Hückeswagen Raspo-Chef Höbler tritt zum vierten Mal zurück

Hückeswagen · Erst Ende November war Frank Höbler in seinem Amt als Vorsitzender des RSV 09 Hückeswagen bestätigt worden. Am Mittwoch verkündete er seinen sofortigen Rücktritt. Offenbar knirscht's wieder im Fußballklub.

 Vier- bis fünfmal in der Woche kommt Frank Höbler an den Sportplatz Schnabelsmühle. Auch beim Training der Senioren war der ehemalige Vorsitzende häufig als Zuschauer dabei. Hin und wieder schafft er es, sich einen Samstag freizuschaufeln, um den Nachwuchs anzufeuern. Darüber hinaus gab es immer etwas zu tun für „seinen“ Raspo. Das ist nun vorbei.

Vier- bis fünfmal in der Woche kommt Frank Höbler an den Sportplatz Schnabelsmühle. Auch beim Training der Senioren war der ehemalige Vorsitzende häufig als Zuschauer dabei. Hin und wieder schafft er es, sich einen Samstag freizuschaufeln, um den Nachwuchs anzufeuern. Darüber hinaus gab es immer etwas zu tun für „seinen“ Raspo. Das ist nun vorbei.

Foto: D�rner, Hans

Die Liebe zum Verein, dem er seit 26 Jahren angehört, ist längst nicht abgekühlt. Wohl aber zur Arbeit im Vorstand. Völlig überraschend zog Frank Höbler am Mittwoch die Konsequenzen aus Querelen innerhalb des Traditionsklubs und legte mit sofortiger Wirkung sein Amt nieder. Der Raspo ist dennoch nicht führungslos: Höblers Stellvertreter Michael Falk muss die Geschäfte nun weiterführen.

Die Mitteilung, in der der 64-Jährige seine Gründe darlegte, war kurz. So schreibt er: "Nach zahlreichen Ereignissen in der jüngsten Vergangenheit habe ich entschieden, mit Wirkung vom 5. August mein Amt als gewählter Vorstandsvorsitzender des Rasensportvereins RSV 1909 e.V. Hückeswagen niederzulegen". Wert legt er auf die Feststellung, "dass mein Rücktritt nicht primär aus gesundheitlichen Gründen erfolgt". Höbler leidet seit Jahren an einer schweren Krankheit, die einen Gehstock notwendig macht. Auch wenn er's in seiner Pressemitteilung nicht schreibt, so steht doch fest: Im Verein gibt es wieder Ärger.

Das bestätigt Höbler dann auf Anfrage. "Probleme hat es immer schon gegeben", sagt er. Seit mehr als 25 Jahren habe er im Vorstand gearbeitet, jetzt reiche es. "Sollen doch alle schlauen Ratgeber, die mich begleitet haben, mal zeigen, was sie können."

Er habe sich schon seit geraumer Zeit gefragt, "warum ich den zahlreichen, kompetenten, fleißigen und immer (verbal) aktiv für den Verein nicht mitarbeitenden Ratgebern keine Möglichkeit geben soll, ihre Fähigkeiten und Kontakte einmal unter Beweis stellen zu können". Zuletzt sei ihm von verschiedener Seite glaubhaft und sehr überzeugend erklärt worden, dass es zahlreiche Leute gäbe, die sofort aktiv mitmachen würden, "wenn der Frank Höbler endlich einmal nicht mehr da sein würde". Diese Damen und Herren hätten ab sofort alle Möglichkeiten, aktiv dafür zu sorgen, dass nun alles besser werde.

Die Entscheidung, sein Amt aufzugeben, hat der Industriefachwirt, der aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme seit acht Jahren Frührentner ist, nach reiflicher Überlegung getroffen, schreibt er. "Sie ist mir sicher nicht leicht gefallen."

Es ist übrigens nicht sein erster Rücktritt: Seit 1989 zog sich Höbler, einschließlich Mittwoch, viermal vom Vorsitzendenposten zurück und kehrte dreimal wieder. Nun wünscht er dem Verein alles Gute und weiterhin viel Glück und Erfolg für die Zukunft.
Seine Mitgliedschaft bleibt von seinem Rücktritt unberührt. Der 64-Jährige will auch weiterhin zu den Spielen der Raspo-Senioren gehen. "Mich verbindet ein gutes Verhältnis zum Trainer und zur neu formierten Mannschaft", versichert er. "Zwischen uns passt kein Blatt Papier."

Wie es jetzt im ältesten Hückeswagener Fußballverein weitergeht, ist unklar. Auch, ob es eine außerordentliche Mitgliederversammlung geben muss. Höbler meint, sie sei nicht notwendig. Schließlich gebe es mit Michael Falk einen Stellvertreter, und der Verein werde durch den Vorstand vertreten. Daher sieht er keine Notwendigkeit für Neuwahlen.
Michael Falk war bislang für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

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