Seit fast drei Jahren in Hückeswagen Tag der offenen Tür im Waldkindergarten

Hückeswagen · Naturverbunden und unbeschwert präsentierten sich die Wurzelkinder am Samstag allen Interessierten.

 Tag des offenen Bauwagens der Waldgruppe Wurzelkinder. Joana Stoy baut mit Erik (3) ein Bienenhotel.  Foto: Jürgen MOll

Tag des offenen Bauwagens der Waldgruppe Wurzelkinder. Joana Stoy baut mit Erik (3) ein Bienenhotel. Foto: Jürgen MOll

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Eigentlich hat der Waldkindergarten am Johannesstift immer Tag der offenen Tür, denn die Wurzelkinder spielen überwiegend draußen in der Natur. Für Samstag hatte die Wurzelkinder-Gruppe, die vor fast drei Jahren gegründet wurde, ganz offiziell zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. So bestand auch für zukünftige Wurzelkinder-Eltern und andere Interessierte die Möglichkeit, sich selbst einen Eindruck zu verschaffen. „Viele wissen gar nicht, wo es in Hückeswagen einen Waldkindergarten gibt“, sagte Erzieherin Natascha Moos im Gespräch mit dieser Redaktion.

Die Eltern des fast zweijährigen Pino nutzten diese Chance für einen informativen Besuch: „Das ist ein tolles Konzept. Wir haben Pino schon kurz nach der Geburt angemeldet“, sagte dessen Vater und fügte hinzu: „Da wir relativ naturverbunden leben, wollen wir das für unseren Sohn auch.“

Erfahrene Waldkinder-Eltern, wie Constanze Werth, berichteten vom Alltag in der Kindergartengruppe, von den Spielen im Wald sowie den Pausen im Bauwagen und beantworteten darüber hinaus viele Fragen. Die Kinder nutzten derweil die Spiel- und Bastelangebote. Aufgrund des heißen Sommerwetters wurden zahlreiche, gemütliche Schattenplätze geschaffen, wie ein überspannter Sandkasten, eine Lese-Höhle und eine Hängematte unter Bäumen. Zur Erfrischung gab es grüne Smoothies aus selbstgepflückten Kräutern. Die ganz Hartgesottenen grillten sich trotz der Hitze ein Stockbrot am Lagerfeuer. „Es ist das perfekte Wetter“, freute sich Gruppenleiterin Sandra Heider über die vielen Besucher. „Wir zeigen, wie der Alltag im Waldkindergarten aussieht und welche organisatorischen Herausforderungen und pädagogischen Ziele es gibt, mit denen wir die Kinder auf das Leben vorbereiten“, sagte Sandra Heider. Erzieherin Christine Werner war mit einer Kollegin aus Wermelskirchen gekommen, um sich neue Anregungen zu holen. „Wir bekommen bei uns höchstwahrscheinlich eine zweite Gruppe und wollten uns den Bauwagen ansehen“, sagte sie.

Das benötigte Equipment der Walderkindergruppe wie Rucksäcke, Bollerwagen, Seile und Karabinerhaken waren ebenso ausgestellt wie Naturbücher und Fotos aus dem Kindergartenalltag. Joana Stoy baute mit den Kindern Wildbienenhotels. Wurzelkind Lenia half beim Bohren der Löcher und klebte ein Schieferdach auf den fertigen Holzklotz. „Dann haben die Bienchen einen Schutz, denn die mögen keinen Regen, weil dann ihre Flügel nass werden“, sagte die Fünfjährige. „Die Kinder sind sehr interessiert“, berichtete Erzieherin Ute Evang. Gemeinsam mit den Kindern werden Tiere beobachtet, Kräuter gesammelt und Pilzarten bestimmt. „Manchmal kennen sich die Kinder besser aus, als ihre Eltern“, berichtete sie lachend.

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