Ehepaar Schevardo Pächter der „Beverklause“ hören zum Jahresende auf

Hückeswagen · Seit 25 Jahren arbeiten Rita und Günther Schevardo als Campingplatzwarte und Wirte. Nachfolger wird Michael Radermacher („Justhof“).

 Günther und Rita Schevardo hören zum Jahresende als Pächter der „Beverklause“ und Campingplatzwarte auf.

Günther und Rita Schevardo hören zum Jahresende als Pächter der „Beverklause“ und Campingplatzwarte auf.

Foto: Heike Karsten

Für das Ehepaar steht seit 17 Jahren fest: „Wir bleiben an der Bever-Talsperre.“ 2001 hatten Rita und Günther Schevardo auf der Landzunge Käfernberg angefangen, in Eigenleistung ein Haus zu bauen. Jetzt steht der Umzug dorthin kurz bevor. Noch bis zum 31. Dezember ist das Ehepaar als Betreiber der „Beverklause“ und als Platzwarte auf dem Campingplatz im Einsatz. Doch dann ist Schluss: Nach 25 Jahren setzt sich das Paar zur Ruhe.

Günther Schevardo ist bereits seit eineinhalb Jahren Rentner. „Ich habe mit 16 Jahren angefangen zu arbeiten und 49 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt“, rechnet der 64-Jährige vor. Wenn die Verträge mit der Interessengemeinschaft (IG) Zeltplätze zum Jahresende auslaufen, bedeutet das für die Hückeswagener auch ein Ende der Sieben-Tage-Woche. Was das heißt, schildert Günther Schevardo an einem Beispiel: „Wir konnten seit 25 Jahren auf keine Geburtstagsfeier gehen, weil die immer am Wochenende sind. Lediglich an Beerdigungen haben wir teilgenommen, denn die sind in der Woche.“

Den Stammcampern sind die Schevardos schon längst ans Herz gewachsen. Und auch die Platzwarte möchten die Zeit nicht missen. „Wir haben in diesen Jahren viele nette Menschen kennengelernt, auch unter den Tagesgästen“, versichert Rita Schevardo.

An ihrem Haus in Käfernberg sind nur noch Restarbeiten zu erledigen. „Es fehlen noch der Kamin, Möbel und die Innentüren“, sagt die 56-jährige Hausbesitzerin. Pläne für die Zukunft hat das Ehepaar bereits reichlich. Es möchte seinen zahlreichen Hobbys nachgehen: Günther Schevardo fährt gerne Motorrad, seine Ehefrau möchte Klavier oder Geige und weiterhin Italienisch lernen. Zudem ist geplant, den Jakobsweg in Etappen zu erwandern. Urlaubsreisen sind ab dem nächsten Jahr für das Paar auch im Sommer möglich. Außerdem ist Rita Schevardo in zwei Angelvereinen aktiv. „Demnächst wohne ich noch näher am Wasser als hier in der Beverklause. Dann kann ich die Angel fast aus dem Wohnzimmerfenster auswerfen“, sagt sie lachend.

Ursprünglich kommt Günther Schevardo aus Bonn, seine Frau aus dem Westerwald. Das Schicksal hatte die Familie vor 25 Jahren nach Hückeswagen verschlagen: Schevardos Betrieb hatte Insolvenz angemeldet, und die einzige Stelle, die er fand, war die des Platzwarts an der Bever. Ein Glücksfall für alle Beteiligten, wie sich herausstellen sollte. In dieser Zeit hat das Paar die Schloss-Stadtlieben gelernt und möchte auch nicht mehr weg. „Wir werden hier demnächst die Ruhe und die Einsamkeit genießen“, freut sich der 64-Jährige.

Seine Frau hat hingegen noch ein ehrgeiziges Ziel. Die 56-Jährige hat sich in den Jahren als Camper und Platzwartin viele Notizen über amüsante Begebenheiten gemacht, woraus jetzt ein Buch entstehen soll. Der Titel steht auch schon fest: „Es ist ja so einfach“, wird es heißen. Satirisch soll es werden. „Die eine oder andere Katastrophe von hier muss natürlich auch mit rein“, kündigt sie lächelnd an.

Der Nachfolger der Schevardos steht bereits fest: Michael Radermacher, der seit sieben Jahren Pächter des Altstadt-Restaurants „Zum Justhof“ an der Weierbachstraße ist, wird die „Beverklause“ nächstes Jahr zum Saisonbeginn neu eröffnen (ein ausführlicher Bericht dazu folgt).

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