Altstadt-Restaurant Radermacher verlässt den „Justhof“

Hückeswagen · Der Pächter des Traditionsrestaurants an der Weierbachstraße ist ab dem kommenden Jahr Platzwart am Bever-Campingplatz. Außerdem wird er die „Beverklause“ betreiben. Wer sein Nachfolger wird, ist noch unklar.

 Michael Radermacher, Koch des „Justhofs", übernimmt im neuen Jahr die „Beverklause“ am Campingplatz.

Michael Radermacher, Koch des „Justhofs", übernimmt im neuen Jahr die „Beverklause“ am Campingplatz.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Michael Radermacher, seit mehr als sieben Jahren Wirt des Restaurants „Zum Justhof“ an der Weierbachstraße, wird sich innerhalb der Schloss-Stadt verändern. „Mein Pachtvertrag mit der Familie Lorse läuft noch bis zum 31. Juli kommenden Jahres. Den muss ich natürlich erfüllen. Ich habe ihn aber gekündigt“, sagt der Gastronom auf Anfrage unserer Redaktion. Der Koch wird den Hückeswagenern allerdings erhalten bleiben. Denn er wird als Pächter der „Beverklause“ sowie als Campingplatzwart Nachfolger von Rita und Günther Schevardo, die zum Jahresende in den Ruhestand gehen (die BM berichtete).

Für Radermacher bedeutet dies, zeitweise zweigleisig zu fahren. „Ich trete meine Stelle als Platzwart zum 1. Januar an. Den ,Justhof’ werde ich dann zunächst noch weiter betreiben“, sagt er. Das sei zu stemmen, da er als Platzwart außerhalb der Saison ohnehin nicht so viel zu tun habe. „Bis Ende April/ Anfang Mai werde ich das so machen. Dann ist im ,Justhof’ aber für mich definitiv Schluss, denn dann eröffne ich die ,Beverklause’“, betont Radermacher. Sollte sich zwischenzeitlich ein Nachpächter für das Altstadt-Lokal finden, würde er sich auch früher zurückziehen.

Dem „Justhof“ geht es gut. Über freie Tische kann Radermacher sich kaum beklagen, er hat viel zu tun. Daher sei es keine Entscheidung aus wirtschaftlichen Nöten, das Restaurant zu schließen. „Hauptgrund für mich ist, dass ich in den zehn bis 15 Arbeitsjahren vor dem Ruhestand noch einmal ein festes Arbeitsverhältnis haben möchte“, erläutert Radermacher. Die Selbstständigkeit in der Gastronomie sei eben mit einigen Risiken verbunden. „Ich brauche mir nur morgen den Arm zu brechen, dann kann ich die Küche zumachen“, sagt der 52-Jährige.

Die Arbeit als Platzwart sei künftig seine berufliche Haupttätigkeit. „Ich bin dann also Ansprechpartner für die Camper, stelle Angelscheine aus, kümmere mich um die sanitären Einrichtungen, mache die Zeltplatzverträge, kassiere das Eintrittsgeld – im Prinzip wie ein Hausmeister am Campingplatz“, zählt Radermacher auf. Die Gastronomie in der „Beverklause“ sei dann ein Nebenberuf. „Sie ist kleiner, etwa die Hälfte der rund 80 bis 90 Plätze, die ich im ,Justhof’ habe“, sagt er. Daher werde er seine Karte zwar mitnehmen, sie aber verschlanken. „Schnitzel, Steak vom heißen Stein oder Reibekuchen wird es natürlich weiterhin geben. Es hängt ein wenig von den Gegebenheiten in der Küche und dem Lager ab, wie die Karte dann tatsächlich aussehen wird“, sagt der 52-Jährige.

Er freue sich auf die neue Aufgabe, sei aber natürlich auch ein wenig traurig über den bevorstehenden Abschied. „Ich bin seit über sieben Jahren hier und habe den ,Justhof’ wieder zu einer guten Adresse gemacht. Da schwingt natürlich ein bisschen Wehmut mit“, betont er.

Sein Personal weiß über den Wechsel bereits Bescheid. „Sobald der Vertrag mit der IG Zeltplätze in trockenen Tüchern war, habe ich alle informiert, die darüber Bescheid wissen müssen“, betont Radermacher. Er habe seinen Mitarbeitern angeboten, mit zur „Beverklause“ zu kommen. „Wer mitkommen möchte, hat auch dort einen Arbeitsplatz“, versichert der Koch.

Das Lokal an der Weierbachstraße gehört der Familie Lorse, die natürlich an einem möglichst reibungslosen Übergang interessiert ist. „Wir haben aber zum Glück einen recht langen zeitlichen Vorlauf, so dass ich zuversichtlich bin“, sagt Stefan Lorse. Zudem sei das Objekt zu 95 Prozent eingerichtet, so dass ein Nachpächter direkt mit dem Betrieb starten könne. Mit der Auswahl werde man sich indes ausreichend Zeit nehmen. „Wir wollen darauf achten, dass es insgesamt passt – es muss sich sicherlich nicht alles um die Kartoffel drehen, wie bei Michael Radermacher. Aber bürgerliche Küche würde bestimmt gut funktionieren“, sagt Lorse. Wenn vor Ablauf der Pachtzeit ein neuer Betreiber gefunden werde, könne der auf jeden Fall früher den Betrieb aufnehmen. „Wir sind schließlich nicht im Streit auseinandergegangen und wollen Michael Radermacher da auch entgegenkommen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort