Tränen der Rührung bei Konzert in Hückeswagen Von „Sister Act“ bis Telemann

Hückeswagen · Der Frauenchor Schückhausen begeisterte rund 200 Zuschauer in der Pauluskirche. Das Motto lautete „Zeitreise“ – und die führte von Meistern des Barocks bis zu zeitgenössischem Pop von Coldplay.

Eine „Zeitreise“ versprachen die Sängerinnen des Frauenchors Schückhausen – und hielten Wort. Von Bach bis Coldplay ging es durch die Jahrhunderte.

Eine „Zeitreise“ versprachen die Sängerinnen des Frauenchors Schückhausen – und hielten Wort. Von Bach bis Coldplay ging es durch die Jahrhunderte.

Foto: Jürgen Moll

Viel Applaus und Jubelrufe erhielten die Sängerinnen des Frauenchors Schückhausen am Samstagabend bei ihrem zweiten Konzert in die Pauluskirche. Rund 200 Konzertbesucher waren der Einladung zu einer musikalische Zeitreise gefolgt. Diese ging durch mehrere Jahrzehnte der Musikgeschichte – vom Hildegard-Knef-Klassiker „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ bis zum mitreißenden „Viva La Vida“-Song von Coldplay. Die überwiegend getragenen Stücke passten gut in die herbstliche Jahreszeit mit kürzer werdenden Tagen. Während das Sonnenlicht in der Kirche immer mehr abnahm, fühlten sich die Zuschauer von den stimmlichen Klangfarben und den gut ausgewählten, meist dreistimmigen Arrangements berührt.

Für den Chor war das Konzert auch gleichzeitig ein kleines Jubiläum zum fünfjährigen Bestehen und der erste abendfüllende Auftritt seit der Corona-Pandemie. Entsprechend groß war die Aufregung bei den Akteuren, die sich aber schnell legte, sobald Chorleiterin Petra Rützenhoff-Berg am Klavier den Einsatz gab und die Sängerinnen in ihre jeweiligen Chorstimmen eintauchten. „Wir sind sehr froh, nach so langer Zeit wieder etwas zeigen und die Menschen mitnehmen zu dürfen“, sagten die Vorsitzende Martina Borchert und ihre Stellvertreterin Miriam Müller übereinstimmend. Und das war dem Chor bestens gelungen. „So etwas Schönes habe ich schon lange nicht mehr gehört. Es hat mich sehr bewegt“, äußerte sich Zuschauerin Karla Zell mit Tränen in den Augen.

Viele Lieder waren von vornherein mit Emotionen verbunden: „Freiheit“ von Marius Müller-Westernhagen beispielsweise erinnerte an den Mauerfall, „Only Time“ von Enya an die Terroranschläge vom 11. September 2011. Der Chor wusste aber auch zu überraschen, als die Frauen zwischen 15 und 75 Jahren in Nonnen-Kostümen gekleidet ein flottes Stück aus dem Film „Sister Act“ anstimmten. Erfrischend waren auch die beiden Auftritte von Solistin Kerstin Streppel, eine echte Schückhausenerin mit hervorragender Stimme.

Die kontrastreiche Musikreise ging dann noch einmal mehr als 300 Jahre zurück in die Barockzeit, aus der Heike Fischer und Lili Pauline Strohsein als Querflöten-Duo klassische Stücke von Bach und Telemann ins Chorkonzert einbrachten. Das gesungene „Vater unser“ zum Abschluss des gut zweistündigen Konzerts passte besonders gut zur kirchlichen Umgebung, auch wenn der Auftrittsort eher zufällig gewählt war. Die Zuschauer forderten mit ihrem langanhaltenden Applaus noch eine Zugabe. „Wir hatten großen Respekt vor dem Konzert, aber ich glaube, wir haben alles richtig gemacht“, sagte die Chorleiterin angesichts der großen Begeisterung erleichtert und glücklich zugleich.

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