiten und ihnen zu zeigen, dass jemand an sie denkt", berichtet Marketingreferentin Sabine Gamaggio.

21 mit Geschenken gefüllte Weihnachtskartons der Kollegen überreichte sie an die beiden Wolffs. Gammagio: "Vielen Mitarbeitern liegt diese karitative Aktion besonders am Herzen, denn auch das Unternehmen selbst legt großen Wert auf soziales Engagement und unterstützt zahlreiche soziale Projekte in der Region rund um Hückeswagen." Als Zeichen der Unterstützung dieser Geschenkaktion übernimmt Pflitsch auch in diesem Jahr wieder die Spende von acht Euro pro Paket, die den Transport der Päckchen in die Zielregionen sichert.

Erstmals hatten Silke und Robin Wolff auf dem Martinsmarkt Anfang November einen Stand bezogen. Dort verteilten sie Informationsbroschüren verteilten und nahmen auch schon Pakete an. "Diese Aktion hat wohl geholfen, sich bezüglich des sinnvollen Inhalts zu vergewissern", berichtet die Chemikerin. Auch wurden die fertig dekorierten Kartons neben den fertig bedruckten "Boxes-to-go" sehr gerne angenommen. Unter den Sachspenden waren wieder "wunderbare, handgearbeitete Söckchen, Mützen und Schals - vielen Dank dafür den handarbeitenden Damen", sagt Silke Wolff. Allerdings waren auch teilweise unerlaubte Artikel dabei. Dabei handelte es sich vor allem um Süßigkeiten, die Mutter und Sohn aus den Paketen herausnehmen mussten, weil sie etwa wegen des Gelatinegehalts in den osteuropäischen Ländern verboten sind. Die gut gemeinten Süßigkeiten kommen jetzt einem anderen, lokalen Projekt zugute. Silke Wolff: "Wir stellen sie der Islandtafel für ihre Weihnachtsaktion zur Verfügung." Die sammelt ebenfalls wieder Pakete, die sie ihren bedürftigen Gästen bei der Weihnachtsfeier am 14. Dezember überreichen will.

(büba)
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