Kommunalwahl in Hückeswagen Persian: „ISEK ist mehr als nur das Schloss“

Hückeswagen · Der Bürgermeister reagiert auf die Vorschläge von FaB und Frank Mombauer. Einem Schlossbauverein etwa steht er positiv gegenüber – allerdings erst nach einem Umbau des Gebäudes. Auch könnten der Schlosshof örtlichen Vereinen für feste zur Verfügung gestellt werden.

 Das Schloss gilt als Ankerprojekt des ISEK und der Regionale 2025.

Das Schloss gilt als Ankerprojekt des ISEK und der Regionale 2025.

Foto: Hogekamp, Lena (hoge)

Nachdem die Freien aktiven Bürger (FaB) und ihr Bürgermeisterkandidat Frank Mombauer Anfang der Woche neue Pläne für das Schloss vorstellten die Bildung eines Schlossbauvereins und die Freigabe des Schlosshofes für Veranstaltungen von Vereinen (die BM berichtete) –, hat Bürgermeister Dietmar Persian nun darauf reagiert. In einer Pressemitteilung stellte er klar, in welche Richtung die Pläne für die künftige Nutzung des Schlosses im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) gehen.

Der Planungsausschuss hatte kürzlich beschlossen, dass die Stadt eine Machbarkeitsstudie für das Schloss in Auftrag geben soll. Ziel ist es herauszufinden, wie die künftige Nutzung des Schlosses aussehen kann und welchen baulichen Zustand das Gebäude hat. Die Verwaltung möchte, dass ein Teil des Schlosses Sitz des Rathauses bleibt, ein Großteil aber anderweitig genutzt werden kann – etwa für Gastronomie, Seminare oder als sogenannte Co-Working-Places, also Büros zum Mieten. Persian: „Dies entspricht den aktuellen Vorschlägen der FaB.“

Diese Machbarkeitsstudie ist laut Bürgermeister notwendig, um einen Überblick über die notwendigen und umsetzbaren Maßnahmen sowie die voraussichtlichen Kosten zu erhalten und um Fördermittel für den Umbau des Schlosses im Rahmen des ISEK zu beantragen. „Denn eins ist klar“, betont Persian: „Ein umfangreicher Umbau des Schlosses wird so oder so notwendig werden, um das Schloss in Bezug auf Brandschutz, Barrierefreiheit und bei den sanitären Einrichtungen auf einen aktuellen Stand zu bringen und überhaupt weiter nutzbar zu halten.“ Auch für die neuen Nutzungen seien entsprechende Umbauten notwendig. „Dies wird Kosten verursachen, die mit den erheblichen Fördermitteln im Rahmen des ISEK und der Regionale 2025 zumindest teilweise gegenfinanziert werden können.“

Persian geht davon aus, dass ein Schlossbauverein die für die Umbaumaßnahmen notwendigen Summen kaum alleine stemmen kann. „Dennoch kann ein solcher Verein sinnvoll sein, nachdem der Umbau abgeschlossen wurde, um die laufende Unterhaltung und besondere Maßnahmen im und am Schloss zu organisieren und zu finanzieren“, betont der Bürgermeister.

Zudem unterstreicht er, dass das ISEK nicht nur auf das Schloss fokussiert ist. Auch andere Bereiche der Innenstadt seien Teil des Kernprojektes. Persian: „Ich bin mir sicher, dass das ISEK in seiner Gesamtheit ein wichtiger Schritt für Hückeswagen ist. Mit den vorgesehenen Maßnahmen können wir die Innenstadt fit für die Zukunft machen und gerade die Plätze und Grünflächen in der Stadt attraktiver für die Menschen gestalten.“ Gespräche mit dem Ministerium und der Bezirksregierung hätten ergeben, dass das ISEK keineswegs tot sei (wie es FaB und Mombauer in ihrer Mitteilung durchblicken ließen), sondern gute Chancen auf eine Förderung bestünden.

Aufgeschlossen steht der Bürgermeister auch der Idee gegenüber, den Hückeswagener Vereinen den Schlosshof für Feiern zur Verfügung zu stellen. Auch wenn er betont: „Leider sind in Zeiten von Corona Volksfeste und andere gesellige Veranstaltungen weiterhin bis mindestens Ende Oktober durch das Land untersagt.“ Aber auch die Stadt und das Stadtmarketing sorgen sich um die örtlichen Vereine, denen besonders die Einnahmen aus dem wegen der Corona-Krise abgesagten Altstadtfest fehlen. So gibt es im Stadtmarketing bereits Überlegungen, wie alternative Veranstaltungen organisiert werden können, bei denen die Corona-Regeln eingehalten werden können.

Persian: „Natürlich steht der Schlossplatz jederzeit kostenlos Vereinen zur Verfügung, die ihn für Veranstaltungen, die im Rahmen der Corona-Regeln – maximal 100 Personen, Mindestabstand 1,5 Meter, Erfassung der Kontaktdaten – zulässig sind, nutzen wollen.“ Auch Möglichkeiten zur Unterbringung von Bierzeltgarnituren und Kühlanlagen, was Anfang der Woche die FaB und ihr Bürgermeisterkandidat Frank Mombauer ins Gespräch gebracht worden war, könnten gefunden werden. Bisher gab es laut Bürgermeister aber noch keine entsprechenden Anfragen oder Absprachen. „Die Stadt wird daher zusammen mit dem Stadtmarketing die großen Hückeswagener Vereine anschreiben und abfragen, ob vor dem Hintergrund der Corona-Regeln Interesse an einem solchen Angebot auf dem Schlossplatz besteht“, teilte Persian mit.

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