Freundeskreis der Stadbibliothek Hückeswagen Pilotprojekt zur Leseförderung von Kindern

Hückeswagen · Der Freundeskreis der Stadtbibliothek will mit der Bibliothek, den Grundschulen und der Erich-Kästner-Schule Kindern das Lesen nahebringen. Auch mit der Gotteshütte besteht bereits Kontakt.

 Der Freundeskreis der Stadbibliothek strebt eine Leseförderung für Kinder an und hat dazu auch einige örtliche Partner gefunden.

Der Freundeskreis der Stadbibliothek strebt eine Leseförderung für Kinder an und hat dazu auch einige örtliche Partner gefunden.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Dr. Axel Bornkessel, der Vorsitzende des Freundeskreises der Stadtbibliothek, sieht Handlungsbedarf. Und da es die Aufgabe eines solchen Fördervereins ist, zu helfen, hatte er zur Jahresversammlung am Donnerstagabend auch gleich einen Lösungsvorschlag mitgebracht. „Es geht darum, dass die Zahl der jungen Menschen abnimmt, die gut lesen und im Umgang mit Büchern geübt sind“, sagte Bornkessel. „Diese Fehlentwicklung, die die wirtschaftliche und gesellschaftliche Zukunft unseres Landes existenziell bedroht, wollen wir nicht ohne Weiteres hinnehmen.“

Aus diesem Grund sei der Vorstand mit Alexander Stehl, Leiter des Fachbereichs Bildung und Soziales bei der Stadtverwaltung, in Kontakt getreten. Der hatte seine volle Unterstützung zugesagt. „Dabei ist ein Kontakt mit Lisa Wandelt vom Jugend- und Sozialwerk Gotteshütte entstanden, die das OGS-Angebot an den beiden Grundschulen und der Erich-Kästner-Schule betreibt“, berichtete Bornkessel.

An der Förderschule Nordkreis auf dem Höchsten hatte es vor einigen Jahren die AG Bücherwurm gegeben, deren Aufgabe es war, den Kindern die Bibliothek, ihr Angebot sowie das Lesen und die Bücher nahezubringen. „Leider ist die AG nicht fortgeführt worden, das wollen wir nun ändern“, versprach Bornkessel. „Wir wollen im Rahmen des Offenen Ganztags den Kindern der beiden Grundschulen und der Erich-Kästner-Schule den regelmäßigen Besuch der Bibliothek ermöglichen.“ Das Ziel ist, die Kinder schon früh dazu zu animieren, die Bibliothek kennenzulernen, sodass sie diese auch später zwecks gemeinsamen Lernens oder für Freizeitaktivitäten nutzen. „Wir denken hier an die Altersstufe zwischen sechs und zehn Jahren. Der Ausflugscharakter, der den Besuchen innewohnt, soll die Kinder zusätzlich motivieren“, sagte der Vorsitzende.

Damit die Kinder nicht nur ungestört sind, sondern auch der Betrieb der Bibliothek nicht beeinträchtigt wäre, sollten die regelmäßigen Besuche etwa dienstags- oder mittwochnachmittags stattfinden, wenn das Haus ohnehin geschlossen ist. „Da die Entfernung zu den Schulen nicht unerheblich ist und möglichst viel Zeit in der Bibliothek verbracht werden soll, denken wir über einen Fahrdienst nach. Dazu finden gerade Gespräche mit Frau Wandelt statt“, sagte Bornkessel.

Der Freundeskreis versteht die Idee als „kommunales Leuchtturmprojekt“. Der Vorstand sprach sich dafür aus, zusätzliche Fördermittel für diese OGS-Leseförderung zu beantragen, etwa beim Land. „Ich gehe davon aus, dass wir mit einem Zuspruch rechnen können, auch wegen der Brisanz des Themas“, sagte Bornkessel. Der finanziell gut aufgestellte Freundeskreis werde das Projekt natürlich auch unterstützen.

Bibliotheksleiterin Michaela Schmitz betonte ebenfalls die große Bedeutung der Leseförderung für kleine Kinder. Auch die Kindergärten sollten hier mit eingebunden werden, indem Multiplikatoren in der Stadtbibliothek geschult würden – während der Öffnungszeiten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort