Probe-Alarm an ehemaliger KGS Feuerwehr Hückeswagen übt schwierigen ABC-Einsatz

Hückeswagen · Bei dem Großeinsatz der Feuerwehr am Freitagabend an der Kölner Straße handelte es sich lediglich um eine Übung. In der ehemaligen Katholischen Grundschule (KGS) war ein ABC-Einsatz mit Verletzten simuliert worden.

Die feuerwehr übte an der Katholischen Grundschule einen Großeinsatz. Die gestellte Szenerie: Nach einem missglückter Videodreh hatte es eine Explosion gegeben, bei der gefährliche Chemikalien freigesetzt wurden.

Die feuerwehr übte an der Katholischen Grundschule einen Großeinsatz. Die gestellte Szenerie: Nach einem missglückter Videodreh hatte es eine Explosion gegeben, bei der gefährliche Chemikalien freigesetzt wurden.

Foto: Lukas Koppel

Große Aufregung herrscht in der Stadt, als um 19.30 Uhr der komplette Löschzug Stadt an die ehemalige KGS an der Kölner Straße ausrückt. Doch schnell ist klar, dass es sich nur um eine Übung handelt. Aber die hat es in sich, sieht doch das „Drehbuch“ ein erschreckendes Szenario mit reichlich junger Verletzten vor, wie die Feuerwehr am Dienstag in einer Pressemitteilung veröffentlicht: In dem Gebäude hat es nach einem missglückten Videodreh eine Explosion gegeben, bei der gefährliche Chemikalien freigesetzt wurden.

Jugendliche, die ein Video für die Online-Plattform TikTok drehen wollten, hatten Chemikalien zusammengemischt, dabei aber deren Reaktionsfähigkeit unterschätzt. „Während es ein paar von ihnen nach draußen geschafft haben, sind einige noch in verschiedenen Bereichen der Schule gefangen und benötigen dringend Rettung“, berichtete die Feuerwehr. Die Übung habe darauf abgezielt, die Fähigkeiten der Rettungskräfte im Umgang mit einer ABC-Lage, bei der mit dem Austritt chemischer, biologischer oder radiologischer Stoffe zu rechnen ist, und die Menschenrettung zu trainieren

Nachdem die Feuerwehrleute an der Einsatzstelle eingetroffen waren, erkundeten sie die Lage, um die Art und den Umfang der freigesetzten Chemikalien, die Gefährdungsbereiche und die Standorte der eingeschlossenen Jugendlichen, die von der Jugendfeuerwehr dargestellt wurden (s. Info-Kasten), zu bestimmen. Unterstützt wurden die Hückeswagener Feuerwehrmänner und -frauen dabei von der Freiwilligen Feuerwehr Marienheide, dem mit dem Gerätewagen Messtechnik angerückt war. Dieses Spezialfahrzeug ist auf die Ermittlung von gefährlichen Stoffen ausgelegt.

 Über den markanten Eingang der ehemaligen KGS ging’s ins Gebäude.

Über den markanten Eingang der ehemaligen KGS ging’s ins Gebäude.

Foto: Lukas Koppel

„Die Rettung der Eingeschlossenen erfolgt unter Verwendung von geeigneten Rettungsverfahren“, heißt es in der Pressemitteilung der Feuerwehr. Parallel wurden Dekontaminationsmaßnahmen vorgenommen, um die Einsatzkräfte und geretteten Personen von den gefährlichen Stoffen zu reinigen. Die Einsatzleitung sorgte für die Kommunikation und Koordination zwischen den verschiedenen Einheiten.

Ein Feuerwehrmann spricht einen der geschockten Verletzten an.

Ein Feuerwehrmann spricht einen der geschockten Verletzten an.

Foto: Lukas Koppel

Dort lag auch ein weiterer Fokus der Einsatzübung zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst. „Die Feuerwehr und der Rettungsdienst arbeiten gemeinsam daran, die Verletzten zu retten und die medizinische Versorgung bereitzustellen“, berichtete die Feuerwehr. Sei es doch das Hauptziel einer solchen Übung, die Fähigkeiten der Rettungskräfte im Umgang mit einer Großschadenslage und gleichzeitiger Menschenrettung zu stärken und zu verbessern.

Sie endet schließlich mit einer Nachbesprechung in der Wache an der Bachstraße bei der die angewandten Maßnahmen, die Rettungsergebnisse und mögliche Verbesserungen diskutiert wurden.

„Feuerwehrübungen dienen dazu, die Fähigkeiten und das Wissen der Feuerwehrleute in Bezug auf Brandbekämpfung, Rettungsmaßnahmen und Evakuierungen zu verbessern“, heißt es in der Pressemitteilung. „Durch regelmäßiges Training können sie effektiver und sicherer arbeiten, um Menschenleben zu retten und Sachschäden zu minimieren.

Die Einsätze erforderten ein hohes Maß an Teamarbeit und Koordination. So können Feuerwehrleute lernen, effektiv miteinander zu kommunizieren, Aufgaben zu delegieren, Abläufe zu koordinieren und als Team zusammenzuarbeiten. „Dies trägt dazu bei, die Effizienz und Effektivität ihrer Arbeit während eines realen Notfalls zu verbessern.“ Auch sollen sie sich mit den örtlichen Gegebenheiten und den spezifischen Eigenschaften von Gebäuden, Industrieanlagen oder anderen Einsatzorten vertraut machen.

Es kann die Funktionalität der eingesetzten Ausrüstung überprüfen und neue Techniken oder Taktiken ausprobiert werden. Und letztlich können Feuerwehrübungen, insbesondere in Schulen, Unternehmen oder Wohngebieten, dazu beitragen, das Bewusstsein in der Bevölkerung für Brandschutzmaßnahmen und das richtige Verhalten im Notfall zu schärfen.

„Insgesamt tragen Übungen dazu bei, die Vorbereitung, Reaktionsfähigkeit und Effektivität der Rettungskräfte in Notfallsituationen zu verbessern“, unterstrich die Feuerwehr. Sie stellten sicher, dass Feuerwehrleute, Rettungsdienste und Katastropenhelfer über die notwendigen Fähigkeiten, das Wissen und die Erfahrung verfügen, um effektiv auf Brände und andere Notfälle zu reagieren und somit die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.

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