Bauhof Hückeswagen Wildblumenwiesen als Insektenfutter

Hückeswagen · Bauhofleiter Magnus Bernhardt hatte 2017 in Hückeswagen zwei Testflächen mit Wildblumen anlegen lassen, eine dritte folgte in diesem Jahr. Noch ist er nicht ganz zufrieden, und es müssen weitere Erfahrungen gesammelt werden.

 Im Stadtpark, gegenüber der Bücherei, ist eine von insgesamt drei Wildblumenwiesen vom Bauhof angelegt worden.

Im Stadtpark, gegenüber der Bücherei, ist eine von insgesamt drei Wildblumenwiesen vom Bauhof angelegt worden.

Foto: Stephan Büllesbach

Immer wieder gab es in der Vergangenheit (und gibt es aktuell) Kritik an dem Erscheinungsbild der Stadt. Vor allem an den „ungepflegten städtischen Grünanlagen“, weil nach Meinung vieler dort der Rasen zu selten gemäht worden war. Doch dem Bauhof fehlt’s an Personal. Dessen Leiter Magnus Bernhardt hatte deshalb nach Rücksprache mit der Stadtverwaltung im vorigen Jahr mit einem Pilotprojekt begonnen, das – so unterstrich er damals schon – auf mehrere Jahre angesetzt ist. Denn zunächst einmal gelte es, Erfahrungen zu sammeln.

Im Stadtpark und an der Zufahrt zum Brunsbachtal wurden auf zwei Rasenflächen Wildblumensamen ausgesät. Ziel ist es, dass diese Flächen nicht mehr während der Vegetationsphase mehrfach gemäht werden müssen, so dass jeweils fünf Arbeitsstunden eingespart werden können. Damit haben die Bauhof-Mitarbeiter wenigstens etwas Zeit gewonnen, die sie in die Unterhaltung anderer Flächen stecken können. An der Montanusstraße ist in diesem Frühjahr eine dritte, 3000 Quadratmeter große Böschung hinzugekommen, die ebenfalls als Testfläche dient.

   Eine Biene bedient sich.

Eine Biene bedient sich.

Foto: Stephan Büllesbach

Die Wildblumen sind allerdings nicht so gewachsen,wie sich das Bernhardt und seine Mitarbeiter gewünscht haben. „Durch die lange Trockenheit ist das nicht gut geworden“, sagt Bauhof-Mitarbeiter Andreas Wohlert. Die Fläche hätte verstärkt gegossen werden müssen, „aber das hätte wieder eine Arbeitskraft gebunden“, betont er. Denn auch die anderen Flächen hätten mit Wasser versorgt werden müssen. Immerhin ist das Saatgut preisgünstig, versichert Benrhardt

Dennoch sind die Wiesen ein bunter Hingucker, wenn sie inzwischen angesichts der langanhaltenden Hitze schon gelitten haben. Aber Mohn, Kornblume, Margerite oder Wegwarte sorgen nicht nur für Farbkleckse in der Stadt, sondern haben einen weiteren positiven Effekt: Sie dienen als Futter für Insekten. „Schmetterlinge, Bienen und Hummeln sind dankbar“, sagt Wohlert.

Das Problem war, dass zunächst die falsche, nämlich eine fünfjährige Mischung angepflanzt worden war. Wohlert: „Die Blütenpracht kommt im zweiten Jahr schon nicht mehr so schön wieder.“ Deshalb hatte Bernhard eine neue Saatmischung angefordert, die nach zwei Jahren erneuert werden muss. Der Bauhofleiter hofft zudem darauf, dass die Hersteller jetzt weitere, optimierte Mischungen entwickeln werden, „denn bei vielen Kommunen wächst der Bedarf an Wildblumen“. Außerdem könne so etwas gegen das Bienensterben getan werden.

 Eine Schwebfliege „speist“ auf einer Kornblume

Eine Schwebfliege „speist“ auf einer Kornblume

Foto: Stephan Büllesbach

„Wir bleiben auf jeden Fall am Ball“, versichert Bernhardt. Im Herbst würden die Testflächen neu eingesät werden. Zusammen mit Andreas Wohlert und Anja Kölsch vom Bauamt werde er zudem versuchen, weitere Flächen im Stadtgebiet auszumachen, die zum Anpflanzen von Wildblumen in Frage kommen. „Das müssen schon größere Flächen sein, die einfach von uns zu bearbeiten sind“, erläutert er. Im Stadtpark etwa haben die Bauhof-Mitarbeiter durch die Blumenwiese einen Streifen gemäht, damit dort die Hundehalter mit ihren Vierbeinern hergehen können. Verkehrsinseln kommen laut Bernhardt aber weniger in Betracht, weil die zu klein für die Maschinen seien.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort