Ansichtssache Pflitsch bekennt sich zu Standort

Hückeswagen · Für die Stadt und seine Bürger war es eine gute Woche – jedenfalls in wirtschaftlicher Hinsicht. Die Firma Pflitsch expandiert und bekennt sich damit ganz klar zum Standort Hückeswagen. Ein wichtiges und wegweisendes Signal.

           Joachim  Rüttgen

Joachim Rüttgen

Foto: Jürgen Moll

Hückeswagen bleibt attraktiv für Arbeitgeber. Nachdem die Schließung der Firma Magna zum Jahresende nicht zu verhindern war, gibt es nun wieder äußerst positive Nachrichten aus der Wirtschaft: Die Firma Pflitsch bekennt sich zum Standort in der Schloss-Stadt und expandiert deutlich: Sie schafft sich auf dem ehemaligen Betriebsgelände der Firma Magna ein zweites Standbein, weil die Räume am Mühlenweg schlichtweg zu klein und zu beengt geworden sind. Seine Zukunft sieht das Unternehmen also ganz eindeutig in der Kleinstadt Hückeswagen. Hier fühlt sich die Geschäftsleitung wohl und verzichtet darauf, der Schloss-Stadt den Rücken zu kehren. Das ist ein wichtiges und wegweisendes Signal für Hückeswagen. Einen solch renommierten Partner verliert man nicht gerne. Umso froher ist auch Bürgermeister Dietmar Persian, wenn Pflitsch sich zu seinen Wurzeln bekennt. Und gut ist, wenn er in diesem Zusammenhang nicht nur jubelt, sondern auch an die 250 Mitarbeiter von Magna erinnert, die ihren Arbeitsplatz verlieren und nicht alle eine Anschlussbeschäftigung gefunden haben. Auch das gehört an einem solchen Tag dazu.

Dramatische Signale sendete diese Woche die Christliche Islandtafel. Findet sie nicht ganz schnell einige Fahrer für den Transport der Lebensmittel, steht die Tafel vor dem Aus. Monatelang läuft die Suche bereits – bislang ohne Erfolg. Das kann ja wohl nicht wahr sein, dass sich nicht eine handvoll Bürger finden lässt, die mit ihrem eigenen Auto zweimal vormittags für ein paar Stunden ehrenamtlich im Einsatz sein können. Die Tafel kümmert sich um bedürftige Menschen, kocht frisch für sie, bietet Anziehsachen im Kleidertreff oder besorgt Möbel im eigenen kleinen Lager. Ohne den ehrenamtlichen und selbstlosen Einsatz von Freiwilligen geht es aber nicht. Meist sind es Rentner, die für diese Aufgabe in Frage kommen, aber nach Auskunft der stellvertretenden Vorsitzenden Christa Schmitz gibt es derzeit auch einen jungen Mann, der morgens vor der Arbeit ein paar Stunden für die Tafel im Einsatz ist. Hut ab vor solch einem Engagement – obwohl der Mann anschließend noch zu seiner Arbeit fahren muss. Bleibt zu hoffen, dass sich jetzt doch noch einige Helfer finden, um das wichtige Angebot für die Stadt aufrechterhalten zu können. Ohne Christliche Islandtafel wäre die Stadt sicher ein großes Stück ärmer.

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