Interview zum Johnny-Cash-Konzert Mit Freude Hückeswagen kennenlernen

Hückeswagen · In zwei Stunden werden am 28. Oktober bei der Johnny-Cash-Show im Forum alle großen Hits der Country-Legende gespielt. Die beiden Sänger erzählen, was sie daran so fasziniert.

Valeska Kunath und Robert Tyson verkörpern in der Johnny-Cash-Show die legendäre Sängerin June Carter und die Country-Legende.

Foto: Paulis

Wie lange gibt es Sie als Band bereits?

Valeska Kunath „The Cashbags“ wurden 2008 von Stephan Ckoehler gegründet.
Robert Tyson Die Besetzung hat sich im Laufe der Jahre etwas gewandelt, aber Stephan und ich sind zum Beispiel schon von Beginn an dabei. Das Tolle ist, wie man als Band im Laufe der Jahre zusammenwächst – und das merkt man auch auf der Bühne.

Warum haben Sie sich gerade Johnny Cash und June Carter ausgesucht?

Tyson Ja, das war eine fixe Idee von Stephan damals. Auf einmal ging alles ganz schnell, und wir hatten regelmäßige Auftritte. Heute machen wir das hauptberuflich, und es ist echt schön zu sehen, wie sich mittlerweile eine richtige Fangemeinde aufgebaut hat.

Spielten Sie immer den gleichen Ablauf oder wird jedes Mal etwas abgeändert?

Tyson Nein, natürlich wird immer etwas variiert. Es gibt ein Tour-Programm, das sich jedes Jahr ändert. Stephan orientiert sich da meist an original Johnny-Cash-Setlisten, wobei die bekanntesten Hits des Meisters natürlich nicht fehlen dürfen. Wir haben also schon den einen oder anderen Song, der immer fest zum Repertoire gehört. Klassiker wie „Hurt“, „Ring of Fire“ oder „Walk the Line“ sind natürlich immer mit dabei, und hier haben wir auch einen relativ festen Ablauf drin. Dennoch ist jedes „Cashbags“-Konzert sozusagen „unique“.

Was wissen Sie über Hückeswagen?

TYSON Ehrlich gesagt, nichts. Ist das in NRW? Meistens informieren wir uns erst während der Fahrt in die jeweilige Stadt im Tourbus ein bisschen über die Geschichte und Sehenswürdigkeiten.

Werden Sie sich die Stadt mit ihrer historischen Altstadt und dem Schloss vor oder nach dem Auftritt ansehen?

Kunaht Ja, definitiv! Es gehört zu den schönsten Seiten dieses Show-Berufs, dass man viel rumkommt und viel sehen kann. Meistens ist die Zeit am Nachmittag vor dem Auftritt ganz gut für einen Stadtbummel und Café-Besuch geeignet. Nach der Show ist zu wenig Zeit – und die meisten Läden haben schon zu.

Werden die Fans in Hückeswagen die Möglichkeit haben, nach der Show mit Ihnen ins Gespräch zu kommen?

TYSON Natürlich. Direkt nach jeder unserer Shows findet an unserem Merchandise-Shop im Foyer ein lustiges Meet & Greet mit Robert alias Johnny Cash, Valeska alias June Carter und Dave Seezen alias Marshall Grant statt. Alle können fließend Deutsch sprechen und freuen sich immer über viele persönliche Gespräche. Natürlich kann man auch ein Autogramm erhaschen.

Wie ist es für Sie, nach so langer Pause wieder auftreten zu dürfen?

Kunath Ich habe neben den „Cashbags“ noch eine andere Band, nämlich „Lesly‘s Dynamite“. Über die Sommermonate hatte ich Gelegenheit, mit dieser Combo einige sehr schöne Auftritte zu spielen. Es ist aber schon etwas Besonderes für mich, nach langer Pause wieder mit den Jungs auf Tour zu gehen. Ich freue mich wahnsinnig darauf. Und ich bin gespannt, wie das neue Programm beim Publikum ankommt – mir persönlich gefällt es sehr gut.

Gibt es einen Auftritt, der Ihnen heute noch in den Knochen steckt, weil er so schlimm war?

Kunath Es gab da mal einen Auftritt, der ist mir in Erinnerung geblieben, weil ich danach einen ordentlichen Schnupfen bekommen habe. Da ich die einzige Frau in der Band bin, brauche ich natürlich ein paar Dinge mehr im Backstageraum als die Herren der Schöpfung. Einen Spiegel zum Beispiel, oder einen warmen Raum, da ich ja den ganzen Abend ein Kleid trage. Bei diesem Auftritt handelte sich um ein Open-Air-Konzert, das Wetter war bescheiden. Es regnete fast ununterbrochen und es war kalt. Unser Backstage war an diesem Abend ein alter Schuppen hinter der Bühne mit undichtem Dach. Für mich gab es leider keinen anderen Ort, an dem ich mich hatte aufhalten können, und so saß ich den Abend über in einem kalten, nassen Schuppen, eingemummelt in den Jacken der anderen und habe mich erkältet. Zum Glück hat sich so ein Abend nicht wiederholt.
Tyson Eigentlich ist jeder Auftritt auf seine Art etwas ganz Besonderes, weil die Location und die Stimmung jedes Mal eine andere ist. Ein Highlight war für mich, als nach der Show Fans zu mir kamen, die Johnny Cash schon einmal live gesehen hatten und total gerührt waren. Das hat mich besonders bewegt.

Sind Sie vor Ihren Auftritten immer noch aufgeregt oder ist es mittlerweile zur Normalität geworden?

Kunath Nach einer so langen Pause bin ich natürlich aufgeregt. Wie schon gesagt: Wir haben ein neues Programm, das beinhaltet ein paar neue Songs. Ich bin sehr gespannt, wie diese beim Publikum ankommen werden.

Tyson Es ist zwar mittlerweile zur Gewohnheit geworden, aber trotzdem ist immer noch eine gewisse Aufregung da. Ich denke, das ist ganz normal.

Was war der schönste Moment, an den Sie sich – als Band oder bei einem Auftritt – erinnern können?

Kunath Nach einem Konzert überreichte mir ein Gast ein handsigniertes Foto von June Carter Cash, das hat mich umgehauen! Ich habe Johnny Cash und June Carter leider nicht mehr live erleben können, da ist so ein Autogramm etwas ganz Besonderes.

Was ist für Sie in Anbetracht dieser besonderen Zeit gerade besonders wichtig in Hinblick auf Ihre Auftritte?

Tyson Die Leute sollen einfach nur die Musik genießen. Wir wollen durch unsere Konzerte Leichtigkeit und schöne Erinnerungen schaffen. Kunath Ich hoffe einfach, dass wir wieder zu mehr Normalität zurückkehren werden und die Leute keine Angst haben, wieder auf Konzerte zu gehen. Musik tut doch jedem gut.

Was möchten Sie Ihren Fans für die aktuelle Tournee 2022/23 noch mitgeben?

Kunath Kommt vorbei und habt eine schöne Zeit mit uns!
Tyson Definitv!