Schlosskonzert in Hückeswagen Geige und Klavier im innigen Dialog

Hückeswagen · Im Hückeswagener Heimatmuseum gab es eine musikalische Reise durch die Romantik. Das internationale Duo Sarasvathi-Nowak überraschte mit einem emotionalen Kammerkonzert.

Sebastian Nowak und Victoria Sarasvathi demonstrierten ein perfektes Zusammenspiel beim Schlosskonzert im Heimatmuseum.

Sebastian Nowak und Victoria Sarasvathi demonstrierten ein perfektes Zusammenspiel beim Schlosskonzert im Heimatmuseum.

Foto: Heike Karsten

International wurde es am Samstagabend beim vierten Schlosskonzert der Saison im Heimatmuseum. Die Pianistin Victoria Audrey Sarasvathi (25) aus Indonesien und der aus Polen stammende Violinist Sebastian Nowak (29) nahmen die knapp 50 Zuschauer mit auf eine Reise durch die Romantik. Ihr Programm bestand aus Sonaten von Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms und Karol Szymanowski. Die Stücke waren nicht zufällig gewählt, sondern hatten etwas gemeinsam. „Die zweiten Sätze bestehen nicht nur aus dem klassisch langsamen Andante, sondern es wurde jeweils ein kleines Scherzo hineinkomponiert“, erklärte Sebastian Nowak vor Beginn des Konzerts.

Besonders die Musik Szymanowskis (1882-1937) lag dem Duo am Herzen. Zwar ist Szymanowski in Deutschland weniger bekannt, dennoch war er der bedeutendste Komponist der frühen polnischen Moderne, als weite Teile der heutigen Ukraine noch polnisch waren.

Ihr Können stellten die beiden jungen Künstler, die in Hannover und Frankfurt studieren, dann in 80 Minuten eindrücklich unter Beweis. Vor allem die Sonate für Violine und Klavier in d-Moll op.9 des polnischen Komponisten war ein Überraschungsfeuerwerk der Emotionen, bei der es zu innigen Dialogen zwischen Geige und Klavier kam – wobei nie ein Instrument ungewollt dominierte. Ganz im Gegenteil: Es war ein perfektes Zusammenspiel par excellence – teilweise scheinbar unbändig und zügellos. Hinzu kam der beeindruckend volle und warme Klang der Geige, ein Instrument aus dem Jahr 1867.

Da die jungen Musiker emotional als auch körperlich in die Musik eintauchten und bis an ihre Grenzen gingen, hatte das Publikum fast schon ein schlechtes Gewissen, mit seinem langanhaltenden Applaus eine Zugabe zu fordern. Die gab es dann aber dennoch in Form der Filmmusik zu „The High Pass“ von Myroslav Skoryk. Das Stück wirkte im Gegensatz zum vorherigen Programm fast schon wie eine Entspannungsübung nach einer anstrengenden Sportstunde – wohltuend und ein perfekter Ausklang für dieses besondere Kammerkonzert-Erlebnis.

Das Duo hatte für die Zugabe bewusst ein Stück aus der Ukraine gewählt. „Es ist ein Beispiel dafür, wieviel das Land uns zu bieten hat und was es zu entdecken gibt – auch kulturell“, betonte Sebastian Nowak. Er dankte zudem den Zuschauern für ihr Kommen. „Wir konnten während der Corona-Pandemie stundenlang üben und Online-Konzerte geben. Aber ein Live-Erlebnis, bei dem man die Energie spürt, ist so wichtig. Wenn die Spannung in der Musik steigt, steigt auch die Spannung im Raum“, sagte der Violinist.

Das Schlosskonzert am 11. März beendet die Saison 2022/2023 der Veranstaltungsreihe. Unter dem Titel „Die wohltemperierte Harfe“ wird Tom Daun dann Stücke von Johann Sebastian Bach spielen.

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