Hückeswagen Ohne Sponsoren gäb’s kein Kinderdorf

Hückeswagen · Noch fehlen zirka 2500 Euro an Budget für das Kinderdorf, das am kommenden Montag beginnt. Ein Großteil der Kosten können jedoch durch die vielen eingegangenen Spenden und Zuwendungen der Sponsoren gedeckt werden.

 Organisatorin Andrea Poranzke (6. v. l.) und Bürgermeister Dietmar Persian (rechts daneben) mit den Sponsoren des Kinderdorfs.

Organisatorin Andrea Poranzke (6. v. l.) und Bürgermeister Dietmar Persian (rechts daneben) mit den Sponsoren des Kinderdorfs.

Foto: Heike Karsten

190 Kinder, 28 Werkstätten und mehr als 100 Mitarbeiter – das Kinderdorf 2019 ist weiter gewachsen. Ohne die finanzielle Unterstützung von Sponsoren wäre das Ferienangebot nicht realisierbar, betonte Stadtjugendpflegerin Andrea Poranzke im Gespräch mit unserer Redaktion. Immerhin muss das benötigte Budget von etwa 64.000 Euro durch Spenden und Sponsoren gedeckt werden. Alle Gönner, die in diesem Jahr mehr als 500 Euro beigesteuert haben, waren ins Jugendzentrum eingeladen, wo Andrea Poranzke und Bürgermeister Dietmar Persian das Programm für die zweiwöchige Veranstaltung vorstellten, die am kommenden Montag startet, und für die großzügige Unterstützung dankten.

Zu den verlässlichen und treuen Partnern zählen die Firma Pflitsch und die Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen. Letztere unterstützt das integrative Projekt mit Geld aus verschiedenen Fördertöpfen. „Unsere Sozialstiftung ist aus diesen Gründen ins Leben gerufen worden“, sagte Sparkassensprecher Michael Scholz. Darüber hinaus bietet die Sparkasse den Kinderdorf-Teilnehmern eine Führung durch die Geschäftsstelle an der Peterstraße an und betreibt eine Werkstatt, die von den neuen Azubis, die am 1. August ihre Ausbildung beginnen, betreut wird. „Sie beginnen somit im outdoor“, fügte Scholz lachend hinzu. Zu den aktiven Sponsoren zählen auch die Mitglieder des Hegerings. „Wir werden wieder zwei Tage mit der Rollenden Waldschule dabei sein“, kündigte Johannes Meier-Frankenfeld, der Vorsitzende der Hückeswagener Jäger, an.

Die Motivation der Spender und Sponsoren sind ganz unterschiedlicher Natur: Denise Weischeid von der Kreuzkirche stellte die Unterstützung der Jugendarbeit in den Vordergrund. Der Lions Club ist bestrebt, einen Teil der Erträge aus der Adventslotterie an die Städte zurückzugeben. Margarete Coenen vom Flüchtlingsnetzwerk hält die Spende für gut angelegt – immerhin nehmen in diesem Jahr 32 Kinder teil, die aus Flüchtlingsfamilien stammen. Und Stefan Heimchen (Kfz-Betrieb) und Jörg Blumberg (Heizung/Sanitär) finden einfach die Idee des Kinderdorfs toll und unterstützenswert. „Mir geht es gut, dann kann ich auch spenden“, betonte Blumberg.

Für den Hückeswagener Hermann-J. Konradi, Beiratsvorsitzender der Dr.-Hans-Riegel-Stiftung Bonn, ist die Unterstützung des Kinderdorfs ebenfalls eine Herzenssache. „Sinn und Zweck der Stiftung ist es, die Ausbildung von Jugendlichen und Kindern zu fördern“, betonte er. Das Kinderdorf sei somit ganz im Sinne des Stiftungsgründers. Die Spendenmittel und Patenschaften ermöglichen auch Kindern aus finanziell schlecht gestellten Familien die Teilnahme. Persian: „Uns ist es wichtig, allen Kindern aus Hückeswagen und Umgebung die Chance zu geben, das Kinderdorf kennenzulernen und zu sehen, wie eine Stadt oder ein Dorf funktionieren.“

Das Herzstück des Kinderdorfs sind die vielen Werkstätten, in denen die „Einwohner“ jeden Tag „arbeiten“. Dort gibt es vom 22. Juli bis 2. August vom Einwohnermeldeamt, der Post und Sparkasse bis zur Schreinerei große Auswahlmöglichkeiten. Neu sind in diesem Jahr die Werkstatt vom Bergischen Abfallwirtschaftsverband (BAV), eine Kerzenwerkstatt, eine Flötenwerkstatt und das Bauamt. Dort sollen die Kinder mit ihren Ideen, Visionen und Wünschen ins Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) mit einbezogen werden. Die ersten Holzhütten und Pavillons für das Kinderdorf vor der Mehrzweckhalle sind bereits aufgebaut.

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