Volksbank im Bergischen fördert Hückeswagener Schule Neue Roboter für die Montanusschule
Hückeswagen · Die Hauptschule hat sich für ein Förderprojekt der Volksbank beworben und ist für ein MINT-Robotik-Projekt berücksichtigt worden. Warum das eine Besonderheit ist.
Die Freude an der Montanusschule ist groß. Denn nicht nur ist der Hückeswagener Hauptschule eine stolze Fördersumme in Höhe von 10.000 Euro von der Volksbank im Bergischen Land zugesprochen worden. Es handelt sich dabei auch um ein bundesweites Förderprojekt, bei dem bislang allerdings noch nie eine Hauptschule begünstigt wurde, wie Karlheinz Rennau vom Schulleitungsteams sagt. „Wir sind tatschlich die erste Hauptschule in Deutschland, die den vollen Zuschlag für unser Förderprojekt erhalten hat.“ Die ausgeschriebenen Fördermittel in Höhe von 10.000 Euro seien für Projekte im MINT-Bereich vorgesehen, sagt Andreas Otto, der Vorstandsvorsitzende der Volksbank. Unter dem Kürzel MINT verstecken sich die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.
Das, was für die Montanusschule angeschafft worden ist, passt wohl am besten in die Bereiche Informatik und Technik. „Wir haben Roboter bestellt. Die können von den Kindern in der Robotik-AG zusammengebaut und programmiert werden“, erläutert Rennau. Bereits in den Jahrgangsstufen fünf und sechs gebe es Informatik als Unterrichtsfach. „Dort lernen die Kinder die Programmiersprache Stretch. Wir haben auch eine Informatik-AG in der siebten Klasse“, sagt Rennau. Die Robotik-AG soll ebenfalls in den Jahrgangsstufen fünf und sechs eingerichtet werden. „Ich muss ja gestehen, dass mich das Thema Robotik von meinen eigenen Unterrichtsfächern her gar nicht so berührt – ich unterrichte evangelische Religionslehre und Sport“, berichtet Rennau. Allerdings sei es für die Kinder besonders wichtig, schon früh auch an diese Bereiche herangeführt zu werden. „Gerade weil es viele Firmen gibt, in denen Robotik eingesetzt wird, und die als Arbeitgeber für unsere Schüler interessant sind. Da ist es von enormem Vorteil, wenn die Kinder schon erste Erfahrungen sammeln konnten.“
Dass die Montanusschule den Zuschlag für das Fördergeld von 10.000 Euro bekommen habe, sei indes kein Zufall, sondern der guten Bewerbung zu verdanken, versichert Britta Gawens aus der Unternehmenskommunikation der Volksbank im Bergischen Land. „Das Besondere an dieser Bewerbung war, dass hier nicht von einem ‚man-könnte-ja-mal‘ die Rede war. Die Montanusschule hat uns einen ganz konkreten Plan und eine Idee vorgestellt. Das hat uns überzeugt“, betont sie. Man habe einige Fragen zur Schule beantworten müssen, dazu seien die konkreten Fragen gekommen, wie das Projekt den Unterricht unterstützen könne, sagt Rennau dazu.
Neben den Robotern, die durchaus etwas komplexer seien und auch in der Programmierung anspruchsvoller, seien auch noch fünf etwas einfachere Roboter angeschafft worden. „Wir haben auch Kinder mit Handicap, die diese sehr simplen Systeme bedienen und programmieren können“, sagt Rennau. Damit könne man etwa Zeichnungen umsetzen, die vorher einprogrammiert würden. „Wir haben hier etwa ein Schloss aufgezeichnet“, erläutert Rennau. „Jede Richtung, ob gerader Strich, schräger Strich oder Kurve, kann vom Roboter umgesetzt werden. Ein Stift, der im iRobot angebracht ist, bewegt sich dann zeichnend auf der vorher einprogrammierten Route.“ Dieser Roboter könne ebenfalls in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden programmiert werden. „Aber er ist eben auch für Schüler mit Handicap geeignet, die damit erste Erfolge produzieren können“, sagt Rennau.
Sean und Justin sind beide bereits 16 Jahre alt und in der Abschlussklasse der Montanusschule. Sie probieren die anspruchsvolleren Roboter aus. „Ich habe das tatsächlich noch nie gemacht, aber das macht schon Spaß und ist sehr interessant“, versichert Sean. Er ist noch mitten im Aufbau, sein Mitschüler hingegen ist bereits fertig. „Ich habe eine knappe Stunde dafür gebraucht“, sagt Justin. „Früher habe ich schon mal mit Lego-Technik gebastelt. Ich möchte nach der Schule eine Ausbildung zum Industrie-Mechatroniker machen und habe auch schon entsprechende Praktika gemacht.“
Der 16-Jährige findet es sehr gut, dass es an der Hauptschule nun solche Roboter gibt. „Das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, denn so kann man den Schülern erste Einblicke in die Berufe geben, in denen Robotik eingesetzt wird“, sagt Justin.