Einblasdämmung in Hückeswagen Architekt wird Wärmedämmungsspezialist

Straßweg · Seit mehr als zehn Jahren bietet Robert Reuter mit seinem Unternehmen Bauflock Einblasdämmungen für Neubauten und Bestandsimmobilien an. Corona hat dem Betrieb nicht geschadet.

 Robert Reuter, Inhaber der Straßweger Firma Bauflock, ist Profi in Sachen Wärmedämmung, Brand- und Schallschutz.

Robert Reuter, Inhaber der Straßweger Firma Bauflock, ist Profi in Sachen Wärmedämmung, Brand- und Schallschutz.

Foto: Jürgen Moll

Die Krisen sind im Moment so vielfältig, dass man sich aussuchen kann, weswegen man sich am liebsten Sorgen machen möchte. Corona, Werkstoffmangel, Klimawandel, Ukraine-Krieg – in der vernetzten Welt betreffen all diese Themen auch die Menschen in der Schloss-Stadt. Auch die Unternehmer, egal ob Solo-Selbständige oder Mittelständler. Aber letztlich gilt: Wo es Verlierer gibt, gibt es auch Gewinner. In Sachen Ökologie und Nachhaltigkeit – und natürlich auch Energiepreisentwicklung – ist in der Bauwirtschaft das Prinzip der energetischen Sanierung das Gebot der Stunde. Robert Reuter hat sich dieses Themas schon vor einigen Jahren angenommen.

„Eigentlich bin ich ja Architekt“, sagt der 61-Jährige. „Ich habe bis 1989 in Karlsruhe studiert und dann bis 2001 in verschiedenen Büros und Firmen gearbeitet.“ Dann hatte er sich selbstständig gemacht. Zunächst bis 2010 als selbständiger Architekt, allerdings sei er immer unzufriedener damit geworden. „Irgendwann kam der Punkt, an dem ich mich umorientieren wollte“, erzählt Reuter. Dabei half der „Kollege Zufall“ mit.

„Ich hatte einen Kunden, der unbedingt Zellulose im Dach als Dämmung haben wollte. Das Prinzip der Einblasdämmung war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt, daher habe ich mich informiert“, erinnert sich der Straßweger. Dabei habe er festgestellt, dass diese Form der Wärmedämmung sehr effektiv sei. „Ich habe 2009 eine Schulung in Paderborn gemacht. Das war sehr gut und hilfreich, um Kundenkontakte zu knüpfen und in die Materie hineinzuwachsen.“ Nach und nach orientierte er sich um und ist mittlerweile seit mehr als zehn Jahren in diesem Bereich tätig.

Als Architekt kenne er sich zwar durchaus mit dem Thema Bauphysik aus. „Aber durch die Arbeit an den Dächern habe ich meinen Horizont diesbezüglich schon erweitern können. Mein Verständnis dafür hat sich verändert“, versichert Reuter. Er habe auch feststellen müssen, dass das Thema Wärmedämmung für die Immobilienbesitzer wichtig sei. „Da werden viel Geld und Arbeit hineingesteckt“. Natürlich würde er diese Form der Wärmedämmung auch bei Neubauten vornehmen, aber eben auch bei Bestandsimmobilien. „Seit 2010 habe ich mich auf diesen Bereich spezialisiert und arbeite mit einem selbstständigen Mitarbeiter zusammen“, sagt Reuter. Das sei die ideale Kombination für sein Unternehmen. Neben der Einblasdämmung in Dächern, Wänden sowie Böden und Decken sei er auch zertifiziert für Schachtverfüllung in Installationsschächten, einer wichtigen Maßnahme für den Brandschutz.

Der Firmenname Bauflock ist praktisch in ganz Deutschland bekannt. Denn natürlich ist das Einzugsgebiet Reuters hauptsächlich im Bergischen Land. „Mein Bruder, eigentlich Biologe, hat seinen alten Beruf ebenfalls aufgegeben und macht nun ebenfalls Einblasdämmung. Er wohnt in Süddeutschland, daher firmiert er unter Bauflock Süd. Ein gemeinsamer Bekannter aus Potsdam hat sich als Bauflock Ost selbstständig gemacht“, sagt Reuter. Die drei Unternehmen sind eigenständige Betriebe. „Es funktioniert nicht nach dem Franchise-Prinzip, aber auf diese Weise wird unser Name eben weiter verbreitet und bekannter gemacht“, erläutert der 61-Jährige.

Die Pandemie habe sich bei ihm kaum negativ bemerkbar gemacht, versichert er. „Es war bis Corona ein saisonorientierter Betrieb, aber mittlerweile kommen ganzjährig Anfragen. Viele Hausbesitzer nutzten die Zeit der Lockdowns und gestrichenen Urlaube, um ihre Häuser energetisch zu sanieren“, sagt Reuter. Dazu kämen die günstigen Kreditkonditionen und Fördermöglichkeiten für diese Sanierungsarbeiten. Momentan scheint es wegen des Ukraine-Kriegs ein wenig zu stagnieren. Wie sich das weiterentwickele, müsse aber erst noch weiter beobachtet werden. Die steigenden Energiepreise seien aber von Vorteil für seine Dienstleistung. Denn ein gut gedämmtes und abgedichtetes Haus verbraucht weniger Heizung und ist somit günstiger im Unterhalt.

Den Weg in die Selbstständigkeit, wenngleich er nicht ganz freiwillig gewesen sei, habe der 61-Jährige nicht bereut. „Ich bin 2001 praktisch zu diesem Schritt gezwungen worden, weil mein letztes Angestelltenverhältnis beendet wurde und ich nicht direkt etwas Neues gefunden habe“, erzählt Reuter. Er habe in dieser Zeit aber auch gemerkt, dass er gelernt habe, sich besser zu verkaufen – „und dass ich zum Experten auf meinem Gebiet geworden bin. Das merken natürlich auch die Kunden im Gespräch.“

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