Corona in Hückeswagen Ein einsamer Tod ohne Nähe und Trost

Hückeswagen · Als erster Corona-Toter in Hückeswagen ging der Vater unserer Autorin in die Statistik ein. Am heutigen Mittwoch wäre er 85 Jahre alt geworden. Ein Nachruf.

 Die Collage zeigte den Vater von Heike Karsten beim Einzug ins Altenzentrum Johannesstift, drei Wochen später starb er am Coronavirus.  Fotos/Collage:    Heike Karsten

Die Collage zeigte den Vater von Heike Karsten beim Einzug ins Altenzentrum Johannesstift, drei Wochen später starb er am Coronavirus. Fotos/Collage: Heike Karsten

Foto: Heike Karsten

Einander beistehen, die Hand halten, bewusst Abschied nehmen können im Kreis der Familie – so einen Tod hätte ich mir für meinen Vater gewünscht. Wir – dazu zählen meine Mutter und meine Schwester – wussten, dass die gemeinsame Zeit irgendwann einmal zu Ende gehen wird. Denn die Krankheiten, die mein 84-jähriger Vater in den letzten Jahren vor seinem Tod hatte ertragen müssen, wurden immer vielzähliger. Beine, die den eigenen Körper nicht mehr tragen konnten, Altersdiabetes mit offenen Wunden, die nicht heilten, und Dauerkatheder erschwerten nicht nur sein Leben, sondern auch seine Pflege zu Hause. Daher war die Nachricht von einem freien Zimmer im Altenheim fast wie das Erwachen aus einem Alptraum.