Ausgezeichnete Wanderwege in Hückeswagen Mit Wegmarkierungen auf Wandertour

Hückeswagen · Roland Kissau und seine Frau sind seit zwei Jahren Wegezeichner im Sauerländischen Gebirgsverein (SGV). Der sucht nun weitere engagierte Helfer.

 Roland Kissau ist Wegezeichner des Sauerländischen Gebirgsvereins (SGV) und zuständig für eine gewisse „Wabe“ von Wegen auf Hückeswagener Stadtgebiet.

Roland Kissau ist Wegezeichner des Sauerländischen Gebirgsvereins (SGV) und zuständig für eine gewisse „Wabe“ von Wegen auf Hückeswagener Stadtgebiet.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Sie gehören zu den Dingen, die oft als Selbstverständlichkeit angesehen werden: Die Wegemarkierungen des Wanderwegenetzes im Bergischen Land. Dabei sind sie das ganz und gar nicht. Denn wenn es nicht die Wegezeichner des Sauerländischen Gebirgsvereins (SGV) gäbe, würden die etwa 8000 Kilometer von ihm ausgezeichneten Wanderwege im gesamten Bergischen Land wohl nur mit Wanderkarte, GPS-System oder eben auf gut Glück bewandert werden können. Sind doch die Helfer auf ehrenamtlicher Basis in sogenannten Waben unterwegs. Das sind unterschiedliche Bereich, in deren Bereich sich die Wegezeichner darum kümmern, dass die Wegemarkierungen zum einen vorhanden, zum anderen sinnvoll angebracht und vor allem gut sichtbar sind. Gerade für den Bereich in und um Hückeswagen sucht der SGV nun neue ehrenamtliche Helfer.

Einer, der die Tätigkeit schon seit zwei Jahren ausübt, ist Roland Kissau, der im Hauptberuf im Ordnungsamt der Stadtverwaltung arbeitet. „Ich wandere immer schon gerne, habe schon als Jugendlicher damit angefangen. Und auch sonst bin ich sehr gerne an der frischen Luft – neben dem Wandern reite ich gerne“, erzählt Kissau. Für ihn sind die Wegemarkierungen eine gute Sache – und ein Ärgernis, wenn sie, aus welchen Gründen auch immer, nicht vorhanden sind. „Da habe ich beschlossen, dass ich auch Wegezeichner werden könnte“, sagt er.

Um dazu befähigt zu werden, hat der Hückeswagener einen Lehrgang beim SGV absolviert. „Das war ein Ein-Tages-Seminar, um die sechs Stunden hat es gedauert. Ich habe den Lehrgang zusammen mit meiner Frau gemacht, die ebenfalls Wegezeichnerin ist“, sagt Kissau. Die beiden hätten nun zwei Waben, um die sie sich kümmern müssten. „Die eine ist rund um die Bever-Talsperre, die andere im nördlichen Bereich rund um Herweg“, sagt Kissau.

Im Rahmen des Seminars hatte er nicht nur die grundsätzlichen Aufgaben vermittelt bekommen. „Es ging darum, dass man im Wald erkennt, wo genau die Markierungen angebracht werden sollen. Wichtig ist das vor allem an Kreuzungen. Man kann das natürlich auch bei den bestehenden Wegemarkeirungen überprüfen“, sagt Kissau. Allerdings sei es auch um rechtliche Themen gegangen, denn das Anbringen von Wegemarkierungen ist im Naturschutzgesetz geregelt. „Außerdem haben wir einen SGV-Ausweis bekommen, damit wir uns im Fall des Falles ausweisen können“, berichtet der Wegemarkierer. Zudem wurde ihnen erklärt, wie die Markierungen an den Bäumen angebracht werden, ohne dass sie dadurch Schaden nehmen. So würden die Platten entweder auf vorhandenen Pfosten aufgeklebt oder mit Hilfe eines speziellen Klebers an den zuvor entsprechend präparierten Baumstämmen angebracht.

Die Voraussetzungen, um zum SGV-Wegezeichner zu werden, sind relativ einfach. „Man sollte natürlich gerne wandern – das ist bei meiner Frau und mir schon lange der Fall“, versichert Kissau. Dazu müsse man Vereinsmitglied sein, was allerdings mit Aufnahme der Tätigkeit automatisch und kostenfrei geschehe. „Außerdem sollte man grundlegende Kenntnisse im Kartenlesen haben“, sagt Kissau. Und man sollte sich darüber bewusst sein, dass man mindestens zweimal im Jahr seine jeweilige Wabe abwandern muss. „Früher war es so, dass man einzelne Wege betreute, jetzt sind es aber alle Wegezeichnungen innerhalb der jeweiligen Wabe“, erläutert Kissau. Die entsprechenden Materialien werden vom Gebirgsverein zur Verfügung gestellt.

In der Regel würden er und seine Frau die beiden Waben gemeinsam überprüfen, schließlich mache Wandern zusammen noch mehr Spaß als alleine. „Wir gehen im Frühjahr und im Herbst. Die ganze Wabe schaffen wir nicht auf einmal, wir gehen immer um die drei Stunden am Stück“, sagt Kissau. Natürlich seien die Waben so angelegt, dass man sie auch alleine schaffen könnte.

Die Arbeit hält sich meistens ins Grenzen, da die Markierungen gut befestigt sind und sich nur selten von alleine lösen. „Aber natürlich gibt es den Fall, dass ein Baum gefällt werden musste – wie es im Moment wegen der Borkenkäfer-Kalamität und der diese begünstigenden Trockenheit in den vergangenen Sommern leider oft der Fall ist“, sagt der Wegezeichner. Dann müsse er einen Alternativbaum in der Nähe suchen, um die Markierung anzubringen. „Wenn schwere Stürme gewesen sind, kann man auch mal losgehen. Das hängt aber letztlich vom Engagement des jeweiligen Wegezeichners ab“, sagt Kissau. Eine weitere wichtige Sache, die man im Auge behalten sollte, ist der Wildwuchs. „Wenn ein solcher dafür gesorgt hat, dass man nichts mehr sehen kann, müssen wir die Markierung freischneiden – natürlich ohne Bäume zu fällen“, versichert Kissau.

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