Schlosskonzert in Hückeswagen Offene Münder und endloser Applaus beim Schlosskonzert

Hückeswagen · Das „Trio Con Abbandono“ löst Begeisterung aus.

 Sie nahmen das Hückeswagener Publikum im Sturm (von links): Claudia Quakernack, Beate Funk und Anne-Lise Atrsaie.

Sie nahmen das Hückeswagener Publikum im Sturm (von links): Claudia Quakernack, Beate Funk und Anne-Lise Atrsaie.

Foto: Trio con Abbandono

Es bleibt ein Staunen. Mit offenen Mündern lassen Beate Funk, Claudia Quakernack und Anne-Lise Atrsaie ihre Zuhörer im Schloss zurück. „Super“, flüstert ein Zuschauer und ist noch ganz berauscht von Melodien und Heiterkeit, von Talent und Gespür.

Und das gilt für die meisten Besucher, die sich auf den Weg ins Schloss gemacht haben – um den zweiten Versuch eines Konzertabends mit dem Trio „Con Abbandono“ zu wagen. Im Februar hatten die Damen wegen Krankheit kurzfristig absagen müssen. „Endlich haben wir es nach Hückeswagen geschafft“, sagt Beate Funk dann auch lachend.

Und los geht’s. Auf eine musikalische Reise, die Spuren auf der Seele hinterlässt.  Die drei Musikerinnen verstehen ihr Handwerk und sie bringen so viel Leidenschaft für ihre Musik mit, dass der Funke schon mit dem zweiten Stück überspringt. Da spielen Klarinette, Violoncello und Akkordeon Klezmermusik. Und jedem Zuhörer wird sofort klar, dass die Musik auf die Kombination dieser drei Instrumente gewartet hat.

„Ein Lachen durch Weinen“ sei die Klezmermusik, hatte Claudia Quakernack zuvor noch erklärt – und dann entfaltet sich dieser warme Klang der traditionellen Melodien, in denen so viel Herz und Geschichte liegt, im Heimatmuseum. Jedes der Instrumente, jede der Musikerinnen läuft zur Hochform auf. Die Klarinette zaubert Töne und Klänge, die kaum ein Besucher zuvor aus dem Instrument gehört habe dürfte. Claudia Quakernack am Akkordeon hat inzwischen selbst die Augen geschlossen. Gefühlte Musik. Und als im letzten Satz die Stimmung wechselt, Tanz statt Klage übernimmt, da darf sich die Klarinette austoben. Das Publikum jubelt.

Das geht den ganzen Abend so weiter – ob bei ungarischen Tänzen von August Nölck, bei Beethoven, Vivaldi oder Leroy Anderson. Das Publikum jubelt, die Musikerinnen beweisen absolute Klasse. Dann tanzten, hüpfen und klettern die Töne des Violoncello von der Bühne ins Publikum und treffen dort auf echte Begeisterung.

Glanzpunkt des Konzertabends ist dann Ludwig van Beethovens „Wut über den verlorenen Groschen“, bei dem sich die Musikerinnen künstlerischen Freiraum genehmigen, der atemberaubend ist. Es folgt: nicht enden wollender Applaus.

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