Hückeswagener sollten aufpassen Polizei warnt vor Betrügern in Notfallsituationen

Hückeswagen · Die Polizei warnt davor, ungeprüft Notfallnummern aus dem Internet zu nutzen. Zwei Menschen aus dem Oberbergischen Kreis wurden jüngst Opfer von dreisten Betrügern.

 Falsche Handwerker sind nur schwer zu identifizieren. Die Polizei gibt deshalb wichtige Tipps.

Falsche Handwerker sind nur schwer zu identifizieren. Die Polizei gibt deshalb wichtige Tipps.

Foto: dpa/Monika Skolimowska

Wer dringend einen Notdienst benötigt, sollte bei Handynummern aus dem Internet vorsichtig sein. Denn nicht jeder Notdienst ist seriös, warnt die Polizei des Oberbergischen Kreises und nennt zwei Beispiele, die so auch in Hückeswagen oder Radevormwald passiert sein könnten. Beide liefen fast identisch ab. Zunächst traf es nach Angaben von Polizeipressesprechern Monika Treutler einen Wiehler. Seine Heizung war defekt. Im Internet suchte er nach einem Notdienst, der ihm helfen konnte.Schnell fand er eine Anzeige einer Firma aus Wiehl. Das Unternehmen versprach, einen Monteur vorbei zu schicken. „Vor Ort schaute sich der Monteur die Heizung an, baute das eine und das andere Teil ab und gab an, Ersatzteile zu benötigen. Dann stellte er eine Rechnung aus über den bisherigen Arbeitslohn und die Ersatzteile. Die Rechnung sollte vor Ort bezahlt werden“, berichtet Treutler. Der Monteur hatte ein Kartenlesegerät dabei, so dass der Wiehler komfortabel mit EC-Karte bezahlen konnte. Der Monteur versprach, nachmittags mit den Ersatzteilen wieder zu kommen. Darauf wartete der Wiehler jedoch vergeblich. Als er bei der Firma anrief, die auf der Rechnung vermerkt war, und nach dem Monteur fragte, flog der Betrug auf. Auf der Rechnung war eine in Gummersbach ansässige, tatsächlich existierende Firma eingetragen, die weder was von dem Auftrag noch von dem Monteur wusste. „Jetzt erst fiel dem Wiehler auf, dass er betrogen wurde. Sein Geld war weg und die Heizung noch immer kaputt“, betont Monika Treutler.

Einen Tag später war es ein Gummersbacher, der ein fast identisches Erlebnis hatte. Auch bei ihm war die Heizung defekt. Er fand im Internet die gleiche Annonce des Notdienstes. Auch bei ihm sollten Ersatzteile besorgt werden. Er zahlte die Rechnung bar und wartete ebenfalls auf die Rückkehr des Monteurs.

Die Polizei warnt vor solchen oder ähnlichen Maschen. Über eine Hotline bzw. Notfallnummer werben die Betrüger im Internet für verschiedene Handwerkernotdienste. Ob Schlüsseldienst, Rohrreinigung, Kemmerjäger oder wie in diesen Fällen der Heizungsnotdienst – der Betroffene landet über die angegebene Nummer bei einer Vermittlungsagentur. Die Monteure fahren zum Objekt und lassen sich ihre „Arbeit" vor Ort, meist überteuert bezahlen.

Tipp der Polizei: „Notieren Sie sich Notfallnummern von dem Handwerkerbetrieb ihres Vertrauens, um im Fall der Fälle gar nicht lange suchen zu müssen.“ Wer dennoch auf eine Nummer aus dem Internet angewiesen ist, sollte überprüfen, ob es sich bei der angerufenen Firma wirklich um eine örtliche Firma handelt und die Monteure auch von dieser Firma sind. „Rufen Sie im Zweifel bei der Firma an und vergewissern Sie sich, dass Ihr Auftrag auch dort bearbeitet wird“, appelliert Monika Treutler. Auf keinen Fall sollten Zwischenrechnungen vor Ort bezahlt werden. „Warten Sie ab, bis die Arbeit erledigt ist und schauen sich dann die Rechnung genau an. Sollten Sie Zweifel haben, ziehen Sie eine Vetrauensperson hinzu oder informieren Sie Ihre örtliche Polizei“, rät die Sprecherin der Polizei.

(rue)
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