Hückeswagener beteiligen sich an Abfallsammelwoche Familie befreit Spielplatz von wildem Müll

Hückeswagen · Bei der Abfallsammelwoche sind alle Bürger dazu aufgerufen, mitzumachen. Familie Hörter zieht mit Greifzangen und Müllbeutel Richtung Spielplatz, um achtlos weggeworfenen Müll einzusammeln.

 Familie Hörter sammelt Müll. Anja mit Ehemann Sebastian Hörter und Hermine (1) mit Charlotte (5) waren fleißig und sammelten am Spielplatz im Goethetal den Müll ein.

Familie Hörter sammelt Müll. Anja mit Ehemann Sebastian Hörter und Hermine (1) mit Charlotte (5) waren fleißig und sammelten am Spielplatz im Goethetal den Müll ein.

Foto: Jürgen Moll

Voller Tatendrang ziehen Anja und Sebastian Hörter mit ihren Kindern Charlotte (5) und Hermine (1) am Freitagnachmittag von der Peterstraße aus los Richtung Spielplatz. Auf ihrem Weg geben sie besonders acht auf wilden Müll, den andere Zeitgenossen achtlos fallengelassen oder einfach auf die Straße geworfen haben. Nur langsam kommt die vierköpfige Familie voran – mit der Greifzange wird jeder Zigarettenstummel und jedes Papiertaschentuch aufgegriffen und in einen großen Müllsack befördert. An der Straßenkreuzung liegen einige gebrauchte Luftballonhüllen im Blumenbeet. „Hier hat jemand eine Party gefeiert“, vermutet Charlotte.

Im Rathaus hat sich die Familie Utensilien wie Gummihandschuhe, Müllsäcke und Greifzangen abgeholt. „Im vorigen Jahr haben wir den Termin verpasst und davor waren die Kinder noch zu klein“, sagt Anja Hörter. Auch der große Spielplatz an der Goethestraße wird gründlich nach Unrat abgesucht. Am Ende der Rutsche liegt eine Bonbontüte im Sand, die einzelnen Bonbonpapiere verstreut drumherum. Im Gebüsch findet die Familie leere Getränkeflaschen. Drei Mülleimer gibt auf dem Spielplatz, zwei auf der unteren, einer auf der oberen Ebene. „Es gibt in der Stadt ausreichend Mülleimer, aber trotzdem liegt hier noch beeindruckend viel Müll herum“, bedauert Sebastian Hörter. Der Geo-Ingenieur ist als ehemaliger Mitarbeiter des Remscheider Umweltamts mit dem Thema vertraut. „Abfallentsorgung und -vermeidung ist allgegenwärtig“, betont der 38-Jährige. Die Eltern möchten ihren Kindern vorleben, dass es wichtig ist, sein Umfeld zu schonen. Schlechte Beispiele gibt es genug. „Ich war mal kurz davor etwas zu sagen, als eine Familie Sachen auf den Boden geworfen hat. Aber das macht man dann doch nicht“, berichtet Anja Hörter.

Um Müll zu vermeiden hat sich die Hückeswagener Familie am Bergischen Tauschrauch beteiligt, wo man ausgediente Gegenstände hinbringen kann, damit sie einen neuen Besitzer finden und wiederverwertet werden. „Wir sind froh, wenn wir unsere Sachen spenden können. Außerdem ist die Aktion sehr unkompliziert“, sagt die zweifache Mutter. Gerne würde ihre Familie auch auf gebrauchte Anziehsachen und Möbel zurückgreifen.

Nach dem Säubern des Spielplatzes sind der Sandkasten, das Spielhaus und das Trampolin für Charlotte doch zu verlockend. Das Müllsammeln rückt kurzzeitig in den Hintergrund. „Es macht keinen Spaß mehr“, gibt die Fünfjährige offen zu, die verständlicherweise den Spielplatzbesuch nicht ausschließlich dafür opfern will, um Müll einzusammeln, den andere achtlos fallengelassen haben. Ihre kleine Schwester Hermine funktioniert die Greifzange kurzerhand zum Stecken um, auf dem sie über die Wiese reitet. Obwohl der Spielplatz stark frequentiert wird, füllt sich der Müllsacken nur langsam.

„Hückeswagen ist schon eine recht saubere Stadt“, zieht Sebastian Hörter, der in der Schloss-Stadt aufgewachsen ist und viele Ecken kennt, ein Fazit. „Da wir uns auf Zigarettenkippen spezialisiert haben, wird es auch noch dauern, bis der Beutel voll wird“, fügt er scherzhaft hinzu. Die Stadt ist dankbar für den ehrenamtlichen Einsatz der Bürger und möchte auch zukünftig am Aktionstag „Saubere Stadt“ im Frühjahr und der Abfallsammelwoche im Herbst festhalten, wie Stefanie Heymann von der Verwaltung ankündigt.    

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