Von Hückeswagen nach Kalifornien ausgewandert Neues Album in USA veröffentlicht

Hückeswagen · Nach der Flucht hat Nikita Nakonechnyi mit seiner Familie in Hückeswagen gelebt. Im Dezember ist er in die USA ausgewandert, wo er jetzt seinen Traum als Musiker lebt.

Der Ukrainer Nikita Nakonechnyi hat jetzt das Album „Steps“ herausgebracht.

Der Ukrainer Nikita Nakonechnyi hat jetzt das Album „Steps“ herausgebracht.

Foto: Screenshot

(heka) Der italienische Philosoph Tommaso Campanella prägte schon vor 400 Jahren das Zitat: „Träume nicht dein Leben – lebe deinen Traum.“ Diese Lebensweisheit hat Nikita Nakonechnyi umgesetzt. Der Ukrainer hat in Amerika seine Erfolgsgeschichte als Berufsmusiker fortgesetzt und sein zweites Album mit eigenen Stücken veröffentlicht.

Der Weg dahin war jedoch alles andere als leicht. Im Februar 2022 war der damals 24-Jährige mit seiner Familie von einem Tag auf den anderen vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet. Zunächst erhielt er zusammen mit seiner Ehefrau Anastasia und Tochter Maya (1) sowie seinen Schwiegereltern Unterschlupf bei Freunden in Polen, später kam er nach Deutschland (Berlin) und bekam im März 2022 eine Wohnung in Hückeswagen angeboten.

Mit im Gepäck war die Gitarre. „Ich schreibe eigene Lieder, aber und auch Arrangements für andere Musiker“, sagte Nikita Nakonechnyi bei einem früheren Gespräch mit unserer Redaktion in der Pauluskirche. Zu seinen Liedern hat der Gitarrist Videos an Hückeswagener Schauplätzen wie Stadtpark, Pauluskirche oder Islandstraße erstellt und auf der Internet-Plattform YouTube veröffentlicht. Im November spielte er ein Instrumentalstück beim ökumenischen Friedensgebt in der Pauluskirche. Schon da hatte der 24-Jährige angekündigt, in die USA zu gehen und ein zweites Album aufnehmen zu wollen.

Jetzt ist es unter dem Namen „Steps“ auf den gängigen Musik-Streaming-Plattformen wie Spotify und Amazon-Music erhältlich und enthält zehn Songs. Dazu zählt auch das emotionale Stück „See you soon“ (Wir sehen uns bald), das Nikita Nakonechnyi beim Friedensgebet in der Pauluskirche live gespielt hatte.

Der Kontakt zur Evangelischen Kirchengemeinde war über den Flüchtlingstreff im Café KiWie zustande gekommen. „In seiner Heimat ist er ein bekannter Gitarrist“, berichtete Friedhelm Selbach vom Presbyterium, der den Flüchtlingstreff mit organisiert und dort auch den jungen Ukrainer kennengelernt hatte. Bis heute ist der Kontakt zur Schloss-Stadt nicht abgerissen.

Trotz der offensichtlich erfolgreichen Zukunftspläne vermisst der Ukrainer sein Land und vor allem seine Eltern in seiner Heimatstadt Odessa am Schwarzen Meer. Durch den Krieg in der Heimat musste die junge Familie ihre Zukunft ganz neu planen. Das neue Album ist für den Musiker ein weiterer und mit Sicherheit wichtiger Schritt in seiner Musiker-Karriere.

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