Blickpunkt Wirtschaft Volkard Schäfer muss seine Fahrschule schließen

Hückeswagen · Aus gesundheitlichen Gründen muss Volkard Schäfer seine Fahrschule an der Islandstraße aufgeben.

 Volkard Schäfer bei der Eröffnung seiner Fahrschule an der Islandstraße vor neun Jahren.

Volkard Schäfer bei der Eröffnung seiner Fahrschule an der Islandstraße vor neun Jahren.

Foto: Dörner, Hans (hdo)

Eine erschütternde Diagnose zwingt Volkard Schäfer dazu, seine Fahrschule an der Islandstraße sofort zu schließen. „Bei mir wurde eine unheilbare Krankheit diagnostiziert“, berichtet der 62-Jährige im Gespräch mit unserer Redaktion. Er stehe noch unter dem Eindruck einer schweren Chemotherapie, wolle aber unbedingt seine treuen Kunden darüber informieren, dass er den Betrieb nicht fortführen kann. Denn noch immer kommen regelmäßig Anfragen von Fahrschülern, die ihre Ausbildung bei Schäfer machen wollen. „Das geht nun nicht mehr, ich bin arbeitsunfähig“, sagt er.

Seine Geschäfte habe er weitestgehend zu Ende geführt, vor allem die meisten Prüfungen noch durchgezogen. Andere Fahrschüler wurden in Abstimmung mit den Kollegen an andere Fahrschulen vermittelt, „damit meine Kunden möglichst wenig Nachteile und vor allem keine finanziellen Verluste hinnehmen müssen“, sagt Schäfer, der sich zugleich bei seinen Kunden für die jahrelange Treue bedanken möchte. Im Schaufenster der Fahrschule an der Islandstraße will er auch einen entsprechenden Hinweis auf die Schließung anbringen.

Die Fahrschule hat Schäfer immer alleine geführt, ohne zusätzliche Fahrlehrer, aber mit Unterstützung im Büro. Ursprünglich hatte er auf Lehramt studiert, fand aber für die Fächerkombination Philosophie und Germanistik keine Anstellung. „Also habe ich eine Fahrlehrerausbildung gemacht“, sagt er. In diesem Beruf habe er nun mehr als 20 Jahre gearbeitet.

Zunächst war Volkard Schäfer fünf Jahre in einer Wuppertaler Fahrschule angestellt, dann hatte er die Chance, in Wipperfürth eine eigene Fahrschule zu eröffnen. Nach knapp vier Jahren musste er diese aber schon wieder schließen, weil er schwer an Darmkrebs erkrankte und er fast eineinviertel Jahre dagegen ankämpfte. Mit Erfolg.

Nach der Heilung ergab sich dann die Möglichkeit, in Hückeswagen eine neue Fahrschule zu eröffnen, was Volkard Schäfer dann vor etwa neun Jahren auch tat. „Zwischendurch hatte ich noch eine Filiale in Gummersbach, an der ich größtenteils Lkw-Ausbildungen anbot“, berichtet er. Nach drei Jahren musste er dort aber seine Zelte abbrechen, weil das Gebäude verkauft wurde. Mittlerweile hatte sich das Geschäft in Hückeswagen aber so gut etabliert, so dass sich Schäfer auf diesen Hauptstandort konzentrieren konnte. Auch als Alleinkämpfer bot er in der Schloss-Stadt alle Ausbildungen an – außer für Busse.

Tragisch, dass Volkard Schäfer nun seine Fahrschule für immer schließen muss.
JOACHIM RÜTTGEN

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