Christdemokraten in Hückeswagen Die CDU räumt dem Hallenbad oberste Priorität ein
Hückeswagen · Bei der Jahresversammlung des Hückeswagener CDU-Stadtverbandes wurde der Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Pascal Ullrich, auch zum neuen Vorsitzenden der Ortspartei gewählt.
Seit vier Jahren war Marc von der Neyen Vorsitzender des Hückeswagener CDU-Stadtverbandes. Bei der Hauptversammlung am Montagabend im Kultur-Haus Zach kandidierte er aus beruflichen Gründen nicht mehr für das Amt an der Spitze. Zu seinem Nachfolger wählten die Mitglieder bei nur einer Gegenstimme Pascal Ullrich. Der 40-jährige Beamte bei der Bundeswehr ist auch Vorsitzender der CDU-Fraktion im Stadtrat der Schloss-Stadt und seit der vorigen Kommunalwahl Mitglied des Kreistags.
In seinem Bericht aus der Fraktion vor seiner Wahl hatte Ullrich betont, wie wichtig ihm eine klare Position zu den öffentlich umstrittenen Millionen-Investitionen ist, die Hückeswagen trotz Haushaltssicherungskonzepts in die Zukunft bringen sollen. Die CDU stehe hinter diesen Investitionen, betonte er, denn für sie gehe es letztlich um ein übergeordnetes Projekt: „Hückeswagen erneuern“. Die Stadt sei dabei wie ein Haus zu sehen, in das investiert werden müsse, um es in seiner Substanz zu erhalten und zukunftsfähig zu machen. Da seien in der Vergangenheit Fehler gemacht worden durch zu wenig Investitionen. Die Folgen zeigten sich nun im maroden Bürgerbad, der sanierungsbedürftigen Halle der Montanusschule und anderem mehr. Ullrich: „Unter den Zwängen zu sparen ist die Infrastruktur abgewirtschaftet worden, das Fundament des Hauses Hückeswagen wurde vernachlässigt.“
Aktuell gebe es eine Fülle von Baustellen. Anders als vor Jahren prognostiziert, sei die Eigenkapitaldecke der Stadt mit 32 Millionen Euro aber gut. Das gebe den finanziellen Spielraum, um unterschiedliche Investitionsprojekte gleichzeitig auf die Schiene zu setzen statt sie gegeneinander aufzuwiegen. Konkret sagte Ullrich: „Es gibt Investitionen, die einfach sein müssen, dazu gehört der Erhalt des Hallenbads. Es ist Teil der Daseinsvorsorge, Kinder müssen vor Ort schwimmen lernen können. Deshalb hat das Bad für uns erste Priorität bei allem, was jetzt ansteht.“ Das größte und in der Öffentlichkeit auch umstrittenste Projekt ist der Umbau des Schlosses. Für Ullrich ist es „erstaunlich, dass das solche Wellen schlägt“. Aus seiner Sicht ist die „große Lösung“ alternativlos.
Der Fraktionsvorsitzende argumentierte mit Zahlen: Demnach müssten 15 Millionen Euro nur für die zwingend notwendige energetische Sanierung des Schlosses, für den Brandschutz und die Barrierefreiheit aufgebracht werden. 20 Millionen Euro wären notwendig für die „große Lösung“ inklusive Gastronomie, modernen Büroräumen, großem Ratssaal etc. Für die „große Lösung“ gebe es Fördermittel von insgesamt etwa zehn Millionen Euro, so dass die Stadt selbst ebenfalls zehn Millionen stemmen müsse. „Da wären wir doch mit dem Klammerbeutel geprügelt, die kleine Lösung zu wählen, die uns unterm Strich viel mehr kostet“, machte Ullrich deutlich.
Bei den Vorstandsneuwahlen ergaben sich weitere Veränderungen: Margareta Coenen wurde als stellvertretende Vorsitzende bestätigt, Jürgen Theis löst Annette Stöver, die in der Abstimmung unterlag, als weiterer Stellvertreter ab. Zur Schatzmeisterin wurde Sonja Theis-Adamczik gewählt (bisher Pascal Ullrich), zum Schriftführer Daniel Pierre Langner. Mitglieder-Beauftragter bleibt Jan-Martin Ederer. Als Beisitzer gehören Sebastian Kuberg, Frank Moritz, Andreas Pohl, Annette Stöver und Andreas Winkelmann zum Vorstand.