Neubaugebiet in Hückeswagen Wohnen in Brunsbach bleibt Streitthema
Hückeswagen · Die Zufahrt zu den neuen Häusern auf dem Gelände der ehemaligen Firma Sessinghaus soll über die Ewald-Gnau-Straße führen. Dagegen gibt es Widerstand aus Anwohner-Kreisen.
Es geht um gerade mal 24 Wohnungen in drei neuen Häusern, die ein Investor auf dem Gelände der ehemaligen Firma Sessinghaus an der B 237 in Brunsbach bauen will. Das relativ kleine Neubau-Projekt ist jedoch ein großes Streitthema, weil es keine Ideen zur Erschließung des Geländes gibt, die alle zufrieden stellen. Zum wiederholten Mal war das jetzt Thema im Planungsausschuss. Als Zuhörer waren Anwohner der Ewald-Gnau-Straße gekommen, denn auch um ihre Belange geht es.
Der Hintergrund: Nach den bisherigen Plänen sollen die neuen Gebäude und die dazu gehörende Tiefgarage über die vergleichsweise schmale Ewald-Gnau-Straße angefahren werden. Dagegen wehren sich die Anwohner. Unproblematischer und direkter wäre eine Erschließung von der Bundesstraße aus, von der aus auch das frühere Firmengelände angefahren wurde. Diese lehnt der für die B 237 zuständige Landesbetrieb Straßen aber strikt ab, weil Brunsbach außerhalb der geschlossenen Ortschaft liegt und dort eine Zufahrt von einzelnen Gebäuden zur Bundesstraße nicht zulässig sei. Schriftlich teilte der Landesbetrieb mit, dass „eine Ausnahmegenehmigung nicht in Betracht“ komme.
Alternativ hatten Anwohner vorgeschlagen, die Neubauten von der August-Lütgenau-Straße aus oder über den Tulpenweg zu erschließen. Eine Überprüfung ergab, dass der Tulpenweg nicht infrage kommt und eine Erschließung über die August-Lütgenau-Straße mit einer deutlichen Erweiterung des Einmündungsbereiches verbunden wäre. Dafür müsste der Investor der Neubauten finanziell aufkommen, in dessen Auftrag auch bereits Gutachten zur Verkehrsbelastung der Ewald-Gnau-Straße angefertigt wurden. Sie kamen zu dem Schluss, dass die Mehrbelastung durch die Autos der neuen Brunsbach-Anwohner gut verkraftbar, also akzeptabel sei. Die Anwohner der Ewald-Gnau-Straße zweifeln das an. Bauamtsleiter Andreas Schröder kommentierte das im Fachausschuss so: „Es handelt sich um ein renommiertes Fachbüro. Da wird sicher kein Gefälligkeitsgutachten für den Investor geschrieben.“
Die Anwohner werden bald Gelegenheit haben, detailliert ihre Bedenken zu Protokoll zu geben. Denn: Den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Brunsbach hat die Politik schon im vorigen Jahr gefasst, der Vorentwurf liegt vor, ein Ratsbeschluss zur frühzeitigen Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung auch. „Die wird nunmehr zeitnah eingeleitet“, sagte Schröder.
Ende März / Anfang April wird die Stadt zu einer öffentlichen Veranstaltung mit den Fachplanern einladen. Dann können auch Anwohner ihre Anregungen und Bedenken vorbringen. Sie werden schriftlich festgehalten und fließen in die Bearbeitung des Vorentwurfs und die politische Beratung ein. Danach folgt eine weitere förmliche Bürgerbeteiligung.