Corona Alaaf in Hückeswagen „Tratschtanten“ feiern per Internet

Hückeswagen · Monika Lübbert und Claudia Eberius, bekannt als „Adele und Bea“ von der Frauensitzung der kfd, sind froh, dass der Karneval trotz der Corona-Pandemie nicht ganz ausfällt.

 Monika Lübbert (r.) und Claudia Eberius nehmen im Karneval als „Tratschtanten“ Adele und Bea das Stadtgeschehen auf die Schippe. 

Monika Lübbert (r.) und Claudia Eberius nehmen im Karneval als „Tratschtanten“ Adele und Bea das Stadtgeschehen auf die Schippe. 

Foto: Cristina Segovia Buendia

Bei Claudia Eberius wird morgens häufiger Karnevalsmusik gespielt. „Meine Schwiegermutter wohnt derzeit her bei uns. Und wenn es morgens heißt: Alexa, spiel Musik!, dann kommt zurzeit natürlich nicht nur Schlager, sondern auch Karnevalsmusik“, sagt Claudia Eberius lachend. Auch Monika Lübbert, die andere Hälfte der „kfd-Tratschtanten“ Adele und Bea, freut sich schon auf Karneval. Auch wenn es in dieser Session ganz anders als gewohnt zugehen wird. „Man kann sich nunmal nicht treffen, aber zum Glück gibt es Zoom“, sagt sie.

Getanzt wird bei Lübberts zu Hause auch. „Da sind wir ganz pragmatisch: Wir rutschen an Altweiber das Sofa zur Seite, drehen die Karnevalsmusik auf, und dann wird das Tanzbein geschwungen“, versichert Monika Lübbert. Sie freue sich auch sehr auf die Kolping-Gala-Sitzung am Karnevalssonntag. „Die werden wir uns ansehen – diesmal eben aus einer ganz anderen Perspektive“, sagt sie. Das Teaser-Video der Kolpingsfamilie zur virtuellen Karnevalssitzung haben die beiden kfd-Frauen schon gesehen. „Das bringt einem Karneval in dieser Corona-Zeit viel näher“, versichert Monika Lübbert.

Auch bei Claudia Eberius zu Hause heißt es am Sonntag, 14. Februar, 20.11 Uhr, „Heukeshowwen Alaaf!“ – via Bildschirm. „Wir werden das gemeinsam mit der Schwiegermutter ansehen. Sie war noch nie bei einer Kolping-Sitzung. Aber wir haben ihr schon viel davon erzählt“, sagt sie. Ein echter Ersatz könne eine virtuelle Sitzung ohne Publikum aber natürlich nicht sein. „Ich habe das Dreigestirn im Gürzenich im Fernsehen gesehen. Das ohne Publikum zu sehen, hat mich schon wirklich traurig gestimmt.“ Da habe sie kurz gedacht, den Karneval in diesem Jahr ganz sein zu lassen. Bis sie das Kolping-Video gesehen habe. „Dann hat es mich gepackt. Und ich habe gedacht, dass es doch schöner mit Karneval ist. Man muss es halt so machen, wie es möglich ist.“

Eigentlich sei das Thema Kolping-Sitzung für „Adele und Bea“ in diesem Jahr abgehakt gewesen. „Wir haben eigentlich gedacht, dass es für uns kein Thema wäre, weil wir befürchtet haben, dass uns die nötige Technik fehlen würde“, sagt Monika Lübbert. Vor allem um den Ton hätten die zwei „Tratschtanten“ sich Sorgen gemacht. Die habe Heinz Pohl, der sich bei der Kolpingsfamilie um die Umsetzung der ersten – und hoffentlich einzigen – virtuellen Galasitzung kümmert, allerdings direkt zerstreuen können. „Er hat uns angerufen und gesagt, dass das Ganze überhaupt kein Problem wäre. Er würde sich um alles kümmern“, sagt Claudia Eberius. Monika Lübbert ergänzt: „Und dann haben wir beide uns kurzgeschlossen und gesagt: Der Karneval hat uns wieder!“

Die kfd-Frauen Adele und Bea unterhalten sich launig, frech und respektlos über Themen, die Hückeswagen bewegen. „Wir haben uns ganz bewusst dagegen entschieden, Corona zum Thema zu machen“, versichert Monika Lübbert. „Das machen genug andere, das müssen wir dann nicht auch noch zum Thema machen“, ergänzt Claudia Eberius. Zumindest am Rande werde es indes schon um die Pandemie gehen. „Zuviel wollen wir im Vorfeld nicht verraten, aber es wird um einen sportlichen Trend gehen, der wegen Corona wieder sehr hoch im Kurs steht“, erzählt Monika Lübbert.

Aufgenommen wird der Beitrag im Freien mit zwei Handys. „Das eine filmt uns die ganze Zeit über und das andere diejenige, die spricht“, sagt Monika Lübbert. Was sich auch unabhängig von Corona als praktisch erwiesen habe, sei das Einüben des Tratschtanten-Dialogs. „Wir machen das ja auch schon ein paar Jahre. Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass wir unsere Texte am besten alleine einstudieren“, sagt Monika Lübbert. Um den Feinschliff hinzubekommen, wird es zudem die eine oder andere gemeinsame Probe geben.

Für den Sitzungsabend daheim wird sich dann auch in Schale geworfen. Und natürlich wird es auch die gewohnte Verpflegung geben. „Das eine oder andere Sektchen, dazu Knabbereien – wie es sich halt gehört“, betont Claudia Eberius.

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