Bucht von Oberlangenberg Wupperverband bereitet dem Schwingen in die Bever ein Ende

Hückeswagen · Seit vielen Jahren schwingen sich vornehmlich junge, aber auch so manche ältere Badegäste in einer Bucht in Oberlangenberg mit Hilfe eines an einem Baum befestigten Seil ins Wasser der Bever. Das ist jetzt vorbei – der Wupperverband als Eigentümer der Talsperre hat zwei Bäume gefällt. Aus Sicherheitsgründen.

 Die betroffene Bucht in Oberlangenberg (unten) liegt gegenüber dem Fritz-Perls-Institut

Die betroffene Bucht in Oberlangenberg (unten) liegt gegenüber dem Fritz-Perls-Institut

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Wenn Bäume im öffentlichen Raum gefällt werden, ist nicht selten ein allgemeiner Aufschrei zu hören. Vor allem dann, wenn der Tenor vorherrscht, das das nicht notwendig war. Entsprechend heiß diskutiert wird aktuell in der Hückeswagener Facebook-Gruppe die Fällung von zwei Bäumen an der Bever-Talsperre in einer Bucht bei Oberlangenberg. Generationen von Badegästen haben sich dort an das Seil, das an einem der Bäume befestigt war, gehängt und sich so ins Wasser fallen lassen. Jetzt hat der Wupperverband zwei Bäume gefällt – das Schwingen ins Wasser gehört damit der Vergangenheit an.

Das kommt bei vielen Diskussionsteilnehmern überhaupt nicht gut an, und so mancher stellt die Stadtverwaltung an den Pranger. So schreibt ein Mitglied der Gruppe: „Da machen die Wipperfürther und Hückeswagener Jungs eine Schaukel an der Bever, die sie seit drei Jahren nutzen, um in die Bever zu fliegen, da kommt das Ordnungsamt und fällt den Baum. Leute, Herr Bürgermeister Dietmar Persian, habt ihr keine Jugend gehabt? Wer ordnet so was an? Was soll das? Nichts, gar nichts ist dort passiert, die Jungs und Mädels hatten Spaß. Wir hatten den vor 30 Jahren auch, ohne diese Kontrolle.“

Falsch ist hierbei, dass nicht die Stadt Hückeswagen Auftraggeber der Baumfällung war, sondern der Wupperverband als Eigentümer der Talsperre. Auf Anfrage unserer Redaktion erläutert dessen Sprecherin Susanne Fischer den Grund für diesen Schritt. „Die Bucht in Oberlangenberg mit den Bäumen gegenüber des Fritz-Perls-Instituts ist eine bekannte Stelle – und eine gefährliche“, sagt sie.

Zwei Dinge würden das Schwingen am Seil so gefährlich machen: Zum einen könne es passieren, dass man beim Loslassen zum falschen Zeitpunkt auf die dort steile Felswand prallt. Zum anderen könne auch das Aufkommen auf dem Wasser zu Verletzungen führen, da der Wasserstand der Bever schwankt. „Gerade Kinder und Jugendliche machen das nach, können die Gefahren aber noch nicht wirklich einschätzen“, betont die Sprecherin. Zwar hätte der Talsperrenbetrieb in der Vergangenheit versucht, die Badegäste dort etwa mit Schildern zu sensibilisieren, aber offenbar hatte das nicht gefruchtet. „Daher hat sich der Wupperverband in Absprache mit der Ordnungspartnerschaft Bever-Talsperre entschieden, die beiden Bäume dort zu fällen“, teilt Susanne Fischer mit und stellt klar: „Nicht, weil wir Spaßbremsen sind, sondern aufgrund von Sicherheitsaspekten.“

Überhaupt rät die Sprechern des Wupperverbands, nur an den vier ausgewiesenen Badestellen der Bever zu baden – „Zornige Ameise“, Käfernberg und Campingplätze I und II. Diese würden vor der Badesaison auf gefährliche Gegenstände unter Wasser abgetaucht, ständig begutachtet, und das Wasser dort werde regelmäßig durch das Kreisgesundheitsamt untersucht. „Letztlich ist aber jeder Badegast an der Bever für sich selbst verantwortlich“, macht Susanne Fischer deutlich.

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