VdK-Ortsverband Hückeswagen Verband sorgt für soziale Gerechtigkeit

Hückeswagen · Andreas Noll ist Ehrenvorsitzender des VdK-Ortsverbands. Der Hückeswagener ist zudem erneut als Mitglied des Landesvorstands bestätigt worden. In Interview erläutert er die Aufgaben des VdK.

 Andreas Noll ist Ehrenvorsitzender im Sozialverband VdK, Ortsverband Hückeswagen.

Andreas Noll ist Ehrenvorsitzender im Sozialverband VdK, Ortsverband Hückeswagen.

Foto: Jürgen Moll

Herr Noll, Sie wurden wieder in den VdK-Landesverbands-Vorstand gewählt. Welche Aufgaben haben Sie dort?

Andreas Noll Ich bin auf dem diesjährigen, erstmals virtuellen, Großen Landesverbandstag des VdK NRW mit 150 Delegierten zum dritten Mal als einer von fünf Beisitzern wiedergewählt worden. Nach der Wahl wurde ich erstmals vom Landesvorstand zum Vorsitzenden der neuen Fachgruppe „Kommunale Sozialpolitik“ gewählt. Auch bin ich nun im sozialpolitischen Ausschuss. Beide Ausschüsse tagen mit ihren Mitgliedern in normalen Zeiten regelmäßig und erarbeiten wichtige sozialpolitische Themen, als Basis für den geschäftsführenden Landesvorstand.

Was genau ist der VdK eigentlich?

Noll Der Sozialverband VdK NRW wurde 1948 in Bochum gegründet, um sich nach dem Zweiten Weltkrieg für eine ausreichende Versorgung der Bedürftigen – etwa Kriegsgeschädigte oder Hinterbliebene – einzusetzen. Der VdK ist mittlerweile bundesweit mit mehr als zwei Millionen Mitgliedern der stärkste Sozialverband Deutschlands. Er hat sich im Laufe der Jahre zur stärksten Interessenvertretung für Menschen mit Behinderung, Rentnern, Arbeitslosen, Pflegebedürftigen sowie Kriegs-, Wehrdienst- und Unfallopfer entwickelt.

Warum ist es wichtig, dass es den Verband auch in den Kommunen gibt?

Noll Aufgabe eines Ortsverbands ist die Betreuung der Mitglieder am Ort, etwa in verschiedenen sozialen Angelegenheiten. Schwerpunkte sind die Beratung bei Schwerbehinderungsanträgen, Arbeitslosigkeit oder Fragen der Pflege. Bei allen Antragstellungen und Beratungen in den Ortsverbänden wird häufig auf die Fachleute im Kreisbüro hingewiesen. Dort bekommt man konkrete Hilfe durch Juristen, Sozialberater und Rentenberatern. Auch führen wir im Kreisverband Widersprüche durch und vertreten unsere Mitglieder bei Klagen vor dem Sozialgericht. Zu unseren Aufgaben zählen außerdem sozialpolitische Forderungen, die wir gegenüber den Kommunen und Städten vertreten.

Können Sie allgemein die Aufgaben des VdK skizzieren?

Noll Die Aufgabe des Sozialverbands VdK ist es, durch sein sozialpolitisches Engagement auf Bundes-, Landes- und Kreisebene für soziale Gerechtigkeit zu sorgen. Es soll niemand ins gesellschaftliche und finanzielle Abseits gedrängt werden. Bereiche, in denen sich der VdK besonders stark einsetzt, sind neben den Themen Schwerbehinderung und Eingliederung der Menschen mit Handicap auch Themen im Renten-, Kranken- und Pflegeversicherungsbereich. Es gibt bundesweite Aktionen, etwa zur Einführung einer Grundrente oder Finanzierung der Pflege. Bundesverband und Landesverbände suchen Gespräche mit den zuständigen Fachpolitikern in der Regierung. Der VdK ist dabei an keine politische Richtung oder Konfession gebunden

Wie ist der VdK aufgebaut?

Noll Wie eine Partei. Das heißt, es gibt einen Bundesverband mit Sitz in Berlin. Der Bundesverband hat mehr als zwei Millionen Mitglieder. Dann gibt es 15 Landesverbände mit ihren jeweiligen Vorständen. Jeder Landesverband ist in Kreisverbände aufgegliedert, die wiederum in Ortsverbände. In NRW gibt es 43 Kreisverbände mit insgesamt 785 Ortsverbänden und 385.000 Mitgliedern.

Welche Angebote bietet der VdK in Hückeswagen an?

Noll Eine wichtige Aufgabe der Ortsverbände ist es, den ständigen Kontakt zu unseren Mitgliedern zu halten und zu pflegen. Der Ortsverband Hückeswagen bietet regelmäßige Sozialberatungen an. Ein Schwerpunkt ist die Beratung bei Schwerbehinderungsanträgen und zu vielen anderen sozialpolitischen Fragestellungen. Eine wichtige Aufgabe des Ortsverbands ist es, in der jeweiligen Kommunen auf Missstände für Behinderte hinzuweisen. Die barrierefreie Teilhabe aller Menschen soll in jeder Kommune möglich sein. So war es der VdK Hückeswagen, der sich vor einigen Jahren mit mehr als 300 Stimmen für einen Bürgerbus stark gemacht hat.

In welcher Form kann sich der Verband in sozialen Fragen in der Kommune wirkungsvoll präsentieren?

Noll Vor allem durch Öffentlichkeitsarbeit sowie durch gute und erfolgreiche Sozialberatung. 2019 wurde der VdK etwa im Sozialausschuss der Stadt vorgestellt, es gibt Info-Stände in der Stadt sowie Vorträge bei Parteien und Fraktionen.

Was ist für die Schloss-Stadt aus Sicht des VdK wichtig zu erreichen?

Noll Hier gibt es einige Beispiele: Etwa, dass die Kommune barrierefreier wird, dass es einen Behindertenbeirat gibt, dass altersgerechter Wohnraum geschaffen wird, dass das Nahversorgungsnetz für ältere und behinderte Menschen verbessert und ausgebaut wird, dass Verkehrsmittel barrierefrei sind und die Verbindungen in die Nachbarstädte möglichst durchgängig sind.

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