Anbau wird offiziell eingeweiht Awo-Kinder freuen sich über neue Räume

Hückeswagen · Das Johanna-Heymann-Familienzentrum in Wiehagen hat sich vergrößert und bietet Platz für insgesamt 80 Kinder.

 Die neuen Räume in dem Anbau sind eröffnet. Leiterin Birgit Humpert (l.) mit den Betreuern Patricia Kuczowicz (r.) und Sebastian Keßler. Die Mädchen und Jungen haben sich schon gut eingelebt.

Die neuen Räume in dem Anbau sind eröffnet. Leiterin Birgit Humpert (l.) mit den Betreuern Patricia Kuczowicz (r.) und Sebastian Keßler. Die Mädchen und Jungen haben sich schon gut eingelebt.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Leiterin Birgit Humpert strahlt. „Es ist echt schön geworden. So langsam kommen wir an“, sagt sie und blickt über den Flur in die neuen Räume des Anbaus. Das Johanna-Heymann-Familienzentrum der Arbeiterwohlfahrt an der Blumenstraße 49a in Wiehagen hat sich deutlich vergrößert und bietet jetzt Platz für 80 Mädchen und Jungen in vier Gruppen, die von 14 Erziehern betreut werden. In dem neuen Anbau von 220 Quadratmetern sind eine neue U3-Gruppe für 20 Kinder von zwei bis sechs Jahren sowie eine neue Ü3-Gruppe für 20 Kinder von drei bis sechs Jahren entstanden.

Seit 1. Oktober gewöhnen sich Kinder und Erzieher an die neue Umgebung. „Ein spannender, aber auch anstrengender Prozess“, sagt Birgit Humpert. Auch die Eltern hätten aktiv geholfen, dass sich niemand überfordert gefühlt habe. „Wir haben dafür gesorgt, dass sich die Kinder so sanft wie möglich einleben konnten“, sagt die Leiterin. Üblich bei einer Stammgruppe seien sechs oder sieben neue Kinder, jetzt mussten sich jeweils 20 in zwei Gruppen aneinander gewöhnen. „Die kennen keinen Kindergartenalltag, kennen auch keine klaren Regeln“, sagt Birgit Humpert. Eine große Herausforderung für alle. Auch Flüchtlingskinder werden integriert, sechs in den beiden neuen Gruppen im Anbau, neun sind seit dem Sommer in der Einrichtung.

Die deutliche Aufstockung ist eine Konsequenz aus dem enormen Bedarf in Wiehagen, der sich auch für die kommenden Jahre abzeichnet. „Die Zahlen steigen weiter“, sagt Birgit Humpert. Doch schon heute gebe es trotz Anbau und Verdopplung der Plätze eine Warteliste. Deshalb werden die zwei neuen Gruppenräume samt Nebenräume, zwei Waschräume, Personalraum und Schlafraum sowie eine Personaltoilette in Zukunft intensiv genutzt. Zwischen Alt- und Neubau ist ein kleines Atrium entstanden, das Licht spendet und in dem zurzeit ein Weihnachtsbaum steht. „Jedes Kind bringt ein Teil für den Baum mit“ sagt die Leiterin. Fürs Lichterfest am Samstag hängen schon jetzt viele gebastelte Laternen und Lampen an den Fenstern.

Dass der Neubau an der Blumenstraße eine Herausforderung war, weiß Jürgen Gogos, Fachberater für Tageseinrichtungen für Kinder bei der Awo Rhein-Oberberg. „Planung, Organisation, Investitionen – da war es gut, dass Birgit Humpert das Kommando auf der Baustelle übernommen hat“, sagt er und schmunzelt. Primär ging es um neue Möbel und Spielzeug. Helles Holz dominiert das Bild in den Räumen, dazu frische Farben und viel Platz. „Bewegung ist enorm wichtig, deshalb dürfen es auch nicht zu viele Möbel sein. Die Kinder müssen auf dem Boden spielen können und brauchen flexible Spielmöglichkeiten“, sagt Gogos. So sind die meisten Gegenstände bewegbar und verschiebbar, selbst die Matratzen und die Garderobe.

Die Awo setzt in Wiehagen ein halboffenes Konzept um, was bedeutet, dass sich die Gruppen gegenseitig besuchen und die Räume von allen genutzt werden können. Für 2019 kann Birgit Humpert nicht allen Eltern einen Platz für ihre Kinder anbieten. „Nur 18 Kinder verlassen uns, da können wir den Bedarf unmöglich decken“, sagt sie. Der Gesetzgeber ließe zwar zu, dass die Awo pro Gruppe zwei oder drei Kinder zusätzlich aufnehmen darf, „aber wenn sich in den kommenden Monaten 52 Kinder neu bei uns eingewöhnen müssen, können wir nicht aufstocken“, sagt Gogos. In sozialen Notlagen helfe die Awo aber natürlich selbstverständlich.

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