Hückeswagenerin beim Weltjugendtag Oh, wie schön ist Panama

Hückeswagen · Vom 22. bis 27. Januar traf sich die katholische Jugend zum Weltjugendtag in Panama. Die Hückeswagenerin Rebecca Knecht war mit dabei.

 In Panama traf sich im Januar der Nachwuchs der römisch-katholischen Kirche zum diesjährigen Weltjugendtag. Etwa 700.000 Besucher aus aller Welt nahmen teil.

In Panama traf sich im Januar der Nachwuchs der römisch-katholischen Kirche zum diesjährigen Weltjugendtag. Etwa 700.000 Besucher aus aller Welt nahmen teil.

Foto: Rebecca Knecht

Vor kurzem ging in Panama der 34. Weltjugendtag (WJT) zu Ende. Es war ein gigantisches Glaubensfest, an dem etwa 700.000 Besucher teilgenommen haben. Für ein kleines Land wie Panama, das etwa die Größe von Bayern hat, eine absolute Herausforderung. Das hat die Hückeswagenerin Rebecca Knecht hautnah miterlebt.

Die 24-Jährige reiste als freiwillige Helferin des WJT nach Mittelamerika. Ihr erster Eindruck nach der Ankunft war ernüchternd. „Es ist eine komplett andere Welt – laut, hektisch und unorganisiert“, sagt die Fachbereichsreferentin für Praxiskoordination an der Katholischen Hochschule NRW in Köln. Während die Menschen eher gemütlich sind, ist der Straßenverkehr extrem unübersichtlich mit hupenden Autofahrern und mehrspurigen Straßen. Das Überqueren eines Zebrastreifens gleicht einer Mutprobe. „Ich wurde auch einmal leicht angefahren“, berichtet Rebecca Knecht.

Schon der zwölfstündige Flug von Frankfurt war anstrengend. „Ich war schon oft und lange von zu Hause weg. Aber ich bin noch nie so weit geflogen“, fügt sie hinzu. Der spanischen Sprache nicht mächtig war die junge Frau in dem fremden Land oft auf sich allein gestellt, da ließ das Heimweh nicht lange auf sich warten.

In der ersten Woche wurden die internationalen Helfer in ihre Aufgaben eingeführt. Rebecca Knecht betreute die Infostände für die Pilger in achtstündigen Schichten. Untergebracht waren die Helfer in den Seminarräumen der Technischen Universität. „Wir haben auf dem Boden geschlafen und uns deshalb im Baumarkt Luftmatratzen gekauft“, sagt Knecht. Die Räume waren aufgrund der hohen Außentemperaturen stark klimatisiert. Die Erkältung folgte prompt und begleitete die 24-Jährige noch bis nach Deutschland.

500 Personen waren in der gesamten Universität untergebracht. Insgesamt waren 12.000 Helfer beim Weltjugendtag im Einsatz. Urlaub war das nicht. „Wir wurden um vier Uhr zum Duschen geweckt. Überall musste man in langen Schlangen anstehen. Die Handykarten und das Internet funktionierten nur sporadisch und zum Essen gab es jeden Tag Hähnchen mit Reis“, berichtet sie von ihren Einblicken hinter die Kulissen.

Das Land selbst hat viele Facetten. Neben dem Reichen-Viertel befinden sich die Slums, 500 Meter weiter beginnt der Nationalpark und direkt ums Eck stehen dicht an dicht die Wolkenkratzer. Um den Besuchern aus aller Welt einen guten Eindruck zu vermitteln, wurden Kleinkriminelle für die Zeit der Veranstaltung außerhalb der Stadt untergebracht. „Trotzdem war es gefährlich, allein durch dunkle Gassen zu gehen“, sagt die 24-Jährige.

Der WJT begann mit den Tagen der Begegnung – an ihnen lernen die Teilnehmer aus aller Welt in Gastfamilien Land und Kultur kennen. Danach folgte eine feierliche Messe, die die offiziellen Weltjugendtage in Panama eröffnete. Höhepunkt war der Besuch des Papstes.

Für die Vigilfeier und die Abschlussmesse mit dem Papst folgten die Jugendlichen den etwa zwei Kilometer langen Pilgerweg bis zum Veranstaltungsfeld mit Gepäck, bei 30 Grad in der prallen Sonne. Rebecca Knecht durfte die Messe mit ihrer Gruppe weit vorne an der Bühne verfolgen – ein beeindruckendes Erlebnis. Bei der anschließenden Suche nach einem Schlafplatz auf dem Feld wurde die Hückeswagenerin jedoch von ihrer Gruppe getrennt. „Ich habe sie erst 24 Stunden später in der Unterkunft wiedergefunden“, gibt sie an.

Knecht steuerte das Gerüst des deutschen TV-Senders EWTN an. Durch die Live-Übertragungen des Senders konnten auch die Verwandten und Freunde zu Hause das Geschehen verfolgen. Auf dem Gerüstturm durfte sie die Nacht verbringen. Im Nachhinein war sie froh darüber, denn auf dem Feld seien nachts Spinnen aus den Essentaschen gekrabbelt. Für die Artenvielfalt in der Tier- und Pflanzenwelt ist Panama bekannt.

Zu den schönsten Tagen in Panama zählte eine Tagestour zu den San-Blas-Inseln im Karibischen Meer, den die Hückeswagenerin in Eigeninitiative gebucht hatte. Es sei neben der Begegnung mit dem Papst einer der Höhepunkte des dreiwöchigen Abenteuers gewesen. Im Auftrag ihrer Arbeitsstätte hat sie zudem an der Katholischen Universität in Panama Informationen zu den Studieninhalten gesammelt, um ein Programm für Austauschstudenten anbieten zu können.

Mitgenommen hat die 24-Jährige vom WJT die Erkenntnis, dass man überall auf der Welt Freunde finden kann. „Man redet wortwörtlich über Gott und die Welt und erzählt Sachen, die man sonst nur guten Freunden anvertrauen würde“, berichtet die Hochschulmitarbeiterin nach ihrer Reise.

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