Polizeistatistik Weniger Unfälle mit Todesfolge im Kreis

Hückeswagen · Die Konzepte der Kreispolizeibehörde scheinen aufzugehen. Der Schwerpunkt in Hückeswagen liegt weiter bei den Motorradfahrern.

 Ein Unfallhäufungspunkt in Hückeswagen liegt nach Angaben der Polizei an der Bundesstraße 237 genau an der Einmündung zur Kreisstraße 5 Richtung Kleineichen und Bever-Talsperre.

Ein Unfallhäufungspunkt in Hückeswagen liegt nach Angaben der Polizei an der Bundesstraße 237 genau an der Einmündung zur Kreisstraße 5 Richtung Kleineichen und Bever-Talsperre.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

War bereits die oberbergische Kriminalitätsstatistik für das Vorjahr ein Grund zur Freude, stellten Landrat Jochen Hagt und der Direktionsleiter Verkehr Joachim Höller am Mittwoch auch eine erfreuliche Verkehrsunfallstatistik für 2018 in Gummersbach vor. Auch wenn, wie beide betonten, jeder Unfall einer zu viel sei und zudem mit großem Leid für alle Betroffenen einhergehe. Dennoch verkündete Hagt die geringste Zahl der Verkehrsunfälle mit Todesfolge seit fünf Jahren, allerdings auch eine, wenngleich sehr geringe, Steigerung der Unfälle insgesamt.

So betonte auch Höller, dass die Konzepte und Maßnahmen der Kreispolizeibehörde, die vor allem auf eine größere und flächendeckende Präsenz mit Kontrollen setzten, aufzugehen scheinen. „Am allermeisten freut mich in diesem Zusammenhang, dass die Zahl der Motorradunfälle um 15 Prozent zurückgegangen ist. Damit sind wir zwar immer noch weit hinten in der Statistik, aber der Rückgang im oberbergischen ‚El Dorado’ für Biker ist dennoch ein Grund zur Freude.“

Dass in Oberberg, und hier vor allem auch im Nordkreis, etwa an der Bever-Talsperre in Hückeswagen, gerade bei warmen Temperaturen viele Motorradfahrer unterwegs sind, sei bekannt. „Dennoch hat es uns sehr gefreut, dass wir seit 2014 im vergangenen Jahr mit 93 Kradunfällen erstmals unter 100 liegen. Das ist bemerkenswert, wenn man diesen warmen Sommer berücksichtigt“, sagte Höller. Der Trend sei in anderen Kreisen hingegen eher steigend, was er auf die zahlreichen Kontrollen und die vielen Gespräche, die mit Motorradfahrern geführt wurden, zurückführte.

Ebenfalls bemerkenswert sei, dass die oberbergischen Motorradfahrer nur noch vergleichsweise selten in Unfälle verwickelt seien. „Im Nordkreis waren 85 Prozent der an Unfällen beteiligten Motorradfahrer auswärtig. Sie kommen hauptsächlich aus dem Ruhrgebiet und dem Raum Köln“, sagte Höller. Auch im Südkreis seien es mittlerweile 58 Prozent. Im Vergleich: 2017 seien es dort noch 25 Prozent gewesen. Auch das sei für ihn ein Zeichen, dass die zunehmende Präsenz bei den einheimischen Bikern insofern Wirkung zeige, als dass sie vernünftig unterwegs seien, sagte Höller.

Zwei Bereiche betonte er zudem noch, die bislang im Oberbergischen noch nicht so oft in der Statistik auftauchten. „Das sind zum einen die Verkehrsunfälle, an denen Senioren, also Personen über 65 Jahre, beteiligt sind. Und zum anderen die Unfälle mit Radfahrern.“ Senioren würden im Alter heute immer mobiler und würden somit auch vermehrt im Straßenverkehr präsent sein. „Wir liegen mit 144 verunglückten Senoren zwar noch unter dem Landesschnitt, die Zahlen steigen seit 2015 jedoch“, sagte Höller.

Und auch die Zahl der Radfahrer würde im vierten Jahr steigen. „Wir sind weit unter dem Landesschnitt, aber das Oberbergische wird durch den Ausbau der Fahrradstrecken und die größere Verbreitung von Pedelecs eine immer interessantere Region für Fahrradfahrer“, sagte Höller. Die Zahlen würden einen Trend abbilden, dem die Kreispolizeibehörde künftig Rechnung tragen werde. In diesem Zusammenhang sprach sich Höller auch deutlich für eine im Moment in der Diskussion befindliche Helmpflicht für Fahrradfahrer aus. „40 Prozet der Verunglückten – im Vorjahr waren es 136 Personen – trugen keinen Helm“, betonte er.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort