Kultur-Haus Zach in Hückeswagen Musikalische Reise nach Schottland

Hückeswagen · Sabrina Palm und Steve Crawford spielten im Kultur-Haus Zach ein Folk-Konzert. Sie sorgten für einen gelungene Abend zum Träumen und Genießen mit schottischen und irischen Arrangements.

 Steve Crawford und Sabrina Palm bei einem Auftritt 2017.

Steve Crawford und Sabrina Palm bei einem Auftritt 2017.

Foto: Bauer/Haus Zach

Eine Geige und eine Gitarre, mehr braucht es nicht, um sich an die raue Landschaft und steinige Küsten Schottlands versetzt zu fühlen. Das Musiker-Duo Sabrina Palm und Steve Crawford entführten am Samstagabend gleich direkt zu Beginn ihres Folk-Konzerts ihr Publikum musikalisch dorthin.

Bereits zum fünften Mal waren die beiden Musiker zu Gast im Kultur-Haus Zach und sorgten für einen gelungene Folk-Abend zum Träumen und Genießen mit schottischen und irischen Arrangements, die zum Teil aus historischen Sammlungen stammen, aber auch zum Teil selbst komponiert sind.

Crawford, ursprünglich Schotte aus Aberdeen, aber nun dank Brexit Deutscher, ist Sänger und Gitarrist. Seine einfühlsame Stimme spiegelt die Sehnsucht der schottischen Auswanderer wider und bringt die Liebe für das schottische Hochland zum Ausdruck. Die typische Folkauthentizität bietet das Duo auch dank des leidenschaftlichen Fiddle-Spiels der Bonnerin Palm. Die Liebe zum Folk merkt man ihnen schon mit dem ersten Ton an. Es war ein harmonisches Zusammenspiel zwischen dem Duo, dass sich gegenseitig Raum ließ, zu glänzen. Bei fetzigen schottischen und auch irischen Jigs oder Reels wippten die 28 Gäste auf ihren Stühlen mit. Für einen beherzten Freudenausruf, wie vom Duo für eine echte Pub-Session-Atmosphäre gewünscht, schien das Publikum aber etwas zu schüchtern. „Das Dudeln im Rudel“, wie Sabrina Palm es nennt, war leider nur ein Duett. Für die „Jipps“-Ausrufe, oder wie der Texaner sagen würde „Yee-haw“, mussten sie dann selbst sorgen. Die Zuhörer begrenzten sich lieber auf kräftigen Applaus und einzelne Begeisterungsrufe nach jedem Stück.

Palm und Crawfords Zusammenstellung aus instrumentalen Stücken und Gesangsnummern sorgte für einen abwechslungsreichen und kurzweiligen Abend. Schnellere Tanzmelodien wechselten sich mit gefühlvolleren, manchmal auch melancholisch anmutenden Songs ab. Zu letzterem zählt Palms Eigenkomposition „Something is Right About It“, dessen Tiefgründigkeit von Selbstzweifeln wunderbar in der Melodie dargestellt wird.

Thematisch ging es in den Nummern nicht nur um das Leben der Auswanderer, zum Beispiel bei „Cross the Western Ocean“, sondern auch um historische Ereignisse. Das gilt etwa für „Such a Parcel of Rogues in a Nation“, in dem der schottische Dichter Robert Burns den Act of Union mit England kritisiert. Den jeweiligen Hintergrund der Lieder erzählten Palm und Crawford ansprechend und humorvoll. Passend zu „Cutting the Peat“ – ein Song über das Torfstechen für die Whiskey-Herstellung, gab es zudem auch eine kleine Whiskey-Bar.

Das Duo verabschiedete sich mit zwei Zugaben vom Publikum.

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