Hückeswagen im Sommer 2020 THW hilft Stadt bei Bewässerung der Bäume

Hückeswagen · Die Natur leidet einmal mehr unter der anhaltenden Trockenheit. Weil die Mitarbeiter des Bauhofs mit der Bewässerung der städtischen Bäume einfach nicht mehr nachkommen, sorgt das THW für den nötigen Wassernachschub.

 Lukas Ney vom THW bewässert die Pflanzen an der Realschule.  Foto: Jürgen Moll

Lukas Ney vom THW bewässert die Pflanzen an der Realschule. Foto: Jürgen Moll

Foto: Jürgen Moll

Ein Walnussbaum an der Max-Bruch-Straße, eine Blutbuche am Fliederweg, zwei Ahorne an der Ladestraße und zwei Sumpfeichen an der Südstraße – die Ortsgruppe des Technischen Hilfswerks (THW) hatte am Wochenende viel zu tun, um die lange Liste der Bäume und Sträucher im Stadtgebiet abzuarbeiten. Schon um 7 Uhr am Samstagvormittag begann der Tag für den THW-Ortsbeauftragten Thomas Müller und seine Kollegen Stefan Prahl, Sebastian Frank und Lukas Ney. Ihr Lkw hatte 6000 Liter des dringend benötigten Wassers geladen, mit dem etliche Neubepflanzungen und Alleebäume versorgt werden mussten. „Die Stadt hat wenig Kapazitäten und das THW um Amtshilfe bei der Bewässerung gebeten“, berichtete Müller.

Die anhaltende Trockenheit setzt den Bäumen, Sträuchern und Pflanzen wieder zu, so dass sie ohne zusätzliche Bewässerung Schaden nehmen oder im schlimmsten Fall absterben könnten. 2019 hatte der Bauhof spezielle Bewässerungssäcke angeschafft, die um den Stamm des Baumes gebunden werden. Sie haben ein Fassungsvermögen von 60 Litern, wobei das Wasser über einen Zeitraum von mehreren Stunden durch kleine Löcher ins Erdreich abgegeben wird. Durch die langsame Art der Bewässerung wird der Boden kontinuierlich bis an die Wurzeln der Pflanzen befeuchtet. Das THW füllte auch diese Säcke auf. Wesentlich mehr Wasser war für Bäume ohne Bewässerungssystem nötig. „Hier gehen 200 bis 300 Liter drauf, damit überhaupt etwas in den ausgetrockneten Boden geht und die Wurzeln erreicht“, erläuterte Müller.

Trotz des Schlauchsystems musste das Einsatzfahrzeug des THW möglichst nahe an die Bäume heranfahren, weswegen mitunter kurzzeitige Verkehrsbehinderungen unumgänglich waren. Die THW-Helfer taten aber ihr Bestens, um Staus zu vermeiden: Sie hatten sich vorab per Google Maps die beste Wegstrecke ausgeguckt. „Wir haben morgens auf dem Etapler Platz begonnen, um die Leute nicht beim Einkaufen zu stören“, erklärte der Ortsbeauftragte. Im Bêché-Kreisel bauten die Helfer sogar eine Schlauchbrücke über die Straße. Dennoch gebe es immer wieder Verkehrsteilnehmer, die kein Verständnis für den Einsatz zeigten, sobald sie ein paar Minuten Wartezeit in Kauf nehmen müssen, berichtete er.

Die 6000 Liter reichten für die Einsätze am Samstag und Sonntag, die bis weit in den Nachmittag andauerten, bei weitem nicht aus. Nachschub lieferten die Hydranten über ein Standrohr der BEW mit Wasserzähler. Auch heute, Montag, ist das THW zur Bewässerung im Einsatz. „Wir wollen ja alle, dass die Natur weiterkommt“, erklärte Müller das Engagement der Helfer.

Im Hitzesommer 2018 hatte das THW im Juli und August schon einmal den Bauhof bei der Bewässerung unterstützt. „Es wäre auch schon hilfreich, wenn Anwohner die Bäume vor ihrer Haustür mit Wasser versorgen würden“, sagte Müller.

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