Hückeswagen in der Corona-Krise Trödeln mit Distanz und Gelassenheit

Hückeswagen · Großer Andrang herrschte am Sonntag beim ersten Hückeswagener Trödelmarkt in der Corona-Krise. Die Lust aufs Stöbern und Feilschen nach mehrmonatiger Pause war offensichtlich groß. Alle Besucher und Händler hielten sich an die Hygienemaßnahmen.

 Der erste Trödelmarkt seit Beginn der Corona-Krise lockte am Sonntag viele Besucher an die Alte Ladestraße. Alle trugen Masken.

Der erste Trödelmarkt seit Beginn der Corona-Krise lockte am Sonntag viele Besucher an die Alte Ladestraße. Alle trugen Masken.

Foto: Maren Panitz

Für Galina Schnabel und Brigitte Schlömp fühlte sich das bunte Markttreiben auf dem Parkplatz parallel zur Alten Ladestraße am Sonntag wie eine „Gefängnisbefreiung“ an. „Seit März stauten sich meine handgefertigten Schmuckstücke und allerlei feines Sammelsurium in meinem Keller“, berichtete Kunsthandwerkerin Brigitte Schlömp. „Das tat schon in der Seele weh, am Wochenende nicht auf die Trödelmärkte fahren zu dürfen.“ Galina Schnabel freute sich zudem an der neuen Erfahrung, dass guter Umsatz nicht nur allein von der Anzahl der Standbesucher abhängt. Sie stellte beim ersten Trödelmarkt nach den Corona-Einschränkungen fest: „Die Hygieneauflagen und die Maskenpflicht bewirken bei den Menschen einen gelassenen respektvollen Umgang miteinander.“ Die Leute suchten gezielt das Gespräch, verglichen in aller Ruhe und genössen es, sich auf dem Markt nicht um die Stände drängeln zu müssen. Ihr Fazit: „Es wird tatsächlich dadurch auch mehr gekauft“

Gesundheits- und Ordnungsamt hatten im Vorfeld zur Eröffnung des ersten Trödelmarkts seit Monaten gemeinsam mit den Veranstaltern Petra Raber und Rüdiger Hockamp vom „Team 3“ ein Hygienekonzept entwickelt, mit dem alle aktuellen Auflagen zur Corona-Schutzverordnung erfüllt werden. „Zunächst haben wir festgestellt, dass man auf einem Trödelmarkt nicht unbedingt gewährleisten kann, dass sich alle Besucher an die angeordnete Abstandsregel von wenigstens 1,50 Metern halten können“, sagte Petra Raber. Daher galt auf dem gesamten Trödelmarktgelände für Händler wie Besucher gleichermaßen Maskenpflicht“.

Das Marktgelände die beiden Parkplätze am Bürgerbüro und Aldi-Markt – war zudem abgeriegelt worden. Es gab nur einen zentralen Zugang, an dem die Besucher gezählt wurden. „Die Abstandsberechnung auf der Marktfläche sieht vor, dass pro Person jeweils sieben Quadratmeter freigehalten werden müssen. Somit sorgen wir dafür, dass sich immer nur maximal 364 Besucher auf dem Trödelmarkt mit seinen 85 Verkaufsständen aufhalten“, rechnete die Veranstalterin vor.

Niemand schien sich an der Maskenpflicht und den Warteschlangen an der Zugangskontrolle zu stören. „Wir haben uns doch in den vergangenen drei Monaten an das Tragen der Maske schon gewöhnt. Dafür ist es doch toll, am Wochenende wieder etwas Abwechslung zu erleben“, meinte der achtjährige Noah Diegmann. Und Ilka Küster beteuerte: „Die Hygieneauflagen belasten uns nicht. Im Gegenteil: Es ist entspannend, dass die Menschen nun viel disziplinierter miteinander umgehen. Wir alle wollen doch neue Infektionswellen vermeiden.“

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