Hückeswagen Bürgerpreis für einen Problem-Löser

Hückeswagen · Die FDP hat in diesem Jahr einen Mann aus den eigenen Reihen ausgezeichnet: Gerhard Welp. Bei der Feierstunde stand aber weniger der Kommunalpolitiker im Mittelpunkt als vielmehr der darüber hinaus engagierte Ehrenamtler.

 Gerhard Welp (2. v. r.) erhielt den Liberalen Bürgerpreis FDP aus der Hand von Jörg von Polheim. Auch Elke Welp und die Landtagsabgeordnete Angela Freimuth freuen sich.

Gerhard Welp (2. v. r.) erhielt den Liberalen Bürgerpreis FDP aus der Hand von Jörg von Polheim. Auch Elke Welp und die Landtagsabgeordnete Angela Freimuth freuen sich.

Foto: Heike Karsten

Für Gerhard Welp war es ein Rollentausch: Schon oft hat er im Museumssaal am Rednerpult gestanden, um für den Vorstand der FDP den Liberalen Bürgerpreis an verdiente Hückeswagener zu übergeben. Am Samstag war er nun selbst der Geehrte, der inzwischen 14. Preisträger, der den Ehrenteller der örtlichen Liberalen für außerordentliches ehrenamtliches Engagement überreicht bekam. Das Rednerpult betrat er diesmal als Letzter und nur, um sich für die Auszeichnung zu bedanken. Es ist schon die zweite, die dem 83-Jährigen von „seiner“ Partei, die er in weit über 40 Jahren kommunalpolitischer Arbeit wie kein Anderer geprägt hat, zuteil wurde: Bereits vor einigen Jahren war Welp durch einstimmigen Mitglieder-Beschluss zum Ehrenvorsitzenden der FDP Hückeswagen ernannt worden.

Gerhard Welp ist ein Mann mit Idealen und Werten. Und er ist einer, der vor diesem Hintergrund konkrete Probleme nicht nur sieht und benennt, sondern auch um praktische Lösungen ringt. Diese Kombination aus idealistischem Denken und pragmatischem Handeln hob die FDP-Landtagsabgeordnete Angela Freimuth in der Feierstunde hervor. Die Vizepräsidentin des Landtags und stellvertretende Landesvorsitzende der Liberalen hielt die Laudatio auf den „Herrn Kleineichen“, der seit den 1970er-Jahren in der früheren Runkel-Siedlung lebt und es in den 80er-Jahren endlich schaffte, dass der Ortsteil den klangvolleren Namen „Kleineichen“ erhielt.

Welp schaffte in der Folge noch sehr viel mehr für das Wohngebiet und die rund 600 dort lebenden Menschen. Er nahm sich ihrer Sorgen an, leistete umfassende praktische Nachbarschaftshilfe in vielen Bereichen und wurde darüber zu so etwas wie einem Ortsteil-Bürgermeister ehrenhalber. „Als Diplom-Ingenieur war er es gewohnt, an Problemlösungen zu arbeiten – und so tat er genau das auch in seinem Wohnumfeld“, sagte Angela Freimuth. Partei-Interessen spielten dabei für den Kommunalpolitiker keine Rolle – aber die FDP profitierte quasi nebenbei trotzdem: Gerhard Welp war der Einzige, der jemals für die Hückeswagener Liberalen ein Direktmandat für den Stadtrat holte, natürlich in Kleineichen. Auch in anderen Bereichen engagiert sich der 83-Jährige ehrenamtlich: Er war Vorstandsmitglied der Hückeswagener Hospizgruppe, kümmert sich gemeinsam mit seiner Frau Elke um die Organisation der renommierten Schlosskonzerte und stellt seit 1979 Jahr für Jahr in akribischer Kleinarbeit den Hückeswagener ÖPNV-Fahrplan zusammen, den die FDP dann kostenfrei an die Bürger verteilt. Angela Freimuth: „Das ist typisch für Gerhard Welp. Er erkennt Dinge, die für die Allgemeinheit nützlich und gut sind und setzt sie mit Ausdauer und Hartnäckigkeit um.“

Beide Eigenschaften, dazu Verlässlichkeit und Zuverlässigkeit, bescheinigte auch Bürgermeister Dietmar Persian dem Preisträger. Viele Worte der Anerkennung und herzlicher Verbundenheit fanden außerdem in ihren Grußworten die frühere oberbergische FDP-Bundestagsabgeordnete Ina Albowitz-Freytag und Professor Dr. Friedrich Wilke als stellvertretender Landrat, Christian Schütte als CDU- und Hans-Jürgen Grasemann als SPD-Fraktionsvorsitzender im Rat der Stadt. Den musikalischen Rahmen der Feierstunde gestaltete am Flügel und mit dem Saxophon Paul Wroblowski, ein musikalisch talentierter Enkel des Musik-Liebhabers Gerhard Welp.

Der bedankte sich abschließend für die vielen guten Worte und fasste sich nach dem Dank speziell an seine Frau Elke in der ihm eigenen bescheidenen Art kurz: „Ich habe die Arbeit immer gerne gemacht – nicht allein, sondern gemeinsam mit vielen anderen.“

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