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Katzenausstellung in Hückeswagen Mehr als 100 Katzen auf dem Laufsteg

Hückeswagen · Vierbeiner aus ganz Europa nahmen am Sonntag an der ersten Katzenausstellung in Hückeswagen teil. In der Mehrzweckhalle im Brunsbachtal nahmen sechs Richter die Tiere unter die Lupe.

 Die Katzen in der Mehrzweckhalle zeigten sich von ihrer schönsten Seite und wurden von einer internationalen Jury bewertet. Gewertet wird nach eigens erstellten Rassestandards und Zuchtrichtlinien.

Die Katzen in der Mehrzweckhalle zeigten sich von ihrer schönsten Seite und wurden von einer internationalen Jury bewertet. Gewertet wird nach eigens erstellten Rassestandards und Zuchtrichtlinien.

Foto: Jürgen Moll

Hoopsie hält nach getaner Arbeit ein wohlverdientes Schläfchen. Der Kater hat an diesem Morgen bereits einen Sieg und einen zweiten Platz geholt, bevor der nächste Richter die American Shorthair-Katze aufruft, macht das Tier eine Pause. „Es ist bisher ein richtig guter Tag für uns“, sagt Züchterin Ulrike Knüppel und streicht durch das weiche Fell. Hoopsie heißt eigentlich Fairy4U Hulahop – aber auch der Spitzname hat sich inzwischen rumgesprochen. „Er ist ein richtiges Showtier“, sagt Ulrike Knüppel, „er liebt das Reisen und die Shows. Hauptsache, er hat seinen Menschen bei sich.“

Durch die Lautsprecher in der Mehrzweckhalle schallt der nächste Aufruf. „Oh, wir müssen wieder in den Ring“, sagt Ulrike Knüppel, öffnet die Tür der großen Katzentasche und platziert Hoopsie noch kurz in der Beauty-Ecke, die die Züchterin zwischen den Taschen aufgebaut hat. Ein Bürstenstrich – und schon ist der Kater bereit für seinen nächsten Auftritt. Bevor er auf den kleinen Laufsteg von Richterin Pam DelaBar aus Finnland darf, muss er noch in einem der Käfige warten – gleich neben der Konkurrenz. Hoopsie ist entspannt, schließlich kennt er das Prozedere schon seit Jahren. Als Pam DelaBar die Tür öffnet und Hoopsie auf ihren Richtertisch holt, zeigt sich die Katze von ihrer besten Seite. Die Richterin lässt ihre Finger durch das Fell gleiten, prüft den Körperbau und blickt ihm tief in die Augen.

„Es gibt einfach Katzen, die sich bei der Show wohl fühlen und andere, die nicht geeignet sind“, sagt Ulrike Knüppel, die im Zuschauerraum vor dem Richtertisch Platz genommen hat. Pam DelaBar hat inzwischen ihr Urteil gefällt: „I love it“, sagt die gebürtige Amerikanerin und hebt Hoopsie in die Luft, bevor das Tier die nächste Schleife für einen Rundensieg bekommt.

Genau 110 Katzen nimmt Pam DelaBar am Sonntag bei der ersten Katzenausstellung in Hückeswagen unter die Lupe – genauso wie ihre fünf Richterkollegen. Jede Katze macht einmal Station in jedem der sechs Ringe. Gewertet wird in drei Klassen. Die zehn Tiere mit den besten Bewertungen ziehen dann ins Finale um den Titel ein. „Allerdings geht es uns Züchtern heute nicht nur darum, den Titel zu holen“, sagt Ulrike Knüppel, die die Show nach Hückeswagen geholt hat. Die Tiere sammeln Punkte, um die Zucht aufzuwerten. Hoopsie trägt bereits den Titel „Grand Premier“. Die Punkte, die er in der Mehrzweckhalle sammelt, gehen in die Jahreswertung ein. Nach dem Einsatz im Ring macht Hoopsie das nächste Schläfchen in der Transporttasche.

Die Tiere und ihre Züchter haben am Sonntag einen Platz in der Mitte der Halle gefunden, während die Wertungsringe an den Hallenseiten installiert wurden. „Wir sind ein amerikanischer Verein“, erklärt Ulrike Knüppel, „und verschiedene Gruppen in der ganzen Welt richten Shows in ihren Regionen aus.“ Mit Helen Zimmer hat sie in Hückeswagen eine Mitstreiterin gefunden. Der Aufwand für die Ausstellung sei groß – auch mit Blick auf die Finanzen. Schließlich mussten alle sechs Richter aus den USA eingeflogen und die Halle entsprechend eingerichtet werden. „Aber wir sind sehr zufrieden mit der Resonanz“, sagen die Veranstalterinnen, „zumindest für Corona-Verhältnisse.“ Vor der Pandemie hätten noch deutlich mehr Katzen an den Ausstellungen der „Cat Fanciers’ Association“ (CFA) teilgenommen. Wegen der Reisebedingungen seien in Hückeswagen vor allem Tiere aus Europa dabei – aus Spanien, Frankreich, Belgien, Skandinavien und Deutschland. Dazu gehören ausgefallene Rassen – die es selten zu sehen gibt. Entsprechend groß ist das Interesse von Katzenfreunden, die sich einen Besuch in der Mehrzweckhalle nicht entgehen lassen. Sie schlendern durch die Reihen, blicken in die besonderen Gesichter der Tiere, verfolgen den Auftritt auf den kleinen Laufstegen und erwarten gespannt die Bewertungen. Und sie kommen mit den Züchtern ins Gespräch. „Das ist der schönste Teil unserer Hobbys“, sagt dann auch Ulrike Knüppel. Es gehe längst nicht nur darum, gute Noten für die Aufwertung der eigenen Zucht zu bekommen. „Man lernt Menschen aus der ganzen Welt kennen, denen die gleiche Dinge wichtig sind, wie einem selbst: Katzen.“

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