Pizza-Aktion Verein Zukunft Jugend backt 220 Pizzen
Hückeswagen · Rekord bei der beliebten „Pizza-Aktion“ im Gemeindezentrum Lindenberg: So viele Bestellungen gab es noch nie. Die Gäste nahmen aufkommende Wartezeiten gerne in Kauf, denn der Verein backte wieder für den guten Zweck.
Salami, Tonno, Spinat, Hawaii – am Samstag hatten die Mitglieder des Fördervereins „Zukunft Jugend“ alle Hände voll zu tun. Bei der Pizza-Aktion sprengte die Anzahl der Vorbestellungen alles bisher Dagewesene. 220 Pizzen mussten an einem Abend belegt, gebacken und ausgeliefert oder serviert werden. „Das sind rund 60 mehr als im Jahr zuvor“, sagte Vereinsvorsitzender Michael Weber. Obwohl viele Helfer routiniert Hand in Hand arbeiteten, kam der gesetzte Zeitplan in Verzug. „Die Ofenklappe ist der Flaschenhals“, sagte Jürgen Dinstühler, der zusammen mit Frauke Walder die Pizzaböden nach Ansage von Pizza-Organisatorin Hannah Weber belegte. Immer sechs Pizzen auf einmal fasste der 300 Grad heiße Ofen.
Der Abend begann mit der Auslieferungen der Vorbestellungen. Drei Fahrer waren im Einsatz, darunter Stefan Walder und Tochter Emely. „Meine Tochter ist die Fahrerin und ich bin der Läufer“, sagte Stefan Walder, der auch das Geld an den Haustüren in Empfang nahm. Zwischen 4,50 und 6,50 Euro kosteten die Pizzen je nach Belag. „Ich musste bisher noch kein Kleingeld als Wechselgeld herausgeben“, berichtete Walder von den spendablen Bestellern, die den Rechnungsbetrag gerne aufrundeten. Immerhin ist das Geld für den guten Zweck, denn der Verein unterstützt damit die Jugendarbeit in der Evangelischen Kirchengemeinde.
Der größte Anteil wird zur Finanzierung der Jugendleiterstelle genutzt, die jetzt mit Simone Muth neu besetzt ist. Die 34-jährige Düsseldorferin hatte am 1. September die Stelle in Hückeswagen angetreten. Sie nutzte die Pizza-Aktion am Wochenende, um sich einzubringen und die Gemeindemitglieder kennenzulernen. „Es ist die erste größere Aktion, an der ich teilnehme“, sagte die neue Jugendleiterin, die dem Verein für sein Engagement sehr dankbar ist. Am Abend nahm sie die Gäste in Empfang, die im Gemeindezentrum Lindenberg, wo die Pizzen gebacken wurden, einen Tisch reserviert hatten.
Der Vereinsvorstand zeigte sich froh darüber, dass die Jugendleiterstelle wieder ein Gesicht bekommen hat. „Es ist schwierig Spenden zu sammeln für eine Stelle, die nicht besetzt ist“, sagte Jürgen Dinstühler. Der Beisitzer hofft, dass nun auch wieder Angebote für ältere Jugendliche geschaffen werden. „Kindergruppen gab es ja bereits, aber nach der Konfirmation ist ein Loch“, fügte Dinstühler hinzu. Daher wäre es schön ein Angebot zu haben, durch das die jungen Leute den Kontakt zur Gemeinde nicht verlieren.
Während die fleißigen Pizzabäcker noch mit den Vorbestellungen beschäftigt waren, füllte sich der zum italienischen Restaurant umgewandelte Gemeindesaal immer weiter. Renate und Dieter Dörner nahmen an den liebevoll dekorierten Tischen Platz und beobachteten das emsige Treiben. „Wir sind auf Empfehlung unseres Enkels gekommen, der hier mithilft“, sagte das Ehepaar. Zu den Stammgästen zählten Sylvia und Friedel Thiemann. „Wir möchten den Verein unterstützen, und außerdem schmeckt die Pizza hier sehr gut“, erklärten beide. Dass sie länger auf ihr Essen warten mussten als geplant, machte ihnen nichts aus. „Die können ja auch nicht mehr als backen“, zeigte Sylvia Thiemann Verständnis. Die Hobby-Pizzabäcker dankten es ihnen. „Wir machen das ja alle ehrenamtlich. Da ist der Geduldsfaden bei den Gästen etwas länger“, sagte Jürgen Dinstühler. Hungrig blieb keiner, wodurch der Abend wieder zu einem vollen Erfolg wurde.