Silvester in Hückeswagen Damit das Feuerwerk nicht ins Auge geht

Hückeswagen · Fakten + Hintergrund Ab heute, Samstag, wird auch in Hückeswagen wieder Feuerwerk verkauft. Damit das an Silvester gut geht, hat Stadtbrandmeister Karsten Binder ein paar wichtige Ratschläge parat. Wichtig ist vor allem ein Feuerwerk mit BAM-Kennzeichnung.

 Ab heute sind Raketen, Böller & Co. wieder im Handel erhältlich.  Wer Geld fürs Silvesterfeuerwerk ausgibt, sollte ein paar wichtige Regeln beachten, appelliert Stadtbrandinspektor Karsten Binder.

Ab heute sind Raketen, Böller & Co. wieder im Handel erhältlich. Wer Geld fürs Silvesterfeuerwerk ausgibt, sollte ein paar wichtige Regeln beachten, appelliert Stadtbrandinspektor Karsten Binder.

Foto: Stade, Klaus Dieter (kds)/Stade,Klaus-Dieter (kds)

Welche verheerende Auswirkung das unsachgemäße Spiel mit einer Silvesterrakete haben kann, wurde am Neujahrstag 2017 deutlich: Zwei Kinder hatten nachmittags auf dem Fürstenberg eine Rakete gezündet, die durch ein auf Kipp stehendes Kellerfenster des Hauses Gerhart-Hauptmann-Straße 2 geflogen war. Sie landete auf dort abgestellten Möbeln und löste einen Schwelbrand aus. Die Folgen waren ein Großeinsatz von Rettungskräften und Polizei sowie die Evakuierung der Bewohner. Einige von ihnen mussten für die Zeit der Renovierung einige Wochen in Notunterkünften, bei Verwandten oder Freunden untergebracht werden.


Gefahren Dabei soll das neue Jahr farbenprächtig und laut begrüßt werden. Dafür werden zum Jahreswechsel auch in der Schloss-Stadt tonnenweise Feuerwerksraketen gezündet. Und das teilweise dort, wo viele Menschen stehen. Feuerwehrchef Karsten Binder rät, sich die Gefahren immer wieder vor Augen zu führen und sich an einige Grundsätze zu halten. „Gefahr geht nicht nur vom Feuerwerk selber aus“, zitiert er den Verband der Feuerwehren in NRW. So sollten Raketen und Böller nicht unter Alkoholeinfluss gezündet und Feuerwerkskörper nicht unkontrolliert auf Personen, aus Fenstern oder von Balkonen geworfen werden. „Lassen Sie Kinder kein oder nur ein für sie geeignetes Feuerwerk unter Aufsicht entzünden“, richtet er einen Appell an die Erwachsenen.

Sicheres Feuerwerk Verwendet werden sollten zudem nur Feuerwerksartikel, die die BAM-Kennzeichnung tragen. Diese Artikel wurden vom Bundesamt für Materialprüfung kontrolliert und haben erst nach bestandenem Test eine Prüfnummer erhalten. Die muss auf der Verpackung aufgedruckt sein. „Ist dies nicht der Fall, sollte von einem Kauf Abstand genommen werden“, rät der Feuerwehrverband.


Gefährliche Böller, Raketen & Co. Binder warnt gleichzeitig vor Importen von Feuerwerksartikeln ohne BAM-Kennzeichnung. Diese seien nicht nur gefährlich, „ihr Gebrauch ist auch strafbar“. Und Binder rät dringend ab von der Manipulation oder Eigenherstellung von Feuerwerkskörpern, „denn das ist lebensgefährlich“. In den vergangenen Jahren starben bundesweit mehrere Menschen oder wurden schwer verletzt, als sie an Feuerwerkskörpern gebastelt hatten.


Anzünden und Abschuss Feuerwerkskörper der Klasse II sollten nur im Freien und niemals in der Hand angezündet werden. Kanonenschläge, Böller & Co. werden idealerweise auf dem Boden entzündet, danach sollten alle Umstehenden einen ausreichenden Abstand zum abbrennenden Feuerwerk einnehmen. Silvesterraketen sollten nur aus geeigneten Halterungen gestartet werden. Das sind zum Beispiel leere Glasflaschen, die in einem Getränkekasten abgestellt werden. Eine einzelne Sektflasche etwa kann beim Start umkippen, und die Rakete schießt dann womöglich in eine Menschenmenge. Die Raketen sollten zudem auf eine ungehinderte Flugbahn ausgerichtet sein.

Das Feuerwerk sollte so angezündet werden, dass Menschen nicht verletzt werden. Brennbare Gegenstände wie Gartenmöbel sollten aus der unmittelbaren Nähe von Gebäuden entfernt werden. Auch ist es ratsam, offen stehende Mülltonnen zu schließen. Denn fällt ein Feuerwerkskörper dort hinein, könnte er den Abfall in Brand setzen – mit verheerenden Folgen.


Löschmittel Der Feuerwehrverband rät dringend, für den Ernstfall entsprechendes Löschmittel bereitzustellen. Das kann Wasser in Eimern oder Gießkannen sein ebenso wie Feuerlöscher oder Löschspray. Sie sollten im Brandfall schnell erreichbar sein; das gilt auch für einen Verbandskasten. Brandwunden sollten umgehend mit Wasser gekühlt und steril abgedeckt werden. Gleichzeitig sollte der Rettungsdienst unter dem kostenfreien Notruf 112 alarmiert werden – diese Nummer gilt auch für den Brandfall, dann rückt die Feuerwehr aus.

Wenn’s brennt Bei Bränden sollten Löschversuche nur soweit gehen, wie man sich selbst und andere nicht gefährdet. Der Feuerwehrverband rät für diesen Fall: „Schließen Sie, wenn möglich, Türen zum Brandraum und verlassen Sie so schnell wie möglich mit allen Personen die Wohnung.“ Und schnellstmöglich die 112 wählen.

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