Katholischer Pfarreienverband Radevormwald-Hückeswagen Weihbischof Puff firmt 19 Jugendliche in der Kirche

Hückeswagen · Die Firmung im katholischen Pfarreienverband Radevormwald-Hückeswagen wurde wegen Corona auf zwei Termine aufgeteilt. Die zweite Feier findet am 20. November statt.

 Weihbischof Ansgar Puff spendete am Freitagabend 19 Jugendlichen das Sakrament der Firmung.

Weihbischof Ansgar Puff spendete am Freitagabend 19 Jugendlichen das Sakrament der Firmung.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Trotz Corona war die katholische Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt am Freitagabend sehr voll, als Weihbischof Ansgar Puff nach Hückeswagen gekommen war, um 19 Jugendlichen aus dem Pfarreienverband Radevormwald-Hückeswagen das Sakrament der Firmung zu spenden. Statt regelmäßiger Treffen hatte es in den vergangenen Wochen vier ganztägige Treffen und eine Videokonferenz gegeben.

In seiner Predigt erzählte der Weihbischof von einem Film, den er noch vor Corona gesehen hatte. Darin sei es zu einer ungewöhnlichen Szene gekommen, in der der Regisseur von seinen Schauspielern forderte, nicht in Hass, Rache und Tod aufzugehen, sondern etwas ganz Anderes zu tun. „Ein Schauspieler sagte dann einen Satz, der mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen ist: ‚Wenn du ein Opfer findest, das dem Täter vergibt, schreiben wir ein neues Drehbuch‘“, sagte Puff. Am nächsten Morgen, während der Frühmesse im Kölner Dom, sei ihm dann klar geworden, was es damit auf sich hatte: Jesus sei es, der vergebe, der Opfer geworden sei, aber nicht auf Hass und Rache gesonnen habe. „Gott hat durch Jesus dieses neue Drehbuch geschrieben: Gott hat Jesus lebendig gemacht.“

Dabei schaffte es Puff, weg vom Theoretischen auch einen Dreh zur aktuellen Lebenswelt der Jugendlichen zu schaffen. „Schön schwätzen können Bischöfe ja, aber gibt es auch etwas, das ihr mitnehmen könnt? Ja, den Heiligen Geist, der Jesus aus dem Tod geholt hat. Er traut euch zu, dass ihr durch eure Liebe den Hass überwindet“, sagte Puff. Als Beispiel, dass das jenseits des theologischen Überbaus gehe, erzählte der Weihbischof die Handlung des Westerns weiter. Etwa von der spanischen Journalistin, die als Zwölfjährige ihre Beine bei einem Bomben-Attentat verlor. Und nicht hasste, nicht daran zerbrach. „Sie hat die Kraft zu vergeben. Sie hat eine enorme Lebenskraft – sie hat den Heiligen Geist“, sagte Puff.

Vergebung, Hoffnung, Friede: Dinge, die nicht einfach so vorhanden seien, die manchmal Übermenschliches erforderten, könnten teilweise nur durch die Kraft des Heiligen Geistes geschafft werden. „Er kann das Leben der Menschen verändern. Aber er ist ein Geschenk Gottes. Und er ist zum Ausprobieren da“, sagte der Weihbischof. Er regte die Jugendlichen dazu an, genau das zu tun.

(wow)
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