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IG Frühschwimmer in Hückeswagen Ursula Böhl feiert 80. Geburtstag

Hückeswagen · Die Hückeswagenerin ist eine große Stütze des Ehrenamts in der Schloss-Stadt: VdK, Rotes Kreuz und Frühschwimmer – sie alle können dankbar sein für ihr langjähriges Engagement.

 Hückeswagener Frühschwimmer-Urgestein Ursula Böhl wird am 9. März 80 Jahre alt.

Hückeswagener Frühschwimmer-Urgestein Ursula Böhl wird am 9. März 80 Jahre alt.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Ohne Ursula Böhl hätte es in der Schloss-Stadt natürlich auch Ehrenamt gegeben. Tatsache ist aber, dass die Hückeswagenerin, die am Montag ihren 80. Geburtstag feiert, ein echtes Urgestein im Ehrenamt ist. Gerade bei den Frühschwimmern, die sie 1993 mitgegründet hat, gehört sie bis heute zu den großen Konstanten. Auch wenn sie, naturgemäß und dem fortgeschrittenen Alter geschuldet, den Umfang ihrer Tätigkeiten mittlerweile ein wenig eingeschränkt hat. „Ich kümmere mich heute noch um die Kaffeekasse und den Kaffeevorrat“, sagt sie gutgelaunt. Lange Jahre war sie indes für die Mitgliederverwaltung und die Kasse zuständig.

Ursula Bohl – oder Ursel, wie sie auch genannt wird – ist ein echtes Hückeswagener Kind. Die Heimatverbundenheit der Eltern machte auch vor den beginnenden Wirren des Zweiten Weltkriegs nicht Halt. „Ich bin am 9. März 1940 im Johannesstift geboren worden“, sagt Ursula Böhl. Ihre Mutter ist zur Geburt extra die knapp 300 Kilometer aus Delmenhorst zurück in die Schloss-Stadt gefahren. „Mein Vater war damals bei der Luftwaffe in Delmenhorst stationiert. Ich bin hier zur Welt gekommen, meine Mutter ist dann mit mir wieder nach Niedersachsen zurück“, sagt Ursula Böhl. Nachdem der Krieg vorbei war, kehrte die junge Familie wieder in die Heimatstadt im Bergischen zurück, die kleine Ursula war damals gerade fünf Jahre alt. „Ich habe keine wirklichen Erinnerungen mehr, kann mich nur noch daran erinnern, auf einem Lkw gesessen zu haben“, sagt sie heute. In Hückeswagen ist Ursula Böhl 1946 in die Volksschule gekommen, zusammen mit sehr vielen anderen Kindern. „Es war ein doppelter Jahrgang, der damals eingeschult wurde“, sagt sie.

Mit 14 Jahren hat sie die Schule verlassen und bei der Firma Rafflenbeul an der Wupper eine Ausbildung zur Steno-Konturistin begonnen, die sie nach drei Jahren abgeschlossen hat. „So früh kommt man heute nicht mehr in die Eigenverantwortung. Mit 17 Jahren war ich fertig ausgebildet“, sagt Ursula Böhl und lacht. Die nächste berufliche Station war bei der Firma Busatis in Winterhagen. „Dort war ich dann drei Jahre. Damals fuhr noch der Zug nach Winterhagen. Der Schaffner meinte immer: Wenn die Ursel morgens in der Bahn ist, können wir losfahren.“ Anfang der 1960er-Jahre wechselte sie zur Firma Giersiepen in Bergisch Born, ehe sie 1977 in die OBI-Zentrale nach Wermelskirchen wechselte. „Dort bin ich dann bis zu meiner Frühberentung 1991 geblieben. Ich habe die Märkte vom Bodensee bis zur Nordsee als Personalsachbearbeiterin betreut“, sagt Ursula Böhl.

Nach der Rente wurde für die Hückeswagenerin, die seit 1962 in einem Haus an der Wupperbrücke lebt, das Ehrenamt zum Lebensmittelpunkt. „1993 ging es darum, das Schwimmbad morgens zu schließen – aus Kostengründen. Wir waren etwa 40 Bürger, die sich dann zusammengetan haben und die IG Frühschwimmer gegründet hatten“, erinnert sich Ursula Böhl. Horst Hellerling sei damals zum Vorsitzenden gewählt worden, Otto Wandelt zum Kassierer. „Er hat damals zu mir gesagt: Kannst du das nicht machen?“, erinnert sich Ursula Böhl und lacht. Kein Problem, schließlich habe sie sich ihr ganzes Berufsleben um Buchhaltung gekümmert. Mit 80 Jahren könnte man ans Aufhören denken. „Und meine Gesundheit zwingt mich auch dazu, kürzerzutreten. Aber ich kümmere mich um die Schnittchen bei den VdK-Treffen und um die Anmeldung beim DRK-Blutspenden. Ich kann eben nicht ganz ohne Ehrenamt“, sagt sie.

Und auch wenn die Beine nicht mehr so recht wollen, ist sie doch sehr zufrieden. „Mir geht es doch gut, ich bin mit meinem E-Rollstuhl mobil, kann noch Autofahren. Soll ich den ganzen Tag Trübsal blasen, weil manche Sachen eben nicht mehr gehen?“ Entsprechend freue sie sich auf die Feier zu ihrem 80. Geburtstag.

„Am Montag, dem eigentlichen Tag, feiere ich aber nur ganz klein. Die große Feier ist dann am kommenden Wochenende im Beverblick“, sagt sie. Und ergänzt: „Doch, ich bin zufrieden. Der Kopf ist klar, das ist die Hauptsache.“

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