Jubiläum in Hückeswagen Seit 60 Jahren Eiscafé Valenti im unteren Island

Hückeswagen · Am 23. Mai 1959 wurde das Eiscafé Valenti in der Schloss-Stadt eröffnet. Um dieses Jubiläum würdig zu begehen, lädt die Familie Valenti die Hückeswagener für morgen, Donnerstag, zum Feiern an den Wilhelmplatz ein.

 Das Eiscafé Valenti vom Wilhelmplatz feiert am Donnerstag sein 60-jähriges Bestehen. Darauf freuen sich (v. l.) Seniorchefin Bruna Valenti, Ita Smilzotti, Marisa  und Silvana Valenti.

Das Eiscafé Valenti vom Wilhelmplatz feiert am Donnerstag sein 60-jähriges Bestehen. Darauf freuen sich (v. l.) Seniorchefin Bruna Valenti, Ita Smilzotti, Marisa und Silvana Valenti.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Eigentlich ist es schon über eine Generation lang her, dass Bruna Valenti am Wilhelmplatz an die Hückeswagener echtes italienisches Eis verkauft. Morgen, Donnerstag, jährt sich die Eröffnung der Eisdiele zum 60. Mal. „Ich bin 1957 nach Essen gekommen, habe dann in Bochum gelebt und bin dann 1961 nach Hückeswagen gezogen. Im Winter dieses Jahres habe ich meinen Mann Francesco geheiratet“, erzählt Bruna Valenti. Der hatte die Eisdiele am Wilhelmplatz bereits zwei Jahre vorher eröffnet. Und dort ist das Eiscafé die vergangenen sechs Jahrzehnte auch geblieben. „Wir haben in diesen sechs Jahrzehnten viel erlebt, lange Zeit waren wir das einzige Eiscafé hier – und es hat auch keine Alternativen gegeben, keine Diskothek, keine Imbisse. Daher haben wir in dieser Zeit durchaus richtig gute Geschäfte gemacht“, erinnert sich Bruna Valenti.

Ihre drei Kinder sind ebenfalls im Eis-Geschäft tätig. Tochter Marisa hat eine Eisdiele in St. Tönis, deren Schwester Silvana ein Eiscafé in Erkrath und der älteste Sohn Renzo betreibt einen Eiswagen in Radevormwald. Und auch wenn die 78-Jährige selbst schon längst im Rentenalter ist, will Bruna Valenti in Hückeswagen nicht aufhören. „Es ist das Leben meiner Mutter, sie will einfach nicht aufhören“, sagt Marisa Valenti schmunzelnd. Die Familie hat aber auch viel in die gemietete Immobilie investiert. „1984 haben wir komplett renoviert, in den späten 1980er-Jahren haben wir zudem die Terrasse hergerichtet“, berichtet Bruna Valenti.

Die Familie stammt ursprünglich aus dem „Eismachertal“ Val di Zoldo in den südlichen Dolomiten in der Nähe des bekannten Skigebiets Cortina d‘Ampezzo. „Dort kommen die allermeisten der italienischen Eismacher her“, sagt Marisa Valenti. In der Mitte des 19. Jahrhunderts hatten sich die Einwohner des Tals wegen der vorherrschenden Armut auf die Eisherstellung als Lösung ihrer Probleme konzentriert. Und natürlich hat auch Bruna Valenti vor 60 Jahren Rezepturen aus ihrer Heimat mit nach Deutschland gebracht. „Wir machen auch heute noch unser Eis selbst – die Klassiker laufen immer gut: Vanille, Nuss, Stracciatella oder Erdbeere“, versichert die 78-Jährige. In jeder Saison gibt es zudem neue Ideen und Rezepturen. „Die kommen mir meist ganz spontan, darüber muss ich nicht groß nachdenken“, sagt Bruna Valenti. In diesem Jahr ist der Renner das Seepferdchen-Eis, sagt Marisa Valenti: „Das ist ein fruchtiges Maracuja-Mango-Eis, garniert mit Knusperperlen.“ Das Eis ist besonders bei den Kinder beliebt.

Dass Bruna Valenti nicht nur seit Jahrzehnten in Hückeswagen lebt, sondern sich auch sehr an die Schloss-Stadt gebunden fühlt, zeigt sich auch daran, dass sie von jeder verkauften Kugel Eis fünf Cent an die örtliche DLRG spendet.

Der kommende Donnerstag ist nun der Tag, an dem sich die Eröffnung zum 60. Mal jährt. Für diesen Tag hat die Familie Valenti eine Aktion einfallen lassen, die an frühere Zeiten erinnern soll. „Zwischen 15 und 17 Uhr sollen alle Kinder bis 14 Jahre eine Kugel Eis für nur zehn Cent bekommen – das Angebot gilt für maximal zwei Kugeln pro Kind. Dazu laden wir unsere Gäste auf einen Prosecco ein, um mit uns zu feiern“, sagt Marisa Valenti. Es wird auch Musik von einem befreundeten Künstler geben. Mit guten Freunden und Stammkunden wird dann bis in den Abend hinein gefeiert.

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