Hückeswagen und der Lockdown Friseure fahren Extraschichten vor dem Lockdown

Hückeswagen · Der Andrang bei den Friseuren war an den beiden Tagen vor dem Lockdown enorm groß. Viele Salons in der Schloss-Stadt fuhren Extraschichten und dehnten ihre Öffnungszeiten deutlich aus.

 Kevin Gedert von Kevin's Barbershop an der Islandstraße bei der Arbeit vor dem Lockdown am Dienstagabend.

Kevin Gedert von Kevin's Barbershop an der Islandstraße bei der Arbeit vor dem Lockdown am Dienstagabend.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Seit Mittwoch gilt der zweite harte Lockdown in diesem Corona-Jahr. Wenn die Einzelhändler auch bei geschlossenen Läden die Kunden im Weihnachtsgeschäft per Liefer- und Abholservice versorgen können und Supermärkte und Drogerien weiter geöffnet bleiben, sind die Frisörsalons ab sofort geschlossen. Entsprechend groß war der Andrang an den letzten beiden Tag vor der Schließung – viele Salons in der Schloss-Stadt fuhren Extraschichten und dehnten ihre Öffnungszeiten aus.

Arne Plötz von Hairdesign & Styling an der Bahnhofstraße hatte sowohl am Montag, dem klassischen freien Tag der Friseure, als auch am Dienstag bis gegen 21 Uhr geöffnet. „Das wäre auch nicht anders gegangen, um alles abzuarbeiten. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass ich auch am Sonntag hätte öffnen können. Das hätte natürlich alles noch ein wenig entzerrt“, sagte er.

Auch bei Kevin Gedert in Kevin’s Barbershop an der Islandstraße herrschte Dienstagnachmittag Hochbetrieb. „Solange die Finger die Schere noch halten können, schneiden wir den Kunden die Haare“, versicherte Gedert, dem man auch hinter der Maske die Anstrengungen deutlich ansah.

Florian Breidenbroich vom „Farbklexx“ gegenüber an der Islandstraße hatte bereits am Samstag mit der Umverteilung offener Termine begonnen. „Es ist nicht möglich, das gesamte Weihnachtsgeschäft in zwei Tagen auf einmal abzuwickeln. Manche Kunden mussten leer ausgehen“, bedauerte Breidenbroich. Er finde es schade, dass die Frisöre schließen müssten, könne aber durchaus nachvollziehen, dass angesichts der beständig steigenden Zahlen etwas geschehen müsse. „Man hätte vielleicht früher reagieren können“, sagte er. „Wir haben gute Konzepte entwickelt, mit denen wir gut arbeiten konnten. Schade, dass das nun nicht mehr umsetzbar ist.“

Auch im Salon Elfi an der Friedrichstraße warteten Dienstagabend noch viele Kunden auf ihren Termin. „Es ist schon heftig gewesen, jeden Abend bis 20 Uhr zu arbeiten. Wir hätten aber auch bis 23 Uhr weiterarbeiten können“, sagte Mitarbeiterin Iris Packheiser. Am Sonntag hatte man angefangen, die Kunden abzutelefonieren. Die Zeit sei endlich, und so könne man den vollen Terminkalender zwischen Weihnachten und Neujahr nicht abarbeiten. „Wir haben gemacht, was wir geschafft haben, lassen das aber gleich noch mit einem Gläschen Sekt ausklingen – und dann war es das bis zum Januar“, sagte die Frisörin.

(wow)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort